Ole Paus (Musiker)

Ole Paus

Ole Christian Paus (* 9. Februar 1947) (Aussprache: ['uːlɛ 'pæʉs]) ist ein norwegischer Musiker, Sänger, Schriftsteller und Dichter. Er war einer der zentralen Figuren der sogenannten norwegischen Balladenwelle (visebølgen) in den 1970er Jahren. In den 1970er und 1980er Jahren machte er sich besonders durch seinen sozialkritischen und ironischen Texte bekannt. Er wurde später für seine poetischen Werke bekannt.

Familie

Ole Paus wuchs in Oslo, Elverum und Trondheim als Sohn des gleichnamigen Generals auf. Sein Urgroßvater, ebenfalls Ole Paus genannt, war ein Vetter Henrik Ibsens. Er gehört einer wohlhabenden Industriellenfamilien aus Oslo; sein Vater war jedoch in Wien geboren und aufgewachsen als Sohn des dortigen norwegischen Konsuls Thorleif (von) Paus und dessen österreichischer Ehefrau Ella Stein. Ole Paus ist Vater des Komponisten Marcus Paus.

Karriere und Werk

Nach einem erfolglosen Versuch, Fallschirmjäger zu werden, begann er Ende der 1960er Jahre in Oslo als Sänger aufzutreten und brach schließlich das Studium der Rechtswissenschaften und Philologie ab.[1][2]

Sein Debüt gab er 1970 mit seinem ersten Album und seinem ersten Buch im folgenden Jahr, nachdem er von Alf Cranner und Alf Prøysen entdeckt worden war. Er zeichnete sich mit scharfen sozialkritischen Texte und einem starken Interesse an Einsamkeit, Ausgestoßenen und Ausgegrenzten in der Gesellschaft aus, etwa in frühen Liedern wie „Jacobs Lied“, „Seltsame Mira“, „Blues für Pyttsan Jespersens Verwandte“ oder „Kajsas Lied“. Er hat sowohl eine lyrische Seite gezeigt und sich als scharfer Satiriker ausgezeichnet, nicht zuletzt in einer Reihe von Alben, die er Paus-posten nannte, mit Liedern, die politische und aktuelle Themen auf ironische und oft beleidigende Weise kommentierten. In seinen frühen Alben zeigte er eine kreative Inspiration aus Volkslieder, Jazz und Rock.

Durch seinen damaligen Partner Henny Moan wurde er ein enger Freund des Schriftstellers Jens Bjørneboe. Ab 1971 wurde Paus auch ein enger Freund von Ketil Bjørnstad, und zu ihren Kooperationsprojekten gehören die Klassiker Blues für Pyttsan Jespersens Verwandte und Leve Patagonia (Es Lebe Patagonien). Zu seinen späteren Werken zählen Lieder wie „Innerst i sjelen“ und „Engler i sneen“. Er hat Hymnen in Zusammenarbeit mit Kirkelig Kulturverksted (Kirchliche Kulturwerkstatt) interpretiert. In den 2000er Jahren hat er auch mit seinem Sohn, dem klassischen Komponisten Marcus Paus, zusammengearbeitet, unter anderem über die Kinderoper Die Hexen nach Roald Dahl.

Ole Paus ist seit etwa 1970 einer der bekanntesten Sänger und Songwriter Norwegens. Er hatte ursprünglich eine konservative Haltung, von der er sich im Laufe der Zeit teilweise distanzierte, und er wurde teilweise als „bürgerlicher Anarchist“ wahrgenommen, der in alle Richtungen trat, aber niemals nach unten.[3] Jon-Roar Bjørkvold hat ihn als „Kritiker und unermüdlicher Enfant terrible des Bürgertums“ bezeichnet.[4] In seinen Texten verwendet er konsequent Norwegisch. In den 1960er Jahren war er einer der jungen Führer des Riksmål-Lagers im norwegischen Sprachkampf.

Sein Lied „Mitt lille land“ wurde von zahlreichen Künstlern gecovert und wurde ab 2011 als „neue Nationalhymne“ bezeichnet.[5] Ole Paus führte auch durch eine Fernsehserie mit dem Titel „Mitt lille land“.

Diskografie

Alben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 NO
1972GarmannNO13
(13 Wo.)NO
1973Blues for Pyttsan Jespersens pårørendeNO19
(2 Wo.)NO
1974ZareptaNO18
(2 Wo.)NO
1977ZareptaNO6
(15 Wo.)NO
Nye pauspostenNO4
(14 Wo.)NO
1978Siste pausepostenNO8
(6 Wo.)NO
1982Noen der oppeNO14
(11 Wo.)NO
Svarte ringerNO26
(2 Wo.)NO
1991Salmer på veien hjemNO15
(5 Wo.)NO
1995Hva hjertet serNO22
(3 Wo.)NO
2000Den velsignedeNO11
(8 Wo.)NO
2004En bøtte med lysNO30
(1 Wo.)NO
2005Sanger fra et hvitmalt gjerde i sjelenNO17
(2 Wo.)NO
2006Hellige natt - Jul i SkippergataNO25
(2 Wo.)NO
2007Den store norske sangbokaNO9
(6 Wo.)NO
2009Paus synger PausNO21
(2 Wo.)NO
201320 av de beste sangene, Vol 1NO16
(1 Wo.)NO
AvslutningenNO1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(17 Wo.)NO
2016Sanger fra gutterommetNO17
(2 Wo.)NO
2020Så nær, så nærNO1
(3 Wo.)NO

Weitere Alben

  • 1970: Der ute – der inne
  • 1975: Lise Madsen, Moses og de andre (mit Ketil Bjørnstad)
  • 1976: I anstendighetens navn
  • 1978: Sjikaner i utvalg
  • 1979: Kjellersanger
  • 1982: Bjørnstad/Paus/Hamsun (mit Ketil Bjørnstad)
  • 1984: Grensevakt
  • 1986: Muggen manna
  • 1989: Stjerner i rennesteinen
  • 1992: Biggles' testamente
  • 1995: Stopp pressen! Det grøvste fra Paus-posten
  • 1996: To Rustne Herrer (mit Jonas Fjeld)
  • 1996: Pausposten Extra!
  • 1998: Det begynner å bli et liv
  • 1998: Damebesøk (mit Jonas Fjeld)
  • 2002: Kildens bredd (mit Ketil Bjørnstad)
  • 2003: Tolv Rustne Strenger (mit Jonas Fjeld)
  • 2015: roland – 17 sanger (mit Ketil Bjørnstad)

Singles

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 NO
2011Mitt lille land
Jeg kaller det vakker musikk
NO4
(1 Wo.)NO

Weitere Singles

Quellen

  1. "Ole Paus". In: Norsk biografisk leksikon
  2. "Ole Paus". In: Store norske leksikon
  3. Jeg tror vår Herre synes jeg har vært en slitsom fyr å ha gående
  4. Bjørkvold, Jon-Roar (2007). Det musiske menneske. Oslo: Freidig forl. S. 275. ISBN 978-82-996589-5-9.
  5. Verdig tilstandsrapport fra nasjonalartistene (Memento des Originals vom 29. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bt.no, BT.no
  6. a b Chartquellen: NO
  7. Auszeichnungen für Musikverkäufe: NO

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Ole Paus Kongshaugfestivalen 2019 (222958).jpg
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Ole Paus at Belleville at Cosmopolite. The concert was part of Kongshaugfestivalen and took place on 15. March 2019 in Oslo.

Lineup:
Ole Paus (guitar / vocal)