Olbernhau

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:50° 40′ N, 13° 20′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Erzgebirgskreis
Höhe:450 m ü. NHN
Fläche:125,36 km2
Einwohner:10.307 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:82 Einwohner je km2
Postleitzahl:09526
Vorwahl:037360
Kfz-Kennzeichen:ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP
Gemeindeschlüssel:14 5 21 460
Adresse der
Stadtverwaltung:
Grünthaler Str. 28
09526 Olbernhau
Website:www.olbernhau.de
Bürgermeister:Jörg Klaffenbach (parteilos)
Lage der Stadt Olbernhau im Erzgebirgskreis
KarteSachsenAmtsbergAnnaberg-BuchholzAue-Bad SchlemaAuerbach (Erzgebirge)Bärenstein (Erzgebirge)Lauter-BernsbachBockauBörnichen/Erzgeb.Breitenbrunn/Erzgeb.BurkhardtsdorfCrottendorfDeutschneudorfDrebachEhrenfriedersdorfEibenstockElterleinGelenau/Erzgeb.GeyerGornau/Erzgeb.GornsdorfGroßolbersdorfGroßrückerswaldeGrünhain-BeierfeldGrünhainichenHeidersdorfHohndorfJahnsdorf/Erzgeb.JohanngeorgenstadtJöhstadtKönigswaldeLauter-BernsbachLößnitz (Erzgebirge)LugauMarienbergMildenauNeukirchen/Erzgeb.Niederdorf (Sachsen)NiederwürschnitzOberwiesenthalOelsnitz/Erzgeb.OlbernhauPockau-LengefeldRaschau-MarkersbachScheibenbergSchlettauSchneeberg (Erzgebirge)SchönheideSchwarzenberg/Erzgeb.SehmatalSeiffen/Erzgeb.Stollberg/Erzgeb.StützengrünTannenbergThalheim/Erzgeb.Thermalbad WiesenbadThumWolkenstein (Erzgebirge)ZschopauZschorlauZwönitz
Karte
Brunnen am Marktplatz
Olbernhau Grünthaler Straße
Luftaufnahme von Olbernhau

Olbernhau ist eine Kleinstadt im Erzgebirgskreis in Sachsen. Die „Stadt der sieben Täler“ wurde 1434 das erste Mal urkundlich erwähnt.

Geographie

Geographische Lage

Olbernhau, Ballhaus Tivoli

Die Stadt Olbernhau liegt im Mittleren Erzgebirge an der Grenze zur Tschechischen Republik. Sie wird auch „Stadt der sieben Täler“ genannt, weil sie im Tal der Flöha und ihrer Nebentäler liegt, deren Bäche in die Flöha münden. Die sieben Täler sind Flöhatal, Schweinitztal, Natzschungtal, Bielatal, Rungstocktal, Bärenbachtal und Dörfelbachtal. Olbernhau ist von Bergen zwischen 700 m bis 921 m (Lesenská pláň (Hübladung) auf tschechischer Seite – Luftlinie weniger als 5 km) Höhe umgeben, die sich bis zu beinahe 500 m über die Talsohle erheben. Der höchste Berg auf Olbernhauer Grund ist der Steinhübel mit 817 m über NN.

Stadtgliederung

Geschichte

Ersterwähnung und Namensherkunft

Rittergut Olbernhau (um 1860)
Albertstraße und Postamt, 1905
Olbernhauer Kirche am Markt, Februar 2010

Der Ortsname stammt vermutlich vom Eigennamen Albert (Albernhaw, Alberthau, Albernhau, Albretshain) ab und stellt den Einschlag vorhandenen Waldes (-hau) dar. Eine weitere Theorie der Namensherkunft ist, dass der erste Teil des Namens „Albern-“ tatsächlich soviel bedeutet wie „albern“ (Albernheit) und der zweite Teil „au“ ist die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung entlang eines Flusses. Da Olbernhau nach der letzten Eiszeit vor etwa 11.000 Jahren wahrscheinlich ein großer See war[2] und das Wasser sich danach stets gewandelt hat und somit nie stillstand, auch durch die vielen Flüsse, war das Wasser oder die Au eventuell etwas „albern“. Die Anfänge des Ortes Olbernhau liegen in der Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts. Der böhmische Adlige Slavko von Hrabischitz stiftete 1196 das Zisterzienser-Kloster Ossegg, auch um Erze im oberen Flöhatal zu suchen. Die älteste nachweisliche urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1434 (Albernaw). Aus diesem Vertrag geht hervor, dass Olbernhau an den Patrizier Caspar von Berbisdorf verkauft wurde.

