Offshore-Windpark Dogger Bank

Dogger Bank
Lage
Offshore-Windpark Dogger Bank (Nordsee)
Koordinaten55° 2′ 24″ N, 2° 49′ 12″ O
LandVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
GewässerNordsee
Daten
TypOffshore-Windpark
PrimärenergieWindenergie
LeistungDogger Bank A: 1.235 MW
Dogger Bank B: 1.235 MW
Dogger Bank C: 1.260 MW
Sofia: 1.400 MW
EigentümerDogger Bank: Eni, Equinor, SSE
Sofia: RWE
TurbineDogger Bank A:
95 × GE Wind Energy Haliade-X 13 MW
Dogger Bank B:
95 × GE Wind Energy Haliade-X 13 MW
Dogger Bank C:
87 × GE Wind Energy Haliade-X 14 MW
Sofia:
100 × Siemens Gamesa SG 14-222 DD
Stand 2021
f2

Dogger Bank ist ein in Planung befindlicher Offshore-Windpark im Vereinigten Königreich in der Nordsee. Namensgebend für den Windpark ist die Sandbank Doggerbank. Der Windpark wird vom Forewind-Konsortium entwickelt und teilt sich verschiedene Teilgebiete auf. Insgesamt könnte eine installierte Leistung von bis zu 9.000 MW realisiert werden. Eine Erweiterung auf 13.000 MW ist möglich.[1]

Das Potentialgebiet ist 8.660 km² groß und befindet sich zwischen 125 und 290 Kilometer vor dem ostenglischen Yorkshire.[2] Das Forewind-Konsortium besteht aus SSE plc, Equinor, Statkraft und RWE (vormals Innogy).[3]

Teilgebiete

Die einzelnen Teilgebiete könnten jeweils über 1200 MW installierter Leistung verfügen und aus hunderten Windenergieanlagen bestehen. Für die beiden Teilgebiete Dogger Bank A und Dogger Bank B wurde die Baugenehmigung im Februar 2015 erteilt.[3][4] Die Erweiterungen Dogger Bank C und Sofia folgten später.

Angestrebt wird eine vollständige Inbetriebnahme von Doggerbank A und B bis Anfang 2025, wobei die ersten Turbinen bereits ab Sommer 2023 Strom liefern sollen. Doggerbank C soll Anfang 2026 in Betrieb gehen. Zusammen sollen die drei Projekte mit einer Leistung von insgesamt 3,6 GW etwa 9 Mrd. Pfund kosten.[5]

Dogger Bank A

Das Teilgebiet Dogger Bank A (vormals Creyke Beck A) wurde im September 2019 für 1200 Megawatt mit 39,65 £ pro Megawattstunde bezuschlagt. Über einen Differenzkontrakt wird die Einspeisevergütung dem Betreiber für 15 Jahre staatlich zugesichert (Barwert von 2012). Erfolgreicher Bieter ist die Doggerbank Offshore WindFarm Project1ProjcoLimited, eine Kooperation zwischen SSE Renewables und Equinor. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

Dogger Bank B

Das Teilgebiet Dogger Bank B (vormals Creyke Beck B) wurde im September 2019 für 1200 Megawatt mit 41,61 £ pro Megawattstunde bezuschlagt. Erfolgreicher Bieter ist die Doggerbank Offshore WindFarm Project2ProjcoLimited, eine Kooperation zwischen SSE Renewables und Equinor. Die Inbetriebnahme ist ebenfalls für 2025 geplant.

Dogger Bank C

Das Teilgebiet Dogger Bank C (vormals Teesside A) wurde im September 2019 für 1200 Megawatt mit 41,61 £ pro Megawattstunde bezuschlagt. Erfolgreicher Bieter ist die Doggerbank Offshore WindFarm Project3ProjcoLimited, eine Kooperation zwischen SSE Renewables und Equinor. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.

Sofia

Das Teilgebiet Sofia (vormals Teesside B) wurde im September 2019 für 1400 Megawatt mit 39,65 £ pro Megawattstunde bezuschlagt. Erfolgreicher Bieter ist die Sofia Offshore Wind Farm Limited, eine Betreibergesellschaft von RWE.

Im März 2021 wurde die endgültige Entscheidung für den Bau getroffen. Im Juni 2021 begannen erst vorbereitende Baumaßnahmen an Land. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant. Die kalkulierten Kosten für das Gesamtprojekt mit 100 Windkraftanlagen der 14-MW-Klasse liegen bei 3 Mrd. Pfund (etwa 3,5 Mrd. Euro).[6]

Windkraftanlagen

Für Dogger Bank A und Dogger Bank B haben Equinor und SSE Renewables den Bau von Windkraftanlagen des Typs GE Wind Energy Haliade-X 13 MW vorgesehen.[7] Für Dogger Bank C sind 87 Windenergieanlagen des Typs Haliade-X mit 14 MW Leistung vorgesehen.[8] Für den Aufbau der Windenergieanlagen in den Teilgebieten A bis C wurde die Jan de Nul Group mit dem aktuell größten Errichterschiff Voltaire beauftragt.[9] 100 Anlagen der Siemens Gamesa SG 14-222 DD hat RWE für das Teilprojekt Sofia bestellt.[10]

