Offshore-Windpark Thor

Thor
Lage
Offshore-Windpark Thor (Nordsee)
Koordinaten56° 12′ 46″ N, 7° 24′ 58″ O
LandDanemark Dänemark
GewässerNordsee
Daten
TypOffshore-Windpark
PrimärenergieWindenergie
Leistung800 bis 1000 Megawatt
EigentümerRWE
BetreiberThor Wind Farm I/S
Betriebsaufnahme2025–2027 (geplant)
Websitehttps://thor.rwe.com/
Stand 2022
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Thor ist ein in Planung befindlicher Offshore-Windpark in der Nordsee. Der Windpark soll westlich des Nissum Fjord, ca. 20 km von der dänischen Küste entstehen. Der Name leitet sich ab von Thorsminde, dem Dorf, das dem Windpark am nächsten gelegen ist.[1] Nach Fertigstellung wird der Windpark Dänemarks bislang größter Offshore-Windpark sein.[2]

Ausschreibung und Vergabe

Thor war der erste Windpark, der in Dänemark im Wege einer umgekehrten Auktion an den Anbieter vergeben werden sollte, der bereit war, die erzeugte Energie zum niedrigsten Festpreis je erzeugter kWh zu verkaufen (Contract for Difference).[3]

Der Zuschlag wurde per Los erteilt, nachdem fünf von sechs Bietern bereit waren, den Park zum minimalen vorgesehenen Festpreis von 0,01 øre/kWh zu bauen.[2] Der Zuschlag ging an die Thor Wind Farm I/S mit den Gesellschaftern RWE AG, RWE Renewables GmbH und RWE Renewables Management UK Limited.[2] Die Konzession berechtigt RWE, den Offshore-Windpark Thor zu errichten und für 30 Jahre zu betreiben.[4]

Der Betreiber wird angesichts des Festpreises von nahe Null praktisch sämtliche Erlöse aus dem Betrieb an Dänemark abführen müssen, bis eine vorgesehene Grenze von 2,8 Mrd. dänischen Kronen (ca. EUR 375 Mio.) erreicht ist.[5][6] Im Anschluss kann der Betreiber für die restliche Laufzeit die am Markt erzielten Preise behalten. Die Kappungsgrenze für Zahlungen an den Staat wird voraussichtlich nach zwei bis drei Betriebsjahren erreicht sein.[5] Die Konzession läuft über 30 Jahre, mit einer Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre.[7] Die Verwendung eines CfD mit Kappungsgrenze wurde kritisiert, weil der dänische Staat ohne die Begrenzung angesichts der zahlreichen minimalen Gebote voraussichtlich einen höheren Erlös hätte erzielen können.[8]

Die geschätzten Investitionskosten liegen bei 15,5 Milliarden Dänischen Kronen (ca. 2 Milliarden Euro).[2] Die Ausschreibung beinhaltete nicht nur den Windpark selbst, sondern auch den Netzanschluss, der ohne staatliche Förderung errichtet wird.[2] Bei früheren dänischen Offshore-Windparks war der Netzanschluss vom Netzbetreiber errichtet und über Tarife refinanziert worden.[9]

Infrastruktur

Der Netzanschlusspunkt zum Übertragungsnetz von Energinet befindet sich in Volder Mark.

RWE wird für 30 Jahre ein Gelände im Hafen von Thorsminde als Wartungs- und Servicepunkt nutzen.[10]

Einzelnachweise

  1. Thor offshore wind farm. In: ens.dk. Abgerufen am 7. April 2022.
  2. a b c d e Thor Wind Farm I/S to build Thor Offshore Wind Farm following a historically low bid price. In: ens.dk. Danish Energy Agency, 1. Dezember 2021, abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  3. Denmark selects CfD model for Thor offshore wind project. In: renewablesnow.com. 18. November 2019, abgerufen am 27. Juni 2022.
  4. 1.000 MW Offshore-Windpark Thor in Dänemark wird von RWE gebaut. In: windkraft-journal.de. 25. Januar 2022, abgerufen am 7. April 2022.
  5. a b Denmark to pick winner of big offshore wind tender in lottery. In: reuters.com. 25. November 2021, abgerufen am 27. Juni 2022.
  6. Denmark’s offshore wind tender continues “negative subsidy” trend. In: cleanenergynews.ihsmarkit.com. IHS Markit, 13. Dezember 2021, abgerufen am 27. Juni 2022.
  7. Thor Wind Farm I/S to build Thor Offshore Wind Farm following a historically low bid price. In: windfair.net. 12. Januar 2021, abgerufen am 29. Juni 2022.
  8. Gone with the wind: Foregone revenues in the Danish Thor tender - Copenhagen Economics. In: copenhageneconomics.com. Abgerufen am 29. Juni 2022.
  9. Dänemark präzisiert Thor-Ausschreibung. In: windmesse.de. 13. März 2019, abgerufen am 7. April 2022.
  10. Der Hafen von Thorsminde wird Betriebs- und Wartungsbasis für den 1.000 MW Offshore-Windpark Thor. In: windkraft-journal.de. 20. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.

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