Der älteste Nachweis bergbaulicher Tätigkeiten stammt von 1511. Mit der Reformation 1539 wurde Olbernhau selbstständige Parochie. 1556 wurde erstmals eine Schule erwähnt. Die erste steinerne Kirche wurde am 2. November 1590 eingeweiht.

Entwicklung des Ortes bis 1945

Um 1684 begannen erste Personen in Olbernhau mit der Herstellung von Büchsen. 1690 wurde im Rungstocktal die erste Olbernhauer Rohrschmiede errichtet. 1708 lieferte die Gewehrmanufaktur 12.000 Gewehre an die sächsische Armee. Eine neue Schule wurde 1748 errichtet. Der erste praktizierende Arzt ist 1777 nachweisbar. 1815 wurde eine Pulvermühle errichtet; in den Jahren 1835, 1850 und 1865 kam es zu Explosionen in der Fabrik. 1854 wurde die letzte Waffe in Olbernhau gefertigt. 1868 wurde ein neues Schulgebäude eingeweiht und 1869 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Mit der Eröffnung der Flöhatalbahn am 24. Mai 1875 erhielt Olbernhau Anschluss ans Eisenbahnnetz. 1878 wurde ein Kindergarten eingerichtet. Bei einem heftigen Gewitter kam es am 30. Mai 1882 zu starken Überschwemmungen. Am 1. Januar 1885 wurde das Krankenhaus eröffnet, 1886 eine Gasanstalt erbaut und die Gasbeleuchtung eingeführt. 1890 wurde von Braumeister Clemens Ferdinand Köhler und seinem Sohn Clemens Theodor Köhler im Haus Am Markt 1 die Brauerei „Brauerei C. F. Köhler & Sohn“ eröffnet. Am 5. Juli 1892 wurde das erste Elektrizitätswerk Sachsens eröffnet, 1895 die Eisenbahnstrecke nach Neuhausen sowie eine Hochdruckwasserleitung in Betrieb genommen. Am 1. Januar 1902 erhielt Olbernhau das Stadtrecht. Am 25. Dezember 1906 wurde das im Jugendstil erbaute Konzert- und Ballhaus Tivoli eröffnet. Die Marktbrücke wurde 1928 verbreitert, das Schwimmbad 1930 eröffnet. 1936 wurde im Ort die von der NSDAP organisierte Ausstellung Grenzlandschaften präsentiert. Im Januar 1932 richtete ein Hochwasser beträchtlichen Schaden an. Das Gymnasium wurde 1940 als Oberschule eingeweiht. Am Schäfereiberg wurde 1944 eine Molkerei mit einer Tagesproduktionskapazität von 15.000 l fertiggestellt.

1945 bis ins 21. Jahrhundert

Mittelschule Olbernhau
Rathaus Olbernhau

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs siedelten sich in Olbernhau einige Industriebetriebe an, darunter ein Blechwalzwerk (das hatte es schon zuvor gegeben, wurde jedoch umfassend modernisiert und erweitert), eine Kunstglasveredlung (1946 eingerichtet), viele Manufakturen, die Wachsblumen, Holzspielwaren, Möbel und Kunstgewerbe erzeugten. Auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie Zulieferbetriebe für den Fahrzeugbau entstanden. Verwaltungsmäßig galt Olbernhau als Industriestadt im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Im Jahr 1962 wurden 14.200 Einwohner gezählt.[3] Infolge der politischen Veränderungen nach 1990 und der Neubildung des Freistaates Sachsen gehörte Olbernhau zuerst zum Landkreis Marienberg, seit 2008 zum Erzgebirgskreis.

