Oberstadion

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 48° 11′ N, 9° 42′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Tübingen
Landkreis:Alb-Donau-Kreis
Höhe:532 m ü. NHN
Fläche:15,78 km2
Einwohner:1597 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:101 Einwohner je km2
Postleitzahl:89613
Vorwahlen:07357, 07393
Kfz-Kennzeichen:UL
Gemeindeschlüssel:08 4 25 091
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 29
89613 Oberstadion
Website:www.oberstadion.de
Bürgermeister:Kevin Wiest
Lage der Gemeinde Oberstadion im Alb-Donau-Kreis
Landkreis BiberachLandkreis EsslingenLandkreis GöppingenLandkreis HeidenheimLandkreis ReutlingenUlmAllmendingen (Württemberg)Allmendingen (Württemberg)Altheim (Alb)Altheim (bei Ehingen)Altheim (bei Ehingen)Amstetten (Württemberg)AsselfingenBallendorfBalzheimBeimerstettenBerghülenBernstadt (Alb)BlaubeurenBlausteinBreitingenBörslingenDietenheimDornstadtEhingen (Donau)Ehingen (Donau)EmeringenEmerkingenErbach (Donau)GriesingenGrundsheimHausen am BussenHeroldstattHolzkirchHüttisheimIllerkirchbergIllerriedenLaichingenLangenauLauterach (Alb-Donau-Kreis)LonseeMerklingenMunderkingenNeenstettenNellingenNerenstettenOberdischingenObermarchtalOberstadionÖllingenÖpfingenRammingen (Württemberg)RechtensteinRottenackerSchelklingenSchnürpflingenSetzingenStaigUntermarchtalUnterstadionUnterwachingenWeidenstettenWesterheim (Württemberg)WesterstettenBayernKarte
Über dieses Bild
Oberstadion mit Schloss um 1900
Oberstadion
Katholische Kirche im Ortsteil Hundersingen

Oberstadion ist eine oberschwäbische Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.

Geografie

Geografische Lage

Oberstadion liegt im nördlichen Oberschwaben zwischen Ehingen (Donau) und Biberach an der Riß. Durch das Gemeindegebiet fließt der Stehenbach, der in die Donau mündet.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Unterstadion, im Osten an Schemmerhofen sowie im Süden an Attenweiler, beide im Landkreis Biberach, im Westen an Grundsheim und Uttenweiler.

Gemeindegliederung

Moosbeuren um 1900

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Oberstadion, Hundersingen, Moosbeuren, Mundeldingen, Mühlhausen und Rettighofen.

Geschichte

Überblick bis zum Aussterben des Geschlechts Stadion

Um 1270 benannte sich das wohl aus Graubünden stammende, hier ansässige Adelsgeschlecht Stadion nach dem Ort. Am 13. Mai 1270 ist es mit dem Ritter „Waltherus de Stadegun“ nachweisbar.[2] Das Schloss Oberstadion wurde nach 1352 errichtet und 1756–77 unter Graf Johann Philipp von Stadion in Teilen neu erbaut.[3] Nach dem Aussterben der Familie im Jahr 1908 fiel das Schloss mit den Waldgütern Oberstadion und Thannhausen an die Grafen von Schönborn-Buchheim, die es bis heute besitzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war darin eine Haushaltsschule und zeitweise das Waisenhaus Oggelsbeuren einquartiert; das Schloss steht seit Jahrzehnten leer.[4]

Verwaltungsgeschichte

Durch die Mediatisierung kam der reichsritterschaftliche Ort 1805 an das Kurfürstentum Württemberg, welches im Jahr darauf zum Königreich aufstieg. Für mehr als ein Jahrhundert war Oberstadion nun dem Oberamt Ehingen zugeordnet. Während der NS-Zeit in Württemberg wurde die Gemeinde 1938 dem neuen Landkreis Ehingen zugeteilt. Im Jahre 1945 wurde Oberstadion Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Gebietsreform von 1973 ist Oberstadion Teil des Alb-Donau-Kreises.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die Gemeinden Mundeldingen (am 1. Januar 1972), Moosbeuren (am 1. November 1972) und Hundersingen (am 1. Januar 1975) nach Oberstadion eingemeindet.

