Hamburg-Ochsenwerder

Wappen von Ochsenwerder
Wappen von Ochsenwerder
Wappen von Hamburg
Wappen von Hamburg
Ochsenwerder
Stadtteil von Hamburg
Lage in HamburgNeuwerk → zu Bezirk Hamburg-MitteDuvenstedtWohldorf-OhlstedtMellingstedtBergstedtVolksdorfRahlstedtHummelsbüttelPoppenbüttelSaselWellingsbüttelSteilshoopBramfeldFarmsen-BerneEilbekMarienthalWandsbekTonndorfJenfeldMoorfleetAllermöheNeuallermöheSpadenlandTatenbergBillwerderLohbrüggeOchsenwerderReitbrookKirchwerderNeuengammeAltengammeCurslackBergedorfNeulandGut MoorRönneburgLangenbekWilstorfHarburgSinstorfMarmstorfEißendorfHeimfeldHausbruchNeugraben-FischbekMoorburgFrancopAltenwerderNeuenfeldeCranzRissenSülldorfBlankeneseIserbrookOsdorfLurupNienstedtenOthmarschenGroß FlottbekOttensenAltona-AltstadtAltona-NordSternschanzeBahrenfeldSchnelsenNiendorfEidelstedtStellingenLokstedtHoheluft-WestEimsbüttelRotherbaumHarvestehudeLangenhornFuhlsbüttelOhlsdorfAlsterdorfGroß BorstelHohenfeldeDulsbergBarmbek-NordBarmbek-SüdUhlenhorstHoheluft-OstEppendorfWinterhudeVeddelKleiner GrasbrookSteinwerderWilhelmsburgWaltershofFinkenwerderSt. PauliNeustadtHamburg-AltstadtHafenCitySt. GeorgHammerbrookBorgfeldeHammRothenburgsortBillbrookHornBillstedtLand NiedersachsenLand Schleswig-Holstein
Lage in Hamburg
.
Koordinaten53° 27′ 25″ N, 10° 5′ 33″ O
Fläche14,1 km²
Einwohner3039 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte216 Einwohner/km²
Postleitzahl21037
Vorwahl040
BezirkBergedorf
Verkehrsanbindung
Bus120, 122, 124, 220, 222, 224, 422
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Ochsenwerder ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Bergedorf und Teil der Marschlande.

Etymologie

1142 wurde der Begriff Avenberg, ein Teil Ochsenwerders, erstmals erwähnt. 1254 wird Oswerthere erstmals bei der Erhebung des Zehnten an das Heiligen Geist-Hospital urkundlich erwähnt[1].

Geographie

Ochsenwerder liegt in der feuchten Marsch unmittelbar an der Elbe im Südosten Hamburgs. Der Fluss bildet in seiner Mitte die Grenze zum Bundesland Niedersachsen.

Geschichte

Ochsenwärder um 1400
Ochsenwärderinnen 1847

Die Besiedelung des Gebiets begann in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die Eindeichung und Kultivierung Ochsenwerders ist ab 1231 belegt. Im darauf folgenden Jahrhundert brachten Hamburger Teile Ochsenwerders in ihren Besitz. Mindestens seit 1333 gehören die Gebiete Spadenland, Tatenberg sowie Moorwerder und Stillhorn zum Ochsenwerder Kirchspiel. Die Stadt Hamburg kaufte am 23. April 1395 Ochsenwerder dem Grafen von Holstein ab, um in ihrem Interesse die Elbschifffahrt zu sichern. 1686 war Ochsenwerder den braunschweig-lüneburgischen Truppen ausgesetzt, die brandschatzten und plünderten. Erneut zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon zu Soldatendurchzügen.

Statistik

  • Anteil der unter 18-Jährigen: 20,4 % [Hamburger Durchschnitt: 16,6 % (2020)][2]
  • Anteil der über 64-Jährigen: 17,3 % [Hamburger Durchschnitt: 18,0 % (2020)][3]
  • Ausländeranteil: 6,6 % [Hamburger Durchschnitt: 17,7 % (2020)][4]
  • Arbeitslosenquote: 3,4 % [Hamburger Durchschnitt: 6,4 % (2020)][5]

Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Ochsenwerder 38.634 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[6]

Wirtschaft

Die Wirtschaft ist trotz der Lage innerhalb eines Stadtstaates bis heute landwirtschaftlich geprägt. Ochsenwerder gilt als traditionelles Gemüse-, Stauden- und Schnittblumen-Anbaugebiet zur Versorgung der Metropolregion. Immer mehr Betriebe stellen auf Bioproduktion um[7].

Die touristische Entwicklung vollzieht sich aus eigener Kraft und wird durch die gut ausgebaute Infrastruktur für Radfahrer und Inline-Skater geprägt[8]. Es bestehen Ab-Hof-Verkaufsstellen und gastronomische Einrichtungen.