Vom 12. zum 13. August 2002 verwüstete das schlimmste Flöha-Hochwasser der Geschichte die Innenstadt und alle Häuser zu beiden Seiten des Flusses. Durch Spenden aus ganz Deutschland konnten die Schäden, die sich auf mehrere Millionen Euro beliefen, innerhalb eines Jahres größtenteils beseitigt werden. In den Folgejahren wurden die Ufer der oberen Flöha mit massiven Betoneinfassungen verbaut; künftige Hochwasser sollen in der vertieften Rinne schadlos abfließen. Zum 1. Januar 2017 wurde Pfaffroda nach Olbernhau eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Die folgende Einwohnerzahlen[4] beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007[5] für die Jahre bis 2016. 2017 wurde Pfaffroda eingemeindet.

Olbernhau: Einwohnerzahlen von 1982 bis 2023
Jahr  Einwohner
1982
  
13.903
1983
  
13.813
1984
  
13.734
1985
  
13.643
1986
  
13.517
1987
  
13.492
1988
  
13.434
1989
  
13.260
1990
  
12.997
1991
  
12.650
1992
  
12.669
1993
  
12.608
1994
  
12.523
1995
  
12.412
1996
  
12.255
1997
  
12.190
1998
  
12.079
1999
  
11.959
2000
  
11.810
2001
  
11.591
2002
  
11.405
2003
  
11.284
2004
  
11.096
2005
  
10.882
2006
  
10.716
2007
  
10.535
2008
  
10.362
2009
  
10.100
2010
  
9.936
2011
  
9.780
2012
  
9.439
2013
  
9.276
2014
  
9.149
2015
  
9.408
2016
  
9.142
2017
  
11.359
2018
  
11.204
2019
  
11.047
2020
  
10.906
2021
  
10.570
2022
  
10.458
2023
  
10.307
Quelle(n): https://www.statistik.sachsen.de/html/bevoelkerungsstand-einwohner.html
1980–19891990–19992000–20092010–20192020–
1980: unbekannt1990: 12.9972000: 11.8102010: 09.9362020: 10.906
1981: unbekannt1991: 12.6502001: 11.5912011: 09.7802021: 10.570
1982: 13.9031992: 12.6692002: 11.4052012: 09.4392022: 10.458
1983: 13.8131993: 12.6082003: 11.2842013: 09.2762023: 10.307
1984: 137341994: 12.5232004: 11.0962014: 09.149
1985: 13.6431995: 12.4122005: 10.8822015: 09.408
1986: 13.5171996: 12.2552006: 10.7162016: 09.142
1987: 13.4921997: 12.1902007: 10.5352017: 11.359
1988: 13.4341998: 12.0792008: 10.3622018: 11.204
1989: 13.2601999: 11.9592009: 10.1002019: 11.047

Eingemeindungen

Mit der Eingemeindung von Pfaffroda 2017 als derzeit letzte Eingemeindung in die Stadt Olbernhau gehört die Stadt zu den flächengrößten Städten im Sachsen. Im Erzgebirgskreis ist die Stadt Olbernhau nach der Stadt Marienberg die zweite flächengrößte Stadt.

Die Stadt plant einen Zusammenschluss gegebenenfalls auch mit Heidersdorf, Seiffen und Deutschneudorf, wobei Seiffen eine Fusion mit Heidersdorf und Deutschneudorf anstrebt.

Politik

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 67,5 % (2019: 65,3 %)
 %
30
20
10
0
26,7 %
21,3 %
18,6 %
18,4 %
14,1 %
n. k. %
n. k. %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+11,7 %p
−8,7 %p
+2,2 %p
+5,2 %p
+14,1 %p
−6,7 %p
−2,9 %p
−1,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Bürgerinitiative Freie Bürger Olbernhau
g Regionalbauernverband Erzgebirge
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Stadtrat ab 2024
Insgesamt 17 Sitze

Die AfD kann fünf Sitze nicht besetzen. Der Stadtrat verkleinert sich entsprechend.

