Oberroßbach (Dietersheim)
Oberroßbach Gemeinde Dietersheim Koordinaten: 49° 32′ 44″ N, 10° 35′ 23″ O | |
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Höhe: | 372–395 m ü. NHN |
Einwohner: | 93 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 91463 |
Vorwahl: | 09161 |
Oberroßbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Dietersheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Durch das Dorf fließt der Roßbach, ein rechter Zufluss des Schweinebachgrabens, der wiederum ein rechter Zufluss der Aisch ist. 0,5 km westlich des Ortes liegt das Waldgebiet Hochstraße, 0,75 km nordwestlich die Dürrnlohe und 0,25 km südöstlich der Bannwald. 0,5 km nördlich liegt das Roßbacher Feld, 0,5 km südlich das Strichfeld. Die Kreisstraße NEA 6 führt an Unterroßbach und Weiherhof vorbei nach Birkenfeld zur Bundesstraße 470 (3 km nordwestlich) bzw. zur Kreisstraße NEA 24 (1,3 km östlich).[2]
Geschichte
Oberroßbach wurde im Steuerbuch der Nürnberger Burggrafen 1361/1364 erstmals namentlich erwähnt. Der Ort gehörte damals zum burggräflichen Amt Lenkersheim. Später unterstand es dem Kloster Birkenfeld, das in der Folgezeit in ein weltliches Klosteramt umgewandelt wurde.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberroßbach 14 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Klosteramt Birkenfeld. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (Klosteramt Birkenfeld: 1 Gut, 2 Gütlein, 1 Häckersgütlein, 4 halbe Häckersgütlein, 1 Tropfhäuslein; Klosteramt Münchaurach: 1 Gut) und die Pfarrei Markt Erlbach (3 Güter).[4]
1810 kam Oberroßbach an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1811 der