Ohio (Schiff)

Torpedotreffer auf dem Tanker Ohio während der Operation PEDESTAL
Die schwer beschädigte Ohio mit längsseits vertäuten Zerstörern
Ankunft der Ohio im Grand Harbour auf Malta

Die Ohio war ein Öltanker der Texas Oil Company (heute Texaco). Zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs am 20. April 1940 von der Werft Sun Shipbuilding & Dry Dock Company in Chester, Pennsylvania war sie das größte Schiff ihrer Art, die Höchstgeschwindigkeit betrug bis zu 16 kn (30 km/h).

Kern der Operation Pedestal

Malta diente den Alliierten im Zweiten Weltkrieg vor allem als Operationsbasis für ihre Luftwaffe. Aufgrund deutscher Luftangriffe und der durch deutsche U-Boote sowie die italienische Marine gestörten Versorgungslinien war die Versorgungslage auf der Insel in Bezug auf Lebensmittel, Munition und Treibstoff katastrophal.

Im August 1942 sollte die Operation Pedestal Entlastung bringen. Ein Geleitzug von Frachtschiffen, Flugzeugträgern, Schlachtschiffen, Kreuzern und Zerstörern sollte dringend benötigte Versorgungsgüter auf das noch von den Briten gehaltene Malta bringen. Die Ohio war als Tanker eines der wichtigsten Schiffe der ganzen Operation. Ohne deren Treibstoff wäre die Luftüberlegenheit verloren gegangen und die deutsche Luftwaffe hätte ohne Weiteres eine Landung auf Malta vorbereiten können.

Während dieser Geleitzugfahrt wurde die Ohio zweimal von Torpedos des italienischen Unterseeboots Axum sowie mehrere Male von Bomben angreifender Sturzkampfflugzeuge Junkers Ju 87 getroffen; ein abgeschossener Stuka stürzte auf das Deck des Tankers. Trotz der explosiven Ladung hielt sich das Schiff jedoch weiter über Wasser. Da die Ohio aufgrund der zerstörten Maschine manövrierunfähig war und außerdem ein Auseinanderbrechen drohte, verließ ihre Besatzung das Schiff zweimal, kehrte jedoch immer wieder zurück. Schließlich wurde entschieden, das Schiff, vertäut zwischen den beiden Zerstörern HMS Penn und HMS Ledbury, bis in den Grand Harbour zu schleppen. So konnte der größte Teil der 12.000 Tonnen Diesel und Kerosin auf die belagerte Insel gebracht werden.

Ehrung, weiterer Verbleib

Dem Kapitän, Dudley William Mason, wurde vom britischen König das Georgs-Kreuz (George Cross) verliehen.

Nachdem die Ohio Malta erreicht hatte und entladen war, brach das Schiff in zwei Teile. Da eine Reparatur auf Malta unmöglich war, diente das Wrack fortan als Vorratslager und später als Unterkunft für jugoslawische Truppen.

Schließlich wurden am 19. September 1946 die beiden Hälften zehn Meilen vor die Küste geschleppt und mit Kanonenfeuer versenkt.[1]

Die Matrosen des Geleitzugs nannten die Ohio auch scherzhaft Oh-haitch ten (O.H.10).

Literatur

  • Richard Woodman: Malta Convoys. 1940–1943. Verlag Hodder And Stoughton, 2004. 560 Seiten, ISBN 0-7195-6408-5
  • Peter C. Smith: Pedestal: Malta Convoy of August 1942. Verlag Crecy Publishing, 2. Auflage 1998. 256 Seiten, ISBN 0-947554-77-7
  • Michael Galea: Malta Diary of a War 1940-1945. Publishers Enterprise Group, Malta, 1994. 307 Seiten, ISBN 99909-0-029-9

Einzelnachweise

  1. https://www.oocities.org/mike_buhagiar/ohio/ohio.html

Weblinks

Commons: Ohio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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The tanker SS Ohio hit by torpedo in Malta Convoy, Operation 'PEDESTAL', 12th August 1942. She finally reached Malta safely.
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The damaged tanker OHIO, supported by Royal Navy destroyers, approaches Malta after an epic voyage across the Mediterranean as part of convoy WS21S (en:Operation Pedestal) to deliver fuel and other vital supplies to the besieged island. OHIO's back was broken and her engines failed during heavy German and Italian attacks. Because of the vital importance of her cargo (10,000 tons of fuel which would enable the aircraft and submarines based at Malta to return to the offensive), she could not be abandoned. In a highly unusual manoeuvre, two destroyers supported her to provide buoyancy and power for the remainder of the voyage. The OHIO's captain was subsequently awarded the George Cross. The OHIO itself was sunk outside the harbour after discharging its cargo.
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The SS Ohio supported by the destroyers