Stadtrat

Seit der Stadtratswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 17 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

letzte Stadtratswahlen
Liste2024[6]2019[7]2014[8]
Sitzein %Sitzein %Sitzein %
AfD126,7115,0
CDU521,3830,01150,3
SPD418,6416,4siehe unten
FDP418,4313,2313,5
Bürgerinitiative Freie Bürger Olbernhau314,9314,1
Linke16,7313,7
Regionalbauernverband Erzgebirge2,9
Grüne1,7
SPD / WB522,4
Wahlbeteiligung67,5 %65,2 %53,4 %

Bürgermeister

letzte Bürgermeisterwahlen
WahlBürgermeisterVorschlagWahlergebnis (in %)
2022Jörg KlaffenbachKlaffenbach52,7
2015Heinz-Peter HausteinHaustein72,3
2008Steffen LaubCDU82,5
200173,1
199476,2

Wappen

Königstanne bei Olbernhau, Bild aus der Zeitschrift Die Gartenlaube (1883)

Zum Stadtwappen wird ausgeführt, dass der 1902 zur Stadt mit revidierter Städteordnung erhobene Ort in seinem Wappen nicht mehr den Frosch trage, „sondern über blauweißen Wasserwogen strecken drei Fichten ihre Kronen in die Luft, ein Sinnbild dafür, wie im Wasser und Holz die starken Wurzeln seiner Kraft und Blüte ruhen“.

Städtepartnerschaften

Seit 1989 besteht eine Partnerschaft mit Stadtbergen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben nahe Augsburg und seit 1992 mit Litvínov in Tschechien und Brie-Comte-Robert in Frankreich. Außerdem wurde eine Partnerschaft mit Pratovecchio Stia in der Toskana, Italien, eingegangen.

Seit dem 1. November 2004 ist die Stadt Mitglied im Regionalmanagement Erzgebirge[9], einer Regionalinitiative des Erzgebirgskreises und weiterer zehn Kommunen des Erzgebirges.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke und Plätze

Die Stadt, durch die die Silberstraße führt, entwickelt vor allem den Tourismus. Olbernhau ist Ausgangspunkt für Wanderungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad und für Fahrten in die Umgebung mit ihren landschaftlichen und kulturhistorischen Besonderheiten.

In Olbernhau gibt es zwei Kirchengebäude, die evangelisch-lutherische Kirche (Adresse Blumenauer Straße 2) mit einem Pfarrhaus, einem (im Bau befindlichen neuen Gemeindezentrum) und einem angeschlossenen Friedhof[10] sowie die römisch-katholische Kirche (Adresse Auf der Bleiche 28)[11].

Naturschutz

Museen

Museumskomplex Saigerhütte
Saigerhütte Olbernhau-Grünthal

Die Saigerhütte Grünthal ist ein weitgehend erhaltenes Hüttenwerk, etwa 2,5 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums. Aufgrund seines geschlossenen Bestandes an Einzeldenkmalen gilt es als weltweit einmaliges Denkmal der Verhüttung im Saigerverfahren. Es umfasst unter anderem die nur noch in Resten vorhandene Schmelzhütte, das Herrenhaus, den noch funktionsfähigen Althammer mit seinen wasserradgetriebenen Schwanzhämmern und Wohnhäuser der Arbeiter.

Zur Komplettierung des Denkmalkomplexes gehören vielfältige Freizeitmöglichkeiten: kleine Geschäfte, das Hotel Saigerhütte mit dem Restaurant Hüttenschänke (in den historischen Gebäuden Hüttenschänke und Haus des Anrichters), eine Bowlingbahn und die Spiel- und Erlebniswelt Stockhausen.

Museum Olbernhau

Das am Markt in einem Gebäude des ehemaligen Rittergutes befindliche Museum zeigt Dauerausstellungen zur Stadt- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Volkskunstentwicklung. Die Exponate umfassen unter anderem eine Bauernstube aus der Zeit um 1800 sowie eine über drei Meter hohe Weihnachtspyramide.

Gedenkstätten

Europäische Schmiedestadt

Olbernhau ist Mitglied im Ring der Europäischen Schmiedestädte, der sich zum Ziel gesetzt hat, die regionale Vielfalt des Schmiedehandwerks und der Metallgestaltung in der globalen Einheit Europas auf allen Ebenen zu fördern.

Theater

  • Theater im Museum: Das Areal der Saigerhütte Grünthal dient als Aufführungsort von Einpersonenstücken, die unter anderem das Leben von Barbara Uthmann zeigen.
  • Im ehemaligen Rittergutshof befindet sich das Theater Variabel.

