Oelde

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:51° 50′ N, 8° 9′ O
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Münster
Kreis:Warendorf
Höhe:90 m ü. NHN
Fläche:102,77 km2
Einwohner:29.644 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:288 Einwohner je km2
Postleitzahl:59302
Vorwahlen:02522, 02529, 02520, 05245Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:WAF, BE
Gemeindeschlüssel:05 5 70 028
Stadtgliederung:4 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Ratsstiege 1
59302 Oelde
Website:www.oelde.de
Bürgermeisterin:Karin Rodeheger (parteilos)
Lage der Stadt Oelde im Kreis Warendorf
KarteNiedersachsenBielefeldHammKreis CoesfeldKreis GüterslohKreis SoestKreis SteinfurtKreis UnnaMünsterAhlenBeckumBeelenDrensteinfurtEnnigerlohEverswinkelOeldeOstbevernSassenbergSendenhorstTelgteWaderslohWarendorf
Karte

Die Stadt Oelde [ˈœldə] (plattdeutsch Üle) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im südöstlichen Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern.

Geografie

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden und -städte sind im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend: Beelen, Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück, Langenberg, Wadersloh, Beckum, Ennigerloh.

Stadtgliederung

Stadtteile sind

Weiterhin existieren die Bauerschaften Keitlinghausen, Ahmenhorst, Bergeler und Menninghausen (im Uhrzeigersinn den Stadtteil Oelde umgebend, im Süden beginnend).

Stromberg

Der Ortsteil Stromberg hat 4555 Einwohner und liegt südöstlich von Oelde an der ehemaligen Bundesstraße 61.

Stromberg wurde 1177 erstmals als Landesburg der Bischöfe von Münster (Westfalen) urkundlich erwähnt. Bis 1803 war es fürstbischöflicher Verwaltungsbezirk, bis 1975 eine eigenständige Titularstadt.

Dominierend sind Landwirtschaft und Obstanbau (Pflaumen), früher auch Möbelindustrie.

Lette

St. Vitus in Oelde-Lette

Lette liegt mit seinen 2236 Einwohnern im Norden des Oelder Stadtgebietes. Lette wurde erstmals im Jahre 1133 urkundlich erwähnt. Bevor Lette im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1971 zu Oelde kam, nachdem sich die Letter Bevölkerung mehrheitlich für die Zuordnung zu Oelde aussprach, gehörte es zusammen mit dem geschichtlich lange eng verbundenen Clarholz zum Amt Herzebrock.

Von Oelde aus kommend liegt am Ortsanfang der größte Arbeitgeber dieses Ortsteiles, der Haushaltsgerätehersteller Miele, früher Cordes.

Die im Ortskern liegende St.-Vitus-Kirche ist ein Bestandteil der Seelsorgeeinheit Oelde und wird von der Oelder Pfarrei Sankt Johannes federführend verwaltet.

Sünninghausen

Im Ortsteil Sünninghausen leben 1265 Einwohner. Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus sind Siedlungen im heutigen Sünninghausen belegt. Im Jahre 890 wurde Sünninghausen im Urbar des Klosters Werden erwähnt.

Um Sünninghausen zu erreichen, verlässt man Oelde in Richtung Süden. Im Ortskern sticht die Firma Tigges mit ihren Gussprodukten als Arbeitgeber hervor.

Weiterhin findet hier jedes Jahr am Karnevalssonntag der einzige Karnevalsumzug in Oelde statt.

Geschichte

Überblick

Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmals urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt.

Im Jahr 1457 vernichtete eine Feuersbrunst den Ort. Im Jahr 1498 zählte Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Einwohner. Im Jahr 1605 wütete ein weiteres Feuer und zerstörte insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus.

Im Jahr 1800 brach ein Großfeuer aus, dem zwei Drittel aller Gebäude zum Opfer fielen. Im Jahr 1804 erhielt Oelde das Stadtrecht. Im Jahr 1847 wurde Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit kam es zum Aufschwung der Industrialisierung in der Stadt Oelde. International bekannt wurde Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind.

