Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti

Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti
Gewöhnliche Leute und unabhängige Personen
OĽANO.svg
Partei­vorsitzenderIgor Matovič
SprecherMatúš Bystriansky
Gründung28. Oktober 2011
Haupt­sitzBratislava
Aus­richtungKonservatismus[1][2]
Catch-all-Partei[3][4]
Populismus[5][6][4]
Korruptionsbekämpfung[7]
Direkte Demokratie[8]
Pro-Europäismus[9]
Farbe(n)Hellgrün, Grau
Parlamentssitze
53/150
(Nationalrat, 2020)
Mitglieder­zahl45 (2020)
Europaabgeordnete
1/14
EuropaparteiEuropäische Volkspartei (EVP)
EP-FraktionFraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) (EVP)
Websiteobycajniludia.sk

Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti (slowakisch für Gewöhnliche Leute und unabhängige Personen, kurz auch Obyčajní ľudia, Abkürzung OĽaNO oder ) ist eine konservative Protestpartei in der Slowakei. OĽaNO ist mit 53 Abgeordneten im Nationalrat der Slowakischen Republik vertreten.

Geschichte

Bei der Parlamentswahl 2010 kandidierten OĽaNO-Mitglieder auf hinteren Plätzen der Liste der Sloboda a Solidarita (SaS). Durch Vorzugsstimmen wurden vier OĽaNO-Mitglieder ins Parlament gewählt.[10] Die OĽaNO-Abgeordneten schlossen sich der SaS-Fraktion an und stützten die Regierung Iveta Radičová.[11] Nachdem der Sprecher der Gruppe Igor Matovič bei einer Abstimmung über ein neues Staatsbürgerschaftsgesetz mit der oppositionellen SMER – sociálna demokracia votiert hatte, wurde er aus der Fraktion ausgeschlossen.

Am 11. November 2011 wurde die Vereinigung als eigenständige Partei registriert.[12]

Zur vorgezogenen Parlamentswahl 2012 trat die OĽaNO mit einer eigenen Liste an. Unter den 150 Kandidaten fanden sich auch Mitglieder der slowakischen Piratenpartei.[13] Die 2010 gewählten Parlamentarier kandidierten auf den letzten vier Plätzen der Liste.[14] Die OĽaNO landete mit 8,55 % der Stimmen und 16 Mandaten auf dem dritten Platz.

Bei der Parlamentswahl 2016 erreichte die Partei mit 11,0 % der Stimmen 19 der insgesamt 150 Sitze im Nationalrat der Slowakei.

Sowohl bei der Europawahl 2014 wie auch bei der Europawahl 2019 konnte OĽaNO jeweils einen Sitz erreichen. In der Legislatur ab 2014 schloss sich die Partei dabei der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer an. Nach der Wahl 2019 schloss sich der EU-Abgeordnete der OĽaNO, Peter Pollák, der christdemokratischen EVP-Fraktion an.[15]

Bei der Parlamentswahl 2020 erreichte die Partei 25,0 % der Stimmen und wurde mit 53 der insgesamt 150 Sitze stärkste Kraft im Nationalrat der Slowakei. Sie vereinbarte eine Mitte-rechts-Koalition mit Sme rodina, Sloboda a Solidarita und Za ľudí. Matovič wurde zum Ministerpräsidenten gewählt, in seinem Kabinett stellt OĽaNO als größte Koalitionspartnerin sieben Minister. nach diversen Streitigkeiten innerhalb der Koalition trat Matovič als Ministerpräsident zurück. Der ebenfalls der OĽaNO angehörende bisherige Finanzminister Eduard Heger wurde am 1. April 2021 als neuer Premier vereidigt und restaurierte die bisherige Koalitionsregierung. Matovič blieb Parteivorsitzender und gehört dem Kabinett weiter als Finanzminister und stellvertretender Premierminister an.

Wahlergebnisse im Überblick

Wahlergebnisse OĽaNO
25%
20%
15%
10%
5%
0%
JahrWahlWähleranteilParlamentssitzePlatzPosition
2012Slowakei Nationalratswahl 20128,6 %
16/150
3.Opposition
2014Europa Europawahl 20147,5 %
1/14
4.
2016Slowakei Nationalratswahl 201611,0 %
19/150
3.Opposition
2019Europa Europawahl 20195,3 %
1/14
5.
2020Slowakei Nationalratswahl 202025,0 %
53/150
1.Regierung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webra International Kft.: The Visegrad Group: the Czech Republic, Hungary, Poland and Slovakia - Ordinary People files request to be registered as political party in Slovakia. In: www.visegradgroup.eu. 28. Oktober 2011.Vorlage:Cite web/temporär
  2. Wolfram Nordsieck: Slovakia. In: Parties and Elections in Europe. 2020. Abgerufen am 4. März 2020.Vorlage:Cite web/temporär
  3. SLOSIARIK Martin: Who and how voted in the 2020 elections - where OĽaNO took voters and who voted Smer. In: www.dennikn.sk. 6. März 2020.Vorlage:Cite web/temporär
  4. a b
  5. Birte Wassenberg: The European Parliament in Times of EU Crisis: Dynamics and Transformations. Hrsg.: Olivier Costa. Springer, 2019, ISBN 978-3-319-97391-3, Euroscepticism at the EP elections in 2014: A reflection of the different patterns of opposition to the EU?, S. 287 (google.com).
  6. Andrea Křtínová: Politická strana OĽANO jako příklad populistické strany (tschechisch) Masaryk University. 2009. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
  7. Reuters: Slovak anti-corruption opposition parties score emphatic election win. Hrsg.: Tomas Mrva, Jan Lopatka. Slovak anti-corruption opposition parties score emphatic election win (reuters.com).Citácia elektronického dokumentu
  8. Dennik N: OĽaNO už má program: 11 otázok je len začiatok, chcú viac priamej demokracie. Hrsg.: Denisa Gdovinová. OĽANO already has a program: 11 questions is just the beginning, they want more direct democracy (dennikn.sk).
  9. Aktuality: Nová posila OĽaNO: Na obrane musí skončiť papalašizmus. Hrsg.: Ladislav Bariak, Ján Petrovič. interview with the Minister of Defense from the OĽaNO movement (aktuality.sk).
  10. Richard Swales: Slovakia Election Post-Game: Guest Blogger Richard Swales on Preference Voting in Slovakia. In: Pozorblog, 16. Juli 2010.
  11. SaS chairman speaks about its new MPs from the Ordinary People civic association. In: The Slovak Spectator, 15. Juni 2010.
  12. https://web.archive.org/web/20160330162140/http://www.ives.sk/registre/detailuplnyps.do?action=uplny&formular=&id=201471
  13. [1]
  14. Kandidáti do NRSR 2012 (Memento vom 7. Januar 2012 im Internet Archive)
  15. Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen ParlamentsVorlage:MdEP/Wartung/Verschiedene Kenner in Wikipedia und Wikidata

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.