Netzanschluss

„Dogger Bank“ ist der erste britische Offshore-Windpark, der den Netzanschluss in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) realisiert. Die Leistung von 2,4 Gigawatt der Windkraftanlagen in Dogger Bank A und Dogger Bank B wird mit 66 Kilovolt Wechselstrom (AC) an zwei Konverterplattformen angeschlossen. Die Verbindung an das 200 Kilometer entfernte National-Grid-Umspannwerk Creyke Beck bei Cottingham (East Riding of Yorkshire) wird in HGÜ-Technik mit einer Spannung von 320 Kilovolt erfolgen. In der Konverterstation an Land wird die Spannung in 400 Kilovolt Wechselstrom für das Übertragungsnetz umgewandelt. Die beiden Offshore-Plattformen werden von Aibel hergestellt, die HGÜ-Konvertertechnik wird Hitachi ABB Power Grids liefern.[11] Die Windkraftanlagen in Dogger Bank C werden an das Umspannwerk Lackenby bei Teesside, Middlesbrough angeschlossen.

Mit der Lieferung und Verlegung der See- und Erdkabel wurde NKT beauftragt.[12]

RWE hat für die Netzanbindung von Sofia ein Konsortium aus General Electric und Sembcorp Marine beauftragt. Das Offshore-HGÜ-System wird 1.400 Megawatt mit einer Spannung von 320 Kilovolt über eine Länge von 220 Kilometer übertragen.[13]

North Sea Wind Power Hub

Es existieren Pläne, in dem Seegebiet um die Sandbank großräumig bis zu 100.000 Megawatt Windenergieleistung aufzubauen. Dies würde mit einem internationalen Verteilnetz realisiert. Dazu schlossen sich die Übertragungsnetzbetreiber Energinet.dk aus Dänemark sowie Tennet TSO und Tennet Holding aus Deutschland bzw. den Niederlanden zusammen und treiben die Idee voran. Hierzu wurde am 23. März 2017 ein Vertrag im Beisein des EU-Kommissars für die Energieunion, Maroš Šefčovič, unterzeichnet.[14] Ergänzend wird überlegt, eine oder mehrere künstliche Inseln im Gebiet zu errichten (Power Link Island). Auf diesen sollen Energie-Verteilkreuze mit Interkonnektoren zur Verteilung der Energie von den Windparks und allgemein zwischen allen Nordsee-Anrainerstaaten errichtet werden. Ferner könnte eine Insel dort als zentrale Wartungsstation für die Offshore-Windparks dienen.[15]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Forewind-Konsortium gibt erste Ausbauphase des Offshore-Windparks Dogger Bank bekannt. In: rwe.com. 20. Oktober 2010, abgerufen am 8. März 2017.
  2. Dogger Bank. In: forewind.co.uk. Abgerufen am 8. März 2017 (englisch).
  3. a b Offshore-Projekt „Dogger Bank“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: rwe.com. Archiviert vom Original am 12. Mai 2016; abgerufen am 7. September 2016.
  4. Government green lights record-breaking Dogger Bank offshore wind farm. In: businessgreen.com. 17. Februar 2015, abgerufen am 7. September 2016 (englisch).
  5. 3,6 Gigawatt Offshore-Windfeld in trockenen Tüchern. In: Erneuerbare Energien. Das Magazin, 5. Dezember 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  6. RWE launches construction for 1.4GW Sofia offshore wind farm. In: Windpower Monthly, 11. Juni 2021, abgerufen am 12. Juni 2021.
  7. Breaking: UK Offshore Wind Strike Prices Slide Down to GBP 39.65/MWh. In: offshoreWIND.biz, 20. September 2019, abgerufen am 20. September 2019
  8. Jan de Nul · Auftrag für »Doggerbank«. In: Hansa, Heft 8/2021, S. 71
  9. Voltaire secured for Dogger Bank Wind Farms. In: jandenul.com. Pressemitteilung, abgerufen am 22. Oktober 2019 (englisch).
  10. Siemens Gamesa: Großauftrag von Innogy – Aktie springt nach oben. In: Der Aktionär. Abgerufen am 22. Juni 2020.
  11. Hitachi ABB Power Grids accelerates UK green energy transition with a new contract for the world’s largest offshore wind farm. Hitachi, 17. Februar 2021, abgerufen am 8. April 2022 (englisch).
  12. NKT is preferred turnkey supplier for Dogger Bank offshore Wind Farms Creyke Beck A/B. In: nkt.com. Pressemitteilung, abgerufen am 20. September 2019 (englisch).
  13. GE-Konsortium baut hochmodernes HGÜ-System für den Offshore-Windpark RWE Sofia in Großbritannien. In: windkraft-journal.de. 6. Juli 2020, abgerufen am 28. November 2020.
  14. SonneWind&Wärme, BVA Bielefelder Verlag, S. 20 f, 41. Jahrgang, ISSN 1861-2741
  15. Riesiges Stromverteilnetz für Windstrom verbindet Nordsee-Anrainerstaaten. In: iwr.de. 9. März 2017, abgerufen am 24. März 2017.

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