Die Jüdische Gemeinde Oelde bestand zwischen der Mitte des 17. Jahrhunderts und 1938. Der in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1938 amtierende Bürgermeister bat in einem Schreiben an die Gestapo, Oelde rasch „judenrein“ zu machen und die letzten Juden zu deportieren.[2]

Im Jahr 1939 erhielt Oelde im Zuge des Baus der Autobahn eine eigene Abfahrt. In den 1950er und 1960er Jahren kam mehrfach hoher Besuch nach Oelde, als Diplomaten der Einladung der Bundespräsidenten Heuss und Lübke zur Jagd auf Niederwild im Staatsforst Geisterholz folgten. Diese Veranstaltungen wurden allgemein als „Diplomatenjagden“ bekannt.[3]

Die Stadt Oelde richtete im Jahr 2001 die Landesgartenschau für Nordrhein-Westfalen mit mehr als 2,2 Millionen Besuchern aus. Das Hauptthema hieß Blütenzauber & Kinderträume. In das Gartenschaugelände wurde der damalige Bereich des Stadtparks eingebunden und das umgebende Gelände mit weiteren Teilabschnitten renaturiert. Es wird seit Ende der Landesgartenschau durch den Eigenbetrieb „Forum Oelde“ kommerziell bewirtschaftet und trägt den Namen „Vier-Jahreszeiten-Park“.[4]

Archiv

Das Stadtarchiv befindet sich seit 1972 im Kreiszentralarchiv Warendorf.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1970 erfolgte durch das Soest/Beckum-Gesetz die Eingemeindung von Lette, Sünninghausen und dem Kirchspiel Oelde.[5] Am 1. Januar 1975 kam mit dem Münster/Hamm-Gesetz Stromberg hinzu.[6]

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

Bevölkerungsentwicklung in Oelde
Bevölkerungsentwicklung in Oelde
JahrEinwohner[7]
198827.226
198927.380
199028.073
199128.439
199228.781
199329.035
199429.159
199529.289
199629.421
199729.453
199829.545
199929.576
JahrEinwohner[8]
200029.602
200129.773
200229.851
200329.729
200429.819
200529.928
200629.970
200730.127
200830.083
200929.983
201029.836
201129.787
JahrEinwohner[9]
201229.923
201329.945
201429.814
201530.335
201630.373
201730.319
201830.444
201930.313
202030.206
202130.320

Politik

Stadtrat

2020[10]201420092004199919941989198419791975
ParteiSitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%
CDU21538,613(14)41,31442,515(13)48,11959,81945,52051,22153,82359,62462,0
SPD820,00927,90721,20721,10722,51128,51332,51231,11435,41538,0
GRÜNE820,70310,00308,40308,50205,00308,20308,70409,8
FWG46(5)13,80413,505(6)13,30413,6038,30614,2
FDP53(1)6,80204,70308,20308,70104,30003,60307,50205,30205,0
OZO2,301(0)02,50103,700(2)
Sonstige3,4,50(3)01(0)02,6
Gesamt140100321003410032100321003910039100391003910039100
Wahlbeteiligung57,6 %57,2 %62,4 %63,3 %62,3 %86,6 %73,3 %71,9 %74,9 %89,4 %
1 
Gesamtzahl der Sitze, ab 1997 ohne hauptamtlichen Bürgermeister, ab 1999 verringert gemäß Ratsbeschluss, 2009–2014 sowie 2020–2025 mit Überhang- und Ausgleichsmandaten
2 
ab Juni 2009 zwei Sitze von CDU zu OZO, ab 1. Februar 2015 ein Sitz von OZO zu CDU
3 
Offensive Zukunft Oelde, ab 21. Oktober 2009 bis 27. Mai 2011 Unabhängige Fraktion
4 
Einzelbewerber, ab 27. Mai 2011 zu FWG, seit 2022 Einzelratsmitglied
5 
ab 2024 zwei Sitze von FDP zu Sonstige (alle fraktionslos)

Bürgermeister

Die Bürgermeister der Stadt Oelde seit dem Zweiten Weltkrieg und ihre Amtszeiten:

  • 1945–1946 † Bernhard Klockenbusch (SPD), durch US-Militärverwaltung eingesetzt (später Oberkreisdirektor des Kreises Warendorf)
  • 1946–1946 † Hermann Johenning (parteilos), durch US- bzw. belgische Militärverwaltung eingesetzt (bereits Bürgermeister bis 1938)
  • 1946–1961 † Theodor Naarmann (CDU)
  • 1961–1970 † Friedrich Haver (CDU)
  • 1970–1979 † Alexander Raestrup (CDU)
  • 1979–1989 † Alexander Erdland (CDU)
  • 1989–1997 † Hugo Terholsen (CDU)
  • 1997–2009 Helmut Predeick (CDU)
  • 2009–2020 Karl-Friedrich Knop (FWG)
  • seit 2020 Karin Rodeheger (parteilos, aufgestellt von CDU und FDP)[11]