Religion

Oberstadion ist überwiegend katholisch geprägt. Die Kirchengemeinde St. Martinus gehört zur Seelsorgeeinheit Donau-Winkel im Dekanat Ehingen-Ulm.

Politik

Verwaltungsverband

Die Gemeinde gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen an.

Bürgermeister

Im September 2016 wurde Kevin Wiest mit 87 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Im Frühjahr 2022 kandidierte er für das Oberbürgermeisteramt in Laupheim, unterlag jedoch Ingo Bergmann (SPD).

Partnerschaften

Oberstadion unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Bildungseinrichtungen

Oberstadion verfügt mit der Christoph-von-Schmid-Schule über eine Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Weiterführende Schulen befinden sich außerdem in Munderkingen und Ehingen.

Zentrum des Osterbrunnens Oberstadion

Kultur und Sehenswürdigkeiten

2014 strebte Oberstadion mit seinem damals knapp 27.000 Eier zählenden Osterbrunnen einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde an.[5]

Museen

  • Christoph-von-Schmid-Gedenkstätte mit zwei Krippendarstellungen
  • Krippenmuseum Oberstadion im alten Pfarrstadel (ganzjährige Ausstellung)

Bauwerke

  • Kirche St. Martinus in Oberstadion: ein Langhaus mit fünf Seitenkapellen und elf Altären, von denen sieben als gotische Flügelaltäre aus der sogenannten Ulmer Schule, den berühmten Holz- und Steinbildhauern des 15. Jahrhunderts, stammen. Das Chorgestühl stammt vom Bildhauer Jörg Syrlin dem Jüngeren und der Hochaltar ist vom Maler Jörg Stocker.
  • Mundeldinger Käppele; die Marienkapelle wurde 1992/3 von engagierten Mundeldingern in Eigenregie gebaut.
  • Moosbeurer Galgen: Wäldchen bei Moosbeuren, in dem früher Hinrichtungen vollzogen wurden und unter dem Überreste der Kelten vermutet werden, weil es auf einem eher unnatürlichen Hügel steht. Im Galgenwald findet jeden Sommer das alljährliche Galgenfest statt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Carl von Kirn (1805–1870), württembergischer Oberamtmann
  • Josef Baur (1857–1927), württembergischer Oberamtmann
  • Bonifaz Natter (1866–1906), Benediktinermönch und Abt der St. Mary’s Abbey in Buckfast

Sonstiges

  • Latzmannbrauch am Pfingstmontag im Teilort Hundersingen

Literatur

  • Oberstadion mit Bühl und Rettighofen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ehingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 3). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, 1826, S. 181–814 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks

Commons: Oberstadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Württembergisches Urkundenbuch VII, 95.
  3. Alleburgen.de
  4. Graf Alexander von Schönborn auf swp.de, 4. Juni 2016
  5. Ingrid Sachsenmaier: Oberstadion: Rekordversuch mit Osterbrunnen. Tageszeitung Stuttgarter Nachrichten, 19. April 2014, abgerufen am 22. April 2014.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kirche Hundersingen.JPG
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Catholic Church in Oberstadion-Hundersingen, Germany
Osterbrunnen Oberstadion 2014.jpg
Autor/Urheber: ManuBu, Lizenz: CC0
Dies ist ein Teil Deutschlands größtem Osterbrunnen 2014
Oberstadion in UL.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Oberstadion, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Oberstadion in District Alb-Donau, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Oberstadion dans L'Arrondissement d'Alb-Danube dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Oberstadion, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Oberstadion во рамките на Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Oberstadion in de Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Oberstadion en Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, District Alb-Donau, Oberstadion ഭൂപടസ്ഥാനം.
Moosbeuren-1900.jpg
Ansichtskarte von Moosbeuren, Deutschland um 1900.
Oberstadion - OM v NO.JPG
Autor/Urheber: Flodur63, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Oberstadion
Oberstadion-1900.jpg
Ansichtskarte von Oberstadion, Deutschland um 1900.