Sport

Olbernhau verfügt über folgende Sportanlagen

  • Freibad mit Beachvolleyballplatz, Tischtennisplatten, Freiluftkegelbahn, Freiluftschach
  • Lehrschwimmhalle mit Sauna
  • Bowling- und Kegelbahnen
  • Minigolfanlage
  • Skilift Frankwarte
  • Tennisplatz
  • Mehrzweckhalle Grünthal
  • Sportkomplex, bestehend aus moderner Sporthalle und mit einer Flutlichtanlage ausgestattetem Sportplatz
  • Sport- und Fußballplätze
  • Stadion an der Blumenauer Straße (Kapazität: etwa 4.000 Plätze)

In Olbernhau beheimatete Sportvereine sind

  • SV Olbernhau (Fußball), früher Stahl Olbernhau: Der traditionsreiche Fußballverein spielt derzeit in der Landesklasse-West, erfreut sich jedoch eines in dieser Liga ungewöhnlich hohen Zuschauerzuspruchs. Bis zu 1.000 Zuschauer sehen die Heimspiele im Stadion an der Blumenauer Straße.
  • TSV Olbernhau
  • ST Erzgebirge
  • Olbernhauer Tennisclub e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Alljährlich im August findet die Olbernhauer Radtour mit zur Wahl stehenden Strecken bis zu 140 km und über 2.000 Teilnehmern aus dem In- und Ausland statt.
  • Im Dezember findet das vom MDR unterstützte Weihnachtsliedersingen im Rittergutshof statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Olbernhau ist ein wichtiger Knotenpunkt im europäischen Erdgas-Pipelinenetz

Die Waffenherstellung von Olbernhau war vom 16. Jahrhundert bis 1828 ein wirtschaftlicher Faktor der „Olbernhauer Gewehrindustrie“ im Ort. Die Ursprünge der Saigerhütte finden 1527 bei der Gründung von Hans Lienhart. Später war sie im Besitz der Familie Uthmann und wurde 1567 vom Kurfürsten August erworben. Mit Protektion des Kurfürsten wurde die Waffenherstellung in Olbernhau ausgebaut.[12]

Vorrangig durch die Saigerhütte begründet und fortgeführt durch die Sächsischen Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange bzw. den VEB Blechwalzwerk Olbernhau, hat sich Olbernhau im Laufe der Jahrhunderte zum wirtschaftlichen Herzstück der Gegend entwickelt.

Ein wichtiger Arbeitgeber in der Stadt ist Wätas Wärmetauscher Sachsen GmbH, ein Erzeugerunternehmen für Wärmetauscher zur Rückgewinnung von Energie. Dieser Betrieb ist der derzeitige Hauptsponsor des Fußball-Zweitligisten FC Erzgebirge Aue.

Verkehr

Durch Olbernhau führen die Silberstraße und die Deutsche Alleenstraße.

Bahnverkehr

Der Bahnhof Olbernhau hat eine wechselvolle Verkehrsgeschichte:

  • Auf der Flöhatalbahn (Chemnitz – Flöha – Pockau-Lengefeld – Olbernhau – Olbernhau-Grünthal – Oberneuschönberg – Neuhausen) verkehrt die Linie RB 81 Chemnitz–Olbernhau-Grünthal der Erzgebirgsbahn Montag bis Freitag im Stundentakt, am Wochenende im Zweistundentakt.
  • Auf der Schweinitztalbahn (Olbernhau-Grünthal – Niederlochmühle – Oberlochmühle – Deutschkatharinenberg – Deutschneudorf) wurde nach 39 Jahren Betriebszeit der reguläre Personenverkehr 1966 eingestellt, der Güterverkehr folgte 1969. 1970/71 wurde die Strecke zurückgebaut, alle Gleisanlagen sowie die stählernen Brückenüberbauten wurden demontiert.

Busverkehr

Der Olbernhauer Busbahnhof wird vom Regionalverkehr Erzgebirge angefahren.

Medizinische Versorgung

Das Klinikum Mittleres Erzgebirge als Krankenhaus der Regelversorgung hat neben dem Hauptstandort in Zschopau eine Filiale in Olbernhau. Das Haus in Olbernhau hat 100 Betten.