Die stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Oelde seit 1989:

  • 1989–1999 † Paul Hilker (SPD), 1. stv. Bürgermeister
  • 1999–2004 † Klaus Rips (CDU), 1. stv. Bürgermeister
  • 2004–2014 Heinz Junkerkalefeld (CDU), 1. stv. Bürgermeister
  • 2014–2020 Daniel Hagemeier (CDU), 1. stv. Bürgermeister (seit 2017 Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen)
  • seit 2020 Andrea Geiger (CDU), 1. stv. Bürgermeisterin
  • 1989–1994 † Bernhard Muckermann (CDU), 2. stv. Bürgermeister
  • 1994–1999 Manfred Reismann (FWG), 2. stv. Bürgermeister
  • 1999–2014 Peter Kwiotek (SPD), 2. stv. Bürgermeister
  • 2014–2019 Ernst-Rainer Fust (SPD), 2. stv. Bürgermeister
  • 2019–2020 Beatrix Koch (SPD), 2. stv. Bürgermeisterin
  • seit 2020 Barbara Köß (Bündnis 90/Die Grünen), 2. stv. Bürgermeisterin

Die Amts- und Stadtdirektoren bis 1997:

  • 1946–1946 † Bernhard Klockenbusch (SPD)
  • 1946–1967 † Bernhard Rest
  • 1967–1989 † Friedrich Schmänk (CDU)
  • 1989–1997 † Heinrich Wetter (CDU)

= verstorben

Stadtwappen

In Blau ein nach oben offener silberner (weißer) Halbmond, darüber ein sechsstrahliger silberner (weißer) Stern.

Mond und Stern sind ein selbstredendes Wappenschild, in dem symbolhaft die Worte des Oelder Kirchenpatrons Johannes des Täufers wiedergegeben sind: „Jener (Christus) muss wachsen, ich (Johannes) muss abnehmen.“ (Joh 3,30). Vor dem Hintergrund dieses Ausspruchs steht der Stern für Jesus Christus, der abnehmende Halbmond für Johannes den Täufer, der Jesus vorangegangen ist und auf ihn hingewiesen hat.

Das Wappen ist am 16. März 1910 dem damaligen Amt Oelde verliehen worden und wird heute in Rechtsnachfolge von der Stadt Oelde genutzt.

Städtepartnerschaft

Im Rahmen der Kommunalverwaltungshilfe Ost entstand eine inoffizielle Städtepartnerschaft mit der Kreisstadt Niesky im Osten Sachsens, die seit Jahren nur noch von wenigen Vereinen und Organisationen aktiv betrieben wird.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Park der Landesgartenschau Nordrhein-Westfalen 2001 (Vier-Jahreszeiten-Park):

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Sünninghausener Karneval
  • Wallfahrt zum heiligen Kreuz nach Stromberg
  • Pfingstenkranz
  • Margaretenkirmes
  • Radio-WAF-Muttertag im Vier-Jahreszeiten-Park
  • Freilichtspiele Burgbühne Stromberg
  • Sparkassen-Citylauf
  • Kneipenfestival Oelde Live
  • Pflaumenfest in Oelde-Stromberg
  • Flutlichtpokalschwimmen im Parkbad

Bauwerke in Oelde

Kirche St. Johannes in Oelde
Lange Straße in der Innenstadt
Vicarieplatz mit neuem Geschäftszentrum (eröffnet 2013)
  • Das Wasserschloss Haus Geist wurde im Stil der Lipperenaissance zwischen den Jahren 1560 und 1568 vom Baumeister Laurenz von Brachum erbaut.
  • Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer gehört zu den ältesten Pfarrkirchen der Diözese Münster. Die Ostteile des jetzigen Baues stammen noch von einer dreischiffigen Hallenkirche des 14. Jahrhunderts, die 1457 abbrannte und in späterer Zeit mehrfach verändert wurde. 1864 wurde sie vom münsteraner Diözesanbaumeister Emil von Manger nach Westen hin verlängert und mit einem Turm versehen. Im Inneren zieht vor allem das 1491 bezeichnete Sakramentshäuschen die Aufmerksamkeit auf sich, das aus der Werkstatt von Berndt Bunickmann stammen dürfte. Unter den übrigen Ausstattungsstücken ist der spätgotische Taufstein mit Maßwerkverzierung hervorzuheben.
  • Die evangelische Stadtkirche wurde 1880 als neugotische Saalkirche mit viergeschossigem Westturm errichtet. Die Ausstattung aus der Erbauungszeit mit Altar, Kanzel und Orgel hat sich zu einem großen Teil erhalten.
  • Ehemaliges Amtsgericht (Stadtbibliothek). Der zweigeschossige Putzbau mit Krüppelwalmdach stammt im Kern von 1611. Das heutige Erscheinungsbild geht allerdings auf einen Umbau von 1831 zurück.
  • In der Innenstadt sind nur wenige ältere Wohnbauten erhalten; viele wurden vor allem für die Nutzung als Geschäftshaus an der Langen Straße stark verändert. Einen recht guten Eindruck von der früheren Bauweise bietet das Haus Geistraße 6. Das kleine eingeschossige Dielenhaus in Fachwerkkonstruktion entstand um 1700. Die Eingangstür ist mit einem klassizistischen Oberlicht versehen. An der Frontseite findet sich eine nachträglich angefügte Utlucht des 18. Jahrhunderts.
  • Das Museum für Westfälische Literatur Haus Nottbeck gehört als aktives Literaturmuseum zum Kulturgut Haus Nottbeck. Dieses befindet sich im denkmalgeschützten ehemaligen Rittergut Haus Nottbeck und liegt am Rande des Oelder Ortsteils Stromberg.
  • Das Georg-Lechner-Biermuseum befindet sich auf dem Gelände der Pott’s Brauerei.

Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur

Gemeindesteuern

Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt seit 2011 unverändert 412 v. H., die Hebesätze für Grundsteuer A und Grundsteuer B liegen seit 2018 unverändert bei 260 v. H. bzw. bei 474 v. H. (Stand: 1. März 2021)

Schulen

  • Edith-Stein-Schule (kath. Grundschule)
  • Overbergschule (kath. Grundschule, seit 2011 im Gebäude der ehemaligen Roncallischule); 1992 Eingliederung der seit 1968 bestehenden Marienschule (kath. Grundschule) am früheren Standort beider Schulen[12]
  • Von-Ketteler-Schule mit Teilstandort (ehemals Norbertschule) in Lette (kath. Grundschule)
  • Lambertus-Schule (kath. Grundschule, Ortsteil Stromberg; bis 26. November 2012 Karl-Wagenfeld-Schule)[13]
  • Albert-Schweitzer-Schule (evang. Grundschule)
  • Erich-Kästner-Schule (LWL-Förderschule mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung)
  • Pestalozzi-Schule (Teilstandort Oelde der gleichnamigen Förderschule der Stadt Ennigerloh, bis 2012 Förderschule der Stadt Oelde; geschlossen)
  • Theodor-Heuss-Schule (Hauptschule; 2018 ausgelaufen)
  • Städtische Realschule (2018 ausgelaufen)
  • Thomas-Morus-Gymnasium (gegründet 1962)
  • Städtische Gesamtschule Oelde (gegründet 2013); Schulgebäude der ehemaligen Haupt-, Real- sowie Förderschule fungieren als Schulgelände

Ansässige Unternehmen

Pott’s-Brauerei in Oelde

Die heimische Wirtschaft wird durch die Möbel- und Holzindustrie, Maschinenbaubetriebe, eine Brauerei sowie eine über 350 Jahre alte Brennerei geprägt.

Auswahl:

An der A 2, auf der Gemarkung Marburg im Grenzbereich der Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück, liegt ein in Bau befindliches interregionales Gewerbegebiet, das unter der Bezeichnung „Aurea – das A2-Wirtschaftszentrum“ vermarktet wird. Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz und die Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück erschließen ein insgesamt rund 150 ha großes Gewerbeareal. Der eigens hierfür geschaffener Autobahnanschluss, die Anschlussstelle „Herzebrock-Clarholz“, wurde im September 2008 eingeweiht und dem Verkehr übergeben.

Medien

Im Bereich Medien hat der Verlag Holterdorf eine dominierende Stellung. Neben der Tageszeitung Die Glocke hält der Verlag auch Anteile an dem lokalen Radiosender Radio WAF mit Sitz in Warendorf.

Verkehr

Bahnsteigsschild
Bahnhof Oelde

Der Bahnhof Oelde liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden. Er wird jeweils im Stundentakt vom RE 6Rhein-Weser-Express“ sowie von der RB 69Ems-Börde-Bahn“ bedient, sodass nahezu ein Halbstundentakt besteht. Beide Linien wurden früher von DB Regio NRW betrieben. Im Dezember 2008 hat die Eurobahn mit Sitz in Hamm die Strecke der RB 69 übernommen. Seit Dezember 2019 wird der RE 6 von National Express betrieben.

LinieVerlaufTakt
RE 6 (RRX)Rhein-Weser-Express:
Köln/Bonn Flughafen – Köln Hbf – Dormagen – Neuss Hbf – Düsseldorf-Bilk – Düsseldorf Hbf – Düsseldorf Flughafen – Duisburg Hbf – Mülheim (Ruhr) Hbf – Essen Hbf – Wattenscheid – Bochum Hbf – Dortmund Hbf – Kamen – Hamm (Westf) Hbf – Heessen – Ahlen (Westf) – Beckum-Neubeckum – Oelde – Rheda-Wiedenbrück – Gütersloh Hbf – Bielefeld Hbf – Herford – Löhne (Westf) – Bad Oeynhausen – Porta Westfalica – Minden (Westf)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
RB 69Ems-Börde-Bahn (verkehrt zwischen Münster und Hamm zusammen mit der unter gleichem Namen fahrenden RB 89):
Münster (Westf) Hbf – Münster-Hiltrup – Rinkerode – Drensteinfurt – Mersch (Westf) – Bockum-Hövel – Hamm (Westf) Hbf – Heessen – Ahlen (Westf) – Beckum-Neubeckum – Oelde – Rheda-Wiedenbrück – Gütersloh Hbf – Isselhorst-Avenwedde – Bielefeld-Brackwede – Bielefeld Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Mit zwei Anschlussstellen ist die Stadt an die Bundesautobahn 2 OberhausenBerlin angebunden. In Höhe der Stadt befindet sich nördlich der Autobahn die Autobahnmeisterei Oelde. Parallel zur Autobahn verläuft durch den Stadtteil Stromberg die ehemalige Bundesstraße 61.

In Oelde selbst gibt es eine Hauptverkehrsachse. Beginnend im Oelder Norden mit der „Warendorfer Straße“ bis in die Stadtmitte. Es schließt sich die „Konrad-Adenauer-Allee“ an, die im späteren Verlauf in die Straße „In der Geist“ übergeht, welche direkt an der Anschlussstelle der Autobahn vorbeiführt.

Oelde ist an die Fernradwege 100-Schlösser-Route und Radweg Historische Stadtkerne angeschlossen.[14]

Etwa 2 km östlich von Oelde liegt der Flugplatz Oelde-Bergeler.

