Oerel, bis in das 19. Jahrhundert auch Oehrel geschrieben[2], wurde erstmals 937 als Urhala beziehungsweise Vrlaha urkundlich erwähnt.[3] Hierbei handelt es sich um eine Schenkungsurkunde von König Otto I. (dem späteren Kaiser Otto dem Großen) an die Abtei Magdeburg.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Barchel und Glinde eingegliedert.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Oerel besteht aus elf Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[5] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Marco Noetzelmann (WG OBG) zum ehrenamtlichenBürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[8]
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt ein in blau, mit von schwarz und gold gestückeltes Bord, in deren Mitte der heilige Gangolf in Silber und silberner Gewandung, mit goldenem Nimbus, Lanze und Schwert abgebildet ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der angelsächsische Missionar Willehadus gründete nicht nur den Dom in Bremen, sondern vermutlich auch eine Betkirche in Oerel. An deren Stelle in der Dorfmitte steht die Gangolf-Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Oerel, eine romanische Feldsteinkirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Der Kirchturm war ursprünglich nicht mit der Kirche verbunden, sondern stand einige Meter von ihr entfernt. Nachdem dieser Turm bei einem Unwetter von 1703 einstürzte, wurde er 1732 durch einen neuen ersetzt, der unmittelbar an die Westseite der Kirche angebaut wurde. Die Kirche beherbergt eine Orgel des Stader Orgelbauers Georg Wilhelm von 1830/31.[9]
In Oerel gibt es eine Grund- und Oberschule mit insgesamt rund 450 Schülern.[10]
Söhne und Töchter der Gemeinde
In Oerel geboren
Agnes Alpers (* 1961), deutsche Pädagogin, Politikerin (Die Linke) und ehemaliges Mitglied des Bundestages
Personen, die mit Oerel verbunden sind
Brian Behrendt (* 1991), Fußballspieler, wuchs in Oerel auf
Sonstiges
Seit 2009 hat Oerel ein eigenes Glasfasernetz. Alle Haushalte sind daran angeschlossen. Die Leitungen ermöglichen eine Übertragungsrate von 1000 MBit/s im Up-/Down-Stream.[11]
Literatur
Oerel 937–1987. Die Geschichte der Dörfer Oerel, Barchel und Glinde, B. Borgardt KG, Bremervörde 1987
Wilhelm von Hodenberg: Die Diöcese Bremen und deren Gaue in Sachsen und Friesland. Band 2. Capaun-Karlowa’sche Buchhandlung, 1858
Peter von Kobbe: Geschichte und Landesbeschreibung der Herzogthümer Bremen und Verden. Vandenhoeck und Ruprecht, 1824
Weblinks
Commons: Oerel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Encyklopädie der Erd-, Völker- und Staatenkunde. Arnold Verlag. Ausgabe 2, 1866. Band 2, Seiten 1761 und 1763.
↑Wilhelm von Hodenberg: Die Diöcese Bremen und deren Gaue in Sachsen und Friesland. S. 12.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.242.
Kirche Oerel.jpg Autor/Urheber:ClausNe,
Lizenz:CC BY-SA 4.0 Oerel ist eine niedersächsische Gemeinde in der Samtgemeinde Geestequelle im Landkreis Rotenburg (Wümme).