Bildung

(c) Bundesarchiv, Bild 183-14036-0002 / CC-BY-SA 3.0
25. März 1952: Blick in die Stadtbibliothek, die zu dieser Zeit etwa 2200 Bände umfasste

Allgemeine Bildung

  • Bergbaulehrpfad: Der Markt von Olbernhau ist Ausgangspunkt eines deutsch-tschechischen Bergbaulehrpfades, welcher über 14 Stationen nach Deutschkatharinenberg führt.
  • Stadtbibliothek: Die im ehemaligen Rittergut befindliche Stadtbibliothek verfügt über einen Bestand von etwa 13.000 Medien (Stand 2014).
  • Volkshochschule: 1919 gegründet – heute im Ortsteil Grünthal befindlich, die größte VHS im Erzgebirgskreis.

Schulen in Olbernhau

  • Volkshochschule Erzgebirgskreis – Standort Olbernhau
  • Musikschule Erzgebirgskreis – Standort Olbernhau
  • Grundschule Blumenau
  • Oberschule Olbernhau
  • Wildrosen-Grundschule Dörnthal
  • Gymnasium Olbernhau
  • Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“ Olbernhau

Quelle Schulen in Olbernhau:[13]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Die Parochie Olbernhau. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, Sp. 539–624
  • Olbernhau. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band. Schumann, Zwickau 1824, S. 792–806. (Digitalisat)
  • Olbernhau. In: Max Grohmann: Das Obererzgebirge und seine Städte, S. 1–40 des 11. Kap., Graser Annaberg 1903
  • Um Olbernhau und Seiffen (= Werte unserer Heimat. Band 43). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1985.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis (Hrsg.): Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis. Eine Zeittafel (Teile 1–3).
  • Rolf Morgenstern: Chronik von Olbernhau zur 750-Jahrfeier. Olbernhau, 2010. (PDF – 8 MB)
  • Paul Ottokar Pinder: Geschichte der Kirchfahrt Olbernhau. Fiedler, Olbernhau 1889 (Digitalisat)
  • Richard Steche: Olbernhau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 5. Heft: Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 24.
Commons: Olbernhau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Rolf Morgenstern: Olbernhauer Chronik zur 750 Jahrfeier. Abgerufen am 21. Januar 2020.
  3. Meyers Neues Lexikon in acht Bänden. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1964/65, Band 6, Olbernhau; S. 257.
  4. Olbernhau in Zahlen | Olbernhau. Abgerufen am 23. Februar 2023.
  5. Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
  6. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 3. August 2024.
  9. Homepage des Regionalmanagements Erzgebirge, abgerufen am 16. März 2015
  10. Homepage Kirchspiel Olbernhaus (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive)
  11. Kurzinformation zur kath. Kirche Olbernhau
  12. Alfons Diener-Schoenberg: Geschichte der Olbernhauer Gewehrindustrie, 1914 (online bei archive.org).
  13. Schulen | Olbernhau. Abgerufen am 19. Februar 2021.

