Oberstrahlbach (Gemeinde Zwettl-Niederösterreich)
Oberstrahlbach (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Oberstrahlbach Verwaltungssprengel | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Zwettl (ZT), Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Zwettl-Niederösterreich | |
Koordinaten | 48° 37′ 55″ N, 15° 6′ 21″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 343 (1. Jän. 2023) | |
Fläche d. KG | 10,63 km² | |
Postleitzahl | 3910 | |
Vorwahl | +43/2822 | |
Ortsvorsteher | Josef Salzer[1] (Stand: 16. Sept. 2019) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 07059 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 24359 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Oberstrahlbach (32530 070) | |
Lage von Oberstrahlbach in Zwettl | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Oberstrahlbach ist eine Ortschaft in Niederösterreich und liegt in der gleichnamigen Katastralgemeinde der zum Bezirk Zwettl gehörenden Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich. Nach der Registerzählung von 2023 hatte die Ortschaft 343 Einwohner auf einer Fläche von 10,63 km².[2]
Lage
Der Ort Oberstrahlbach liegt nördlich der Weitraer Straße L 71, in einer Entfernung von rund 4,5 km Luftlinie nordwestlich des Stadtzentrums von Zwettl. Er ist durch die Postbusse mit dem österreichischen Überlandbusnetz verbunden. Das Katastergebiet grenzt im Nordosten an Unterrabenthan, im Osten an Gradnitz, im Südosten an Niederstrahlbach, im Süden an Schickenhof, im Westen an Negers, Gerlas und Rieggers sowie im Norden an Kleinwolfgers (Gemeinde Schweiggers).
Geschichte und Sehenswürdigkeiten
Bevölkerungsentwicklung[3] |
Oberstrahlbach wurde 1139 als Scelebaes zum ersten Mal urkundlich erwähnt (1157: Stralbach). Der Name bedeutet so viel wie „Bach, dessen Wasser schnell fließt“.[4] Er ist vom Strahlbach abgeleitet, der, aus Oberstrahlbach kommend, durch Niederstrahlbach und den sogenannten Demutsgraben in Richtung Zwettl Stadt fließt, um dort in den Zwettlfluss (auch: Zwettlbach) einzumünden.
In einem Erbschaftsstreit mit dem Stift Zwettl verzichtete Euphemia von Kuenring zu Gunsten des Klosters auf das Gut Strahlbach.[5] Die Vergleichsurkunde aus dem Jahr 1256 befindet sich im Stiftsarchiv.[6] Die römisch-katholische Pfarre Oberstrahlbach wurde 1783 unter Kaiser Joseph II. gegründet und umfasst die Ortschaften Oberstrahlbach, Niederstrahlbach und Unterrabenthan.[7] Unter Denkmalschutz stehende Objekte im Ortsgebiet sind die katholische Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, der Pfarrhof, die Johannes Nepomuk-Kapelle, ein Bildstock der hl. Veronika sowie der Bildstock Gnadenstuhl (Stand 2017).[8]
Aufgrund eines Großbrandes, dem am 16. März 1877 sechs Häuser zum Opfer fielen, wurde im Jahr 1884 die Freiwillige Feuerwehr Oberstrahlbach gegründet, die seitdem ohne Unterbrechung fortbesteht. Ihr Einsatzgebiet umfasst die Katastralgemeinden Ober- und Niederstrahlbach.[9]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Oberstrahlbach ein Bäcker, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Schmied, zwei Schneider, zwei Schuster, ein Tischler, drei Viehhändler, zwei Wagner, ein Zementwarenerzeuger und einige Landwirte ansässig.[10]
Oberstrahlbach gehört seit der freiwilligen Gemeindezusammenlegung im Jahre 1970 zur Stadtgemeinde Zwettl. Davor war es eine selbständige Gemeinde.[11]
- Pfarrhof Oberstrahlbach
- Figurenbildstock Gnadenstuhl
- Johannes Nepomuk-Kapelle
- Bildstock hl. Veronika
Öffentliche Einrichtungen
In Oberstrahlbach gibt es einen Kindergarten.[12]
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 5. Band: Herrschaft Drosendorf bis Strahlbach. Anton Benko, Wien 1840, S. 303 (Strahlbach (Ober) – Internet Archive).
Weblinks
- Literaturverzeichnis zu Oberstrahlbach. In: Katastralgemeinden – O. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 4. Juni 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Ortsvorsteher – Alle. In: zwettl.gv.at. Abgerufen am 16. September 2019.
- ↑ Volkszählung vom 15. Mai 2001: Einwohner nach Ortschaften. (PDF; 16 kB) In: Statistik Austria. Bundesanstalt Statistik Österreich, S. 1, abgerufen am 29. Januar 2011.
- ↑ Kurt Klein: Historisches Ortslexikon – Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Niederösterreich, 4. Teil: Waidhofen an der Thaya, Wiener Neustadt (Land), Wien-Umgebung, Zwettl. (PDF; 840 KB) In: oeaw.ac.at. ÖAW, 31. August 2016, S. 117, abgerufen am 4. Mai 2019.
- ↑ Katastralgemeinden, Erstnennung und Namensdeutung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 4. Juni 2011. Vgl. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Hrsg.: Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Wien (1989, 1990, 1994).
- ↑ Euphemia von Kuenring in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- ↑ Friedel Moll: 1256: erste Nennung eines Stadtrichters von Zwettl. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, Mai 2006, abgerufen am 4. Juni 2011.
- ↑ Pfarramt Oberstrahlbach. 3. Juni 2011, abgerufen am 4. Juni 2011.
- ↑ Niederösterreich – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. ( vom 21. September 2017 im Internet Archive; PDF) (CSV ( vom 21. September 2017 im Internet Archive)). Bundesdenkmalamt, Stand: 9. Juni 2017.
- ↑ Geschichte. In: oberstrahlbach.at. Freiwillige Feuerwehr Oberstrahlbach, abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 383
- ↑ Gemeindezusammenlegung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 4. Juni 2011.
- ↑ Kindergarten Oberstrahlbach. In: zwettl.gv.at. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
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Positionskarte von Österreich
Wappen von Zwettl-Niederösterreich
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Diese Nische mit einer Figur der hl. Veronika mit Schweißtuch steht an der Westseite des Pfarrhofs. Sie entstand um 1670 und wurde 1955 restauriert.
Autor/Urheber: Bratwurst mit Sauerkraut, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Zwettler Katastralgemeinde Oberstrahlbach
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Diese barocke Dreifaltigkeitssäule – ein Gnadenstuhl auf rechteckigem Pfeiler – ist im Chronogramm mit „1713“ bezeichnet. Sie besteht aus Granit und wurde im Zuge einer Straßenerweiterung vom Neuwirtshaus an ihren heutigen Standort zwischen Kirche und Pfarrhof versetzt.
Autor/Urheber: Schörgi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Johannes Nepomuk- Kapelle in Oberstrahlbach
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Die 1700–1706 erbaute, barocke Saalkirche hat einen Westturm von 1798 und ist mit Friedhof und Pfarrhof zu einer Einheit verbunden.