Politik

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Ochsenwerder zum Wahlkreis Bergedorf. Die letzten Bürgerschaftswahlen brachten folgende Ergebnisse:

Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2020 in Ochsenwerder
 %
40
30
20
10
0
36,6
19,2
15,4
10,0
5,9
5,4
7,5
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2015
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−9,8
−4,0
+9,4
+1,5
−1,7
+1,1
+3,5
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
BürgerschaftswahlSPDCDUGrüne 1)AfDFDPLinke 2)Übrige
202036,6 %19,2 %15,4 %10,0 %05,9 %05,4 %07,5 %
201546,4 %23,2 %06,0 %08,5 %07,6 %04,3 %04,0 %
201142,2 %34,7 %08,7 %07,1 %03,1 %04,2 %
200820,1 %64,4 %04,4 %04,4 %02,9 %03,8 %
200419,3 %67,3 %06,4 %03,0 %04,0 %
200125,4 %36,9 %04,1 %05,0 %00,4 %28,2 % 3
1) 
Bis 2011 Grüne/GAL.
2) 
1997 und 2001 als PDS.
3) 
Darunter 26,0 % für die Schill-Partei.

Bei der Bezirksversammlungswahl gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Vierlande II / Marschlande. Bei Bundestagswahlen zählt Ochsenwerder zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg.

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde in Ochsenwerder – bei 2.219 Wahlberechtigten und einer Wahlbeteiligung von 41,3 % – folgendes Ergebnis erzielt[9]:

ParteiErststimmen in %Zweitstimmen in %
CDU28,4 (−14,5)27,2 (−12,9)
SPD27,0 (+2,7)23,9 (+5,9)
Grüne12,7 (+5,8)15,3 (+6,5)
FDP12,0 (+3,6)13,3 (+2,0)
AfD10,6 (+1,6)10,5 (±0,0)
Linke4,2 (−2,2)3,8 (−2,7)
Übrige5,0 (+2,8)5,9 (+1,7)

Kultur

Bauwerke

Persönlichkeiten

In Ochsenwerder geboren

Mit Ochsenwerder verbunden

  • Abelke Bleken († 1583), war Bäuerin, wurde aufgrund des Vorwurfs der Hexerei verbrannt
  • Hein Baxmann (um 1580–1647), Holzbildhauer, schnitzte den Altar der St.-Pankratius-Kirche
  • Nicolaus Wilckens (1649–1725), war Landherr von Bill- und Ochsenwerder
  • Joachim Rentzel (1694–1768), war Landherr von Bill- und Ochsenwerder
  • Johann Diederich Cordes (1730–1813), war Landherr von Bill- und Ochsenwerder
  • Wilhelm Amsinck (1752–1831), war Landherr von Bill- und Ochsenwerder
  • Christian Wilhelm Petersen (1811–1886), war Hofbesitzer und Landvogt in Ochsenwerder
  • Heinrich Schumann (1869–1940), war Lehrer in Ochsenwerder
  • Adolf Mühlhan (1886–1956), Maler und Grafiker, lebte in Ochsenwerder

Siehe auch

Literatur

  • Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg von Altona bis Zollenspieker. Das Haspa-Handbuch für alle Stadtteile der Hansestadt. Hoffmann und Campe, Hamburg 2002, ISBN 3-455-11333-8.
Commons: Hamburg-Ochsenwerder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Simone Vollstädt: Das Kirchenspiel Ochsenwerder - Ochsenwerder, Tatenberg, Spadenland, Moorwerder - von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hrsg.: Heimatring Ochsenwerder. 1995 (Herausgegeben vom Heimatring Ochsenwerder anlässlich der 600jährigen Zugehörigkeit der Ortsteile Ochsenwerder, Tatenberg, Spadenland und Moorwerder zu Hamburg (Auflage: 1000 Exemplare)).
  2. Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
  3. Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2020
  4. Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2020
  5. Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
  6. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Hamburger Stadtteil-Profile 2016 (= NORD.regional. Band 19). 2018, ISSN 1863-9518 (Online [PDF; 6,6 MB; abgerufen am 12. Februar 2018]).
  7. private Internetseite zu Ochsenwerder
  8. Marschlanden-Tour mit Streckeninformation für Radler und Skater. Abgerufen am 19. Februar 2016.
  9. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Ergebnispräsentation der Bundestagswahl 2021 in Hamburg. Abgerufen am 31. August 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Kleines Landeswappen Hamburgs
Pincerno - Ochsenwerder um 1400.gif
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Hübbe, 1869, † um 1900

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Hamburg-Ochsenwerder um 1400

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Wappen des Hamburger Stadtteils Ochsenwerder.
Pincerno - Ochsenwerderinnen 1847.jpg
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H. Jesse, 1847, † etwa 1900

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Hamburg - Ochsenwerderinnen 1847

Ochsenwerder in HH.svg
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Lage von Stadtteil oder Bezirk xy (siehe Dateiname) in der Freien und Hansestadt Hamburg.
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(c) Foto: Reinhard Kraasch, Lizenz: CC-BY-SA 4.0 DE
Ochsenwerder Elbdeich / Gauerter Hauptdeich in Hamburg-Ochsenwerder