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2010-02-16 - Olbernhau - Kirche 002.jpg
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Olbernhau, Die Kirche am Markt
Olbernhau Luftaufnahme.jpg
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Olbernhau
Holzkunst-olbernhau.jpg
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Großer Kreisel mit lokaltypischen Holzfiguren am Olbernhauer Marktplatz
Olbernhau Brandov Grenzübergang a.jpg
Autor/Urheber: Hoover5555, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Verschlossenes Tor an der deutsch-tschechischen Grenze im sächsischen Olbernhau. Auf der anderen Seite befindet sich Brandov. Obwohl beide Staaten seit 2007 zum Schengen-Gebiet gehören, wurde das aus DDR-Zeiten stammende Tor noch nicht entfernt (Stand 2009). Das Tor wurde mittlerweile entfernt (Juni 2010), es stehen nur noch kleine Pfosten. Durchfahrt für Fahrräder möglich.
Die Gartenlaube (1883) b 072.jpg
Bildunterschrift: „Die Königstanne bei Olbernbau im sächsischen Erzgebirge.
Nach einer Skizze von F. Stich.
20050208100DR Olbernhau 10 kl Oberschule Mittelschule.jpg
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
08.02.2005 09526 Olbernhau: Schulgebäude (GMP: 50.658244,13.33946). Entwurf des Olbernhauer Baumeisters Carl Winkler. Zwei Bauabschnitte. Einweihung des ersten Abschnitts am 1. April 1900. Der von Anfang an geplante Zweite Abschnitt wurde von 1908 bis 1909 gebaut. In der DDR genutzt als 10-klassige Polytechnische Oberschule, Karl-Marx-Straße 23, danach Mittelschule Albertstr. 23. [DSCN5898]20050208100DR.JPG(c)Blobelt
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(c) Bundesarchiv, Bild 183-14036-0002 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Olbernhau, Blick in die Stadtbibliothek Zentralbild Seidel 25.3.52 Olbernhau. Blick in die Stadtbibliothek, die ca 2.200 Bände umfaßt. Leihweise Zentral Bild
20060925035DR Olbernhaus Rathaus.jpg
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25.09.2006 09526 Olbernhau, Grünthaler Str. 28/30 (GMP: 50.659488,13.340212): Rathaus, erbaut 1907/1908, zweiter Bauabschnitt 1911. Entwurf und Ausführung durch den Olbernhauer Baumeister Arthur Einhorn. Bauherren waren Julius Einhorn und Karl Friedrich Steinert. Sicht von Norden. [DSCN11748.TIF]20060924035DR.JPG(c)Blobelt
Olbernhau in ERZ.png
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Olbernhau im Erzgebirgskreis, Sachsen
Olbernhau im Erzgebirge Albertstrasse mit Kaiserlichem Postamt 1905.jpg
Die Albertstrasse und das Kaiserliche Postamt in Olbernhau im Erzgebirge in Deutschland.
20060925060DR Olbernhau Grünthaler Straße in Höhe Alte Schule.jpg
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25.09.2006 09526 Olbernhau: Einkaufsmeile Grünthaler Straße. Links im Schatten die alte Bürgerschule von 1886 (GMP: 50.660427,13.337969) mit später vielfach wechselnden Nutzungen. Heute Musikschule Mittlerer Erzgebirgskreis. Der gelbe Giebel links ist die Nr. 12. Rechts das zweigeschossige Haus mit dem Flachbau ist der Kunstgewerbeladen Brunner. Danach folgt das hohe Haus mit dem Lebensmittelladen, dann Ender - Uhren und Schmuck (Haus Nr. 11). Der Druchblick reicht bis zum Giebel des früheren 'Haus der Dame' (heute Sparkasse) und der Stadtkirche am Markt. [DSCN11753.TIF]20060925060DR.JPG(c)Blobelt
Major russian gas pipelines to europe.png
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Karte der wichtigsten bestehenden und geplanten russischen Erdgas-Pipelines in Europa.
Rittergut Olbernhau.jpg
Rittergut Olbernhau im Erzgebirge
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23.09.2006 09526 Olbernhau: Das Tivoli an der Gerbergasse (GMP: 50.661698,13.337546). Nach Brand des Vorgängerbaues 1906 von Baumeister Gustav Neubert im selben Jahr nach eigenen Entwürfen wieder errichtet. [DSCN11527.TIF]20060923140DR.JPG(c)Blobelt
2010-02-16 - Olbernhau - Markt 002.jpg
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Olbernhau, Die Maskottchen am Markt
Saigerhütte Olbernhau-Grünthal - Lange Hütte, Alte Faktorei, Hüttenschänke, Haus des Anrichters, Schichtmeisterhaus (01-2).jpg
Autor/Urheber: Norbert Kaiser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Saigerhütte Grünthal: Blick über die Grundmauern der 1562 errichteten "Langen Hütte". Hier wurde das Silber aus dem Schwarzkupfer ausgeschmolzen. Die "Lange Hütte" wurde 1952/53 bis auf die Grundmauern abgebrochen und Anfang der 1990er Jahre gesichert und museal aufgearbeitet. Bei den Gebäuden im Hintergrund handelt es sich um (von links) die "Alte Faktorei" (1604 als Wohnhaus für den Hüttenfaktor Hieronymus Eymer erbaut), die "Hüttenschänke" (mit Glockentürmchen, im 16. Jh. als Herrenhaus des Kupferhammes und Wohnhaus des Schichtmeisters erbaut, seit 1568 als Hüttenschänke genutzt), das "Haus des Anrichters" (um 1568 erbautes Wohnhaus des für den Schmelzprozess verantwortlichen Hüttenbeamten) und das "Schichtmeisterhaus" (um 1568 erbautes Wohnhaus des Schichtmeisters).
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Brunnen am Olbernhauer Marktplatz - Denkmalschutzgebiet Markt Olbernhau.