Oberschütze

(c) Bundesarchiv, Bild 146-2000-009-04A / Hanisch / CC-BY-SA 3.0
Rangabzeichen eines Oberschützen am linken Oberarm.

Der Oberschütze (kurz: OSchtz auch OS) war in deutschsprachigen Streitkräften eine Rangbezeichnung für einen Mannschaftsdienstgrad. Erstmals verwendet wurde sie in der Bayerischen Armee im 19. Jahrhundert.

Anwendung

Der Rang wurde ab ca. 1920 allgemein in der Reichswehr eingeführt und auch in der Wehrmacht bis 1945 verwendet. Ausgenommen ist lediglich der Zeitraum von 1934 bis 1936, in der keine Beförderungen zum Oberschützen verfügt wurden. Der Rang wurde auch in der Waffen-SS von 1940 bis 1945 unter der Bezeichnung SS-Oberschütze verwendet. In der Reichsmarine bzw. Kriegsmarine hingegen gab es kein Äquivalent zu diesem Rang.

Nach 1945 wurde der Rang weder in der Bundeswehr noch in der Nationalen Volksarmee verwendet.

Ranggefüge und Abzeichen

Der Oberschütze war im übertragenen Sinne ein „Obersoldat“, der in englischsprachigen Streitkräften vermutlich in etwa zwischen dem Private (Dienstgrad) (bzw. Private E2 in den US-amerikanischen oder Private Basic in den kanadischen Streitkräften) und dem Private First Class anzusiedeln wäre. Entsprechend der betreffenden Teilstreitkraft, Waffengattung, Spezialtruppe oder Verwendung war das Äquivalent zum Oberschützen:

Eine Beförderung zum Oberschützen war nach Dienstzeiten von sechs Monaten bis zu einem Jahr möglich. Soldaten, die für eine Beförderung zum Gefreiten vorgesehen waren, übersprangen den Rang Oberschützen regelmäßig.

Rangabzeichen bis 1945
KragenspiegelSchulterklappenÄrmelabzeichen (linker Oberarm)WaffenfarbeRangbezeichnungÄquivalent
WeißOberschützeSiehe Aufzählung oben
Dienstgrad
niedriger:
Schütze

Deutsches Reich
Oberschütze
höher:
Gefreiter

Siehe auch

Auf dieser Seite verwendete Medien

War ensign of Germany (1938-1945).svg
War Ensign of Germany 1938-1945. See Flags Of The World.
WMacht H Inf OR4-1 Mannschaften01 h 1935-1945.jpg
Rangabzeichen der deutschen Wehrmacht bis 1945; hier Schulterklappe Heer, Infanterie allgemein (Grundfarbe – Feldgrau, Paspelierung „weiß“ Infanterie), Verwendung für alle Mannschaften.
  • Stabsgefreiter (StGefr) OR-4
  • Obergefreiter mehr als 6 Dienstjahre (OGefr) OR-3a
  • Obergefreiter weniger als 6 Dinstjahre (OGefr) OR-3b
  • Gefreiter (Gefr) OR-2
  • Oberschütze OR-1a
  • Schütze OR-1b.
Bundesarchiv Bild 146-2000-009-04A, Litauen, Soldat mit jüdischen Männern.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 146-2000-009-04A / Hanisch / CC-BY-SA 3.0
Propagandakompanie 612

Die litauischen Juden haben plötzlich viel zu erzählen. Wenig später bekommen sie Besen und Schippe in die Hand um aufzuräumen.
Bildberichter: Hanisch.
Ort: Radum/ Litauen.

Datum: 24. Juni 1941.
Rank insignia of Oberschütze of the Wehrmacht.svg
Rangabzeichen der deutschen Wehrmacht bis 1945; hier:
  • Ärmelabzeichen Rang, grauer viereckiger Stern, linker Oberarm: Ober…(Soldat) OR-1a, je nach Waffengattung (im Sinne von Truppengattung).
    • Oberfunker (OFu)
    • Obergrenadier (OGren)
    • Oberjäger (OJg)
    • Oberkanonier (OPzKan)
    • Oberpionier (OPi)
    • Oberreiter (OReit)
    • Oberschütze (OPzSchtz)
  • nur Panzertruppe:
    • Oberpanzerfunker (OPzFu)
    • Oberpanzerjäger (OPzJg)
    • Oberpanzerkanonier (OPzKan)
    • Oberpanzerschütze (OPzSchtz).
Collar tabs of Unteroffiziere and Mannschaften of the Heer.svg
Autor/Urheber: F l a n k e r, Lizenz: CC BY 3.0
Rank insignia of the German Wehrmacht until 1945, here collar patches for non-commissioned officers (OR-1 to OR-3) and enlisted personnel (OR-4 to OR-8).