Persönlichkeiten

In Oelde geboren

  • Hermann Nicephorus (* etwa 1555 Oelde-Stromberg † 1625 in Soest), barocker Philosoph
  • Ambrosius von Oelde (* etwa 1630/40; † 1705 in Werne), Kapuziner und Architekt
  • Jodocus Donatus Hubertus Temme (* 22. Oktober 1798 in Oelde-Lette; † 14. November 1881 in Zürich), Politiker, Jurist und Schriftsteller
  • Theobald von Oer (* 9. Oktober 1807 in Oelde-Stromberg; † 1885 Coswig), Maler
  • Franz Wilhelm Cramer (* 3. März 1815 in Oelde; † 15. März 1903 in Münster), Weihbischof in Münster
  • Rudolf Volmer (* 18. Juni 1821 in Oelde; † 30. Juni 1878 in Paderborn), Architekt
  • Karl Adolf Bachofen von Echt (* 12. März 1830 in Oelde; † 22. Mai 1922 in Wien) war ein österreichischer Brauereiunternehmer.
  • Georg Ludwig Konrad von Bruchhausen (* 13. Januar 1846 auf Gut Stovern bei Oelde; † 6. November 1899 in Leipzig), deutscher Reichsgerichtsrat
  • Anton Mormann (* 2. November 1851 in Oelde-Sünninghausen; † 29. Dezember 1940 in Stade), Bildhauer aus Wiedenbrück
  • Albert von Bruchhausen (* 21. April 1859 in Oelde; † 23. April 1948 in Buchheim), Oberbürgermeister von Trier und preußischer Politiker
  • Bernhard Diedrichs (* 25. Juli 1861 in Oelde; † 24. August 1912 in Wiedenbrück), Bildhauer und Altarbauer
  • August Euler (* 20. November 1868 als August Reith in Oelde; † 1. Juli 1957 am Feldberg/Schwarzwald), Flugpionier und Staatssekretär im Reichsluftamt
  • Bernhard Raestrup (* 25. Januar 1880 in Oelde; † 20. Juli 1959) war ein deutscher Unternehmer und Politiker (Zentrum, später CDU).
  • Georg Kemper (* 11. November 1880 in Oelde; † 25. März 1948 in Oelde), Bildhauer und Keramiker, Schüler der Kunstgewerbeschule Nürnberg, sowie der Kunstakademie München. Er lebte und wirkte in München.
  • Joseph Holterdorf (* 23. August 1882 in Oelde; † 1961) war ein deutscher Verleger und Chefredakteur.
  • Albert Coppenrath (* 19. Februar 1883 in Oelde; † 27. November 1960 in Telgte) war katholischer Priester und Autor.
  • Ernst Meurin (* 10. Dezember 1885 in Oelde-Sünninghausen; † nach 1965 in Langenberg), Autor und Kreisheimatpfleger von Wiedenbrück
  • Wilhelm Lautenbach (* 26. August 1891 in Oelde; † 24. Mai 1948 in Davos), Beamter im Reichswirtschaftsministerium
  • Ernst Broermann (* 1. September 1894 in Oelde; † 29. September 1970 in Bonn), deutscher Psychologe
  • Petra Mönnigmann (* 1924 als Paula Mönnigmann in Oelde; † 1976 nach einem Autounfall in Indien), Gründerin des Ordens Dienerinnen der Armen. Das Seligsprechungsverfahren für sie befindet sich nach Abschluss auf diözesaner Ebene (in Indien) bei der zuständigen vatikanischen Behörde.
  • Regina Liekenbrock (* 1925 in Oelde-Stromberg) ist eine deutsche Künstlerin
  • Josef Predeick (* 4. Mai 1926 in Oelde; † 1993 ebenda), war ein deutscher Kommunalpolitiker (CDU) und von 1975 bis zu seinem Tod Landrat des Kreises Warendorf.
  • Berthold Naarmann (* 31. März 1930 in Oelde; † 7. September 2017 in Paderborn) war ein deutscher Bankmanager (Bank für Kirche und Caritas).
  • Heinrich Ost (* 11. März 1935 in Oelde), Autor und Übersetzer
  • Antonius Lipsmeier (* 7. Mai 1937 in Oelde), Universitätsprofessor
  • Antonius Höckelmann (* 26. Mai 1937 in Oelde; † 17. Juni 2000 in Köln), Künstler
  • Ingeborg Flagge (* 1942 in Oelde) ist eine deutsche Archäologin, Architekturkritikerin und -publizistin, ehemalige Professorin für Architektur- und Baugeschichte an der HTWK Leipzig und bis 2005 Direktorin des Deutschen Architekturmuseums.
  • Ingeborg Wolff (* 1943 in Oelde), Schauspielerin und Regisseurin
  • Reinhold Festge (* 10. November 1945) ist ein deutscher Mediziner, Unternehmer und ehemaliger Präsident des VDMA.
  • Werner Rammert (* 24. März 1949 in Oelde), deutscher Soziologe
  • Alexander Erdland (10. Oktober 1951 in Oelde), deutscher Bankier
  • Wilma Glücklich (* 18. September 1952 in Oelde), deutsche Politikerin (CDU)
  • Michael Ohl (* 17. Oktober 1964 in Oelde) ist ein deutscher Biologe und Entomologe, Kurator und Wissenschaftler am Museum für Naturkunde Berlin und außerplanmäßiger Professor an der Humboldt-Universität Berlin.
  • Sigrid M. Schnückel (* 9. September 1966 in Oelde), deutsche Schauspielerin (bekannt aus der Fernsehserie Hinter Gittern – Der Frauenknast)
  • Frank Stieren (* 1966 in Oelde), deutscher Schauspieler (bekannt aus den Fernsehserien Pfarrer Braun und Die Rettungsflieger)
  • Dirk Brand (* 18. Juni 1969 in Oelde), deutscher Schlagzeuger und Musikpädagoge
  • Mirko Baschetti (* 2. Dezember 1971 in Oelde), ehemaliger deutscher Fußballspieler
  • Andreas Samland (* 1974 in Oelde), deutscher Filmemacher
  • Christian Jasper (* 17. Dezember 1985 in Oelde), deutscher Jurist und Theologe, Priester des Erzbistums Köln
  • Marcel Hassemeier (* 11. Januar 1990 in Oelde), deutscher Rettungssportler und „Athlete of the Year“ 2013 der World Games[15]

