Odyssey: In Studio & In Concert

Odyssey: In Studio & In Concert
Studioalbum von Terje Rypdal

Veröffent-
lichung(en)

2012

Label(s)ECM

Format(e)

3 CDs

Genre(s)

Jazzrock, Third Stream

Titel (Anzahl)

15

Länge

155:10

Besetzung
  • Americo Bellotto: Trompete, Flügelhorn [nur CD 3]
  • Bertil Lövgren: Trompete, Flügelhorn [nur CD 3]
  • Ulf Adåker: Trompete, Flügelhorn [nur CD 3]
  • Ivar Olsen: Horn [nur CD 3]
  • Håkan Nyquist: Horn [nur CD 3]
  • Torgny Nilson: Posaune [nur CD 3]
  • Stefan Brolund: Kontrabass [nur CD 3]

Produktion

Manfred Eicher

Studio(s)

Arne Bendiksen Studio, Oslo [CD 1,2]; Södertälje [nur CD 3]

Odyssey: In Studio & In Concert ist ein Jazzalbum von Terje Rypdal und seiner Gruppe Odyssey, das am 22. Juni 2012 veröffentlicht wurde. Die Box mit drei CDs umfasst Studioaufnahmen aus dem Jahr 1975, die bereits zuvor unter dem Titel Odyssey veröffentlicht wurden,[1] und eine bisher unveröffentlichte Liveaufnahme mit der großformatigen Swedish Radio Jazz Group aus dem Jahr 1976.

Geschichte

Odyssey war der Name eines ungewöhnlich (mit Posaune und Orgel) besetzten Quintetts des norwegischen Gitarristen Terje Rypdal, mit dem dieser von 1975 bis 1977 in Europa auf Tournee ging[2] und sein fünftes Album (erstmals eine Doppel-LP) vorlegte. Das Album wurde im August 1975 von Jan Erik Kongshaug aufgenommen.

Schon seit 1971 war Rypdal von der Musik Ligetis beeinflusst, was sich in seinen Kompositionen für das Quintett trotz deren Rockorientierung niederschlug. Die Gruppe trat im Juni 1976 gemeinsam mit der Swedish Radio Jazz Group in Südschweden auf und führte die Suite Unfinished Highballs in Rypdals Orchestrierung auf: Neben Gitarre, Orgel, Mellophon spielen elf Bläser, drei Bassisten und zwei Schlagwerker.

Veröffentlichungsgeschichte

Das Doppelalbum Odyssey wurde bereits zweimal auf CD herausgebracht, aber beide Male bedauerlicherweise nur in einer um den langen Track Rolling Stone gekürzten Version. Erstmals ist nun das Werk vollständig auf CD veröffentlicht worden, inklusive der episch-rockigen Nummer Rolling Stone.

Terje Rypdal

Titelliste

Alle Kompositionen stammen von Terje Rypdal
LP 1 bzw. CD 1
  1. Darkness Falls – 3:33
  2. Midnite – 16:45
  3. Adagio – 13:16
  4. Better Off Without You – 7:37
LP 2 bzw. CD 2
  1. Over Birkerot – 4:48
  2. Fare Well – 11:25
  3. Ballade – 5:55
  4. Rolling Stone – 23:54
CD 3
  1. Unfinished Highballs – 3:52
  2. The Golden Eye – 14:04
  3. Scarlet Mistress – 12:25
  4. Dawn – 12:29
  5. Dine and Dance to the Music of the Waves – 11:40
  6. Talking Back – 7:10
  7. Bright Lights Big City – 6:15

Rezeption

„Noch in den extremsten Momenten ist Rypdals Raffiniertheit offensichtlich“, wurde im Penguin Guide to Jazz das Studio-Album gewürdigt. „Es gibt in ‚Midnite‘, ‚Adagio‘ und ‚Farewell‘ lange Passagen, die auch Überbleibsel einer vergessenen Miles-Davis-Session sein könnten. Die Harmonien aber sind ganz und gar seine eigenen und sehr schwer definierbar. Sie sind auch der Grund dafür, dass dieses Album und andere Aufnahmen aus dieser Zeit noch heute so frisch klingen.“[3]

„Wer mit Rypdals Stil bislang nicht so recht warm wurde, dem könnte das Album Odyssey ein guter Türöffner sein: Die acht Stücke bestechen durch Vielseitigkeit und streckenweise eine Vitalität, der man sich noch heute kaum entziehen kann. ‚Midnite‘ und ‚Over Birkerot‘ treffen trotz ihrer bald vierzig Jahre fantastisch unmittelbar ins Schwarze des Jazz und Rock gleichermaßen. Solch rauschhafte Energie findet man bei ECM heutzutage allenfalls bei Erkki-Sven Tüür.“ Für den Rezensenten erschließt sich hingegen „die Komplexität der ruhigeren (Solo-)Stücke ... nicht auf Anhieb.“ Problematisch sei zwar „das Siebziger-Jahre-Klangbild“, das „streckenweise als etwas gealtert“ auffalle. Dennoch lohne das „fetzende“ Album durchgängig.[4]

Insbesondere die dritte CD, so Peter Marsh für die BBC, habe das lange Warten gelohnt. Die Arrangements seien, ohne das dies überraschen würde, „stärker Jazz-orientiert, mit Nuancen von George Russell, von Gil Evans und sogar von Zappas The Grand Wazoo.“[5] Auch John Fordham, der Musikkritiker des Guardian, hebt auf die breite stilistische Spanne ab, die einen sehr unterschiedlichen Rypdal vorstelle: Auf der einen Seite Better Off Without You mit seiner Popsong-Struktur, auf der anderen Seite die Suite Unfinished Highballs mit seinem „Kaleidoskop geisterhafter Holzbläser-Partituren und Kirchenorgelklängen. Es ist ein verblüffendes Extrakapitel der Rypdal-Story.“[6]

Einzelnachweise

  1. ECM-Webpräsenz (Memento des Originals vom 28. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ecmrecords.com
  2. Auszüge aus dem Auftritt auf dem Hamburg Jazz Festival 1975 in der Fabrik wurden auf dem gleichnamigen Sampler von Polydor veröffentlicht. vgl. Konzert Fabrik 6. Juni 1975 (Peter Losin)
  3. zit. n. Terje Rypdal: Genialer Pionier der E-Gitarre (JazzEcho)
  4. Besprechung (Nordische Musik)
  5. Terje Rypdal Odyssey In Studio & In Concert Review (BBC)
  6. Terje Rypdal: Odyssey – In Studio & In Concert – review The Guardian, 19. Juli 2012

Weblinks

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Terje-Rypdal 05n1149.jpg
Autor/Urheber: Nomo michael hoefner http://www.zwo5.de, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Terje Rypdal, moers festival 2010