Mit Oelde verbunden

Sonstiges

  • In der Zeit vom 17. Jahrhundert bis 1938 bestand eine Jüdische Gemeinde in Oelde. Ihre höchste Zahl erreichte sie 1861 mit 84 Mitgliedern. An das Gemeindeleben erinnert noch heute der jüdische Friedhof (an der Straße „Zur Brede“). Ein Gedenkstein wurde 1988 auf dem Rathausvorplatz aufgestellt, welcher an die jüdischen Opfer des NS-Regimes in Oelde erinnert. Im Dezember 2011 wurden in Oelde und Stromberg zur Erinnerung an die Vertreibungen und Deportationen der NS-Zeit Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig verlegt.
  • 1835 wurde der Ort Westphalia (Missouri) von einer Gruppe Deutscher Einwanderer aus Paderborn und Oelde gegründet. Dr. Bernhard Bruns und seine Brüder hatten hier als erste Farmen in Maries Valley aufgebaut und den neuen Ort zunächst New Westphalia genannt. Später wurde der Ort umbenannt. 1848 wurde die St.-Joseph-Kirche errichtet.
  • Die Überführung Weg Hesseler über die A 2 zwischen den Ausfahrten Beckum und Oelde wurde 1938 als erste Spannbetonbrücke mit sofortigem Verbund in Deutschland und weltweit erste Spannbetonbalkenbrücke von Wayss & Freytag nach einem Patent von Eugène Freyssinet und mit dessen aktiver Mitwirkung errichtet.[16]

Weblinks

Commons: Oelde – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Christian Frederick Rüter: Ost- und westdeutsche Strafverfahren gegen die Verantwortlichen für die Deportation der Juden. In: Anne Klein, Jürgen Wilhelm (Hrsg.): NS–Unrecht vor Kölner Gerichten nach 1945. Köln 2003, ISBN 3-7743-0338-X, S. 45–49.
  3. Hans von Herwarth: Von Adenauer zu Brandt: Erinnerungen. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-549-07403-4, S. 101
  4. Vier - Jahreszeiten - Park bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 94 und 110.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 312.
  7. Bevölkerungsentwicklung seit 1988 – Stadt Oelde. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  8. Bevölkerungsentwicklung seit 1988 – Stadt Oelde. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  9. Bevölkerungsentwicklung seit 1988 – Stadt Oelde. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  10. Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in Oelde – Gesamtergebnis. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  11. Wahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters – Kommunalwahlen 2020 in Oelde – Gesamtergebnis. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  12. Overbergschule Oelde
  13. Lambertus-Schule Oelde-Stromberg
  14. Münsterland e. V.: Radfahren in Oelde | Münsterland e. V. Tourismus. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  15. Webpräsenz der World Games, abgerufen am 7. Februar 2014
  16. Brücke Hesseler Weg. In: Structurae, abgerufen am 24. Juni 2013.

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Vierjahreszeitenpark Oelde auf dem Gelände der Landesgartenschau NRW 2001; Waldspielplatz
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Deutsch (de): Lagekarte von Oelde, Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
English (en): Locator map of Oelde in District of Warendorf, North Rhine-Westphalia, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Oelde dans l'arrondissement de Warendorf dans Rhénanie-du-Nord-Westphalie, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Oelde, Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Oelde во рамките на Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Oelde in de Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Oelde en Kreis Warendorf, Nordrhein-Westfalen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ North Rhine-Westphalia, District of Warendorf, Oelde ഭൂപടസ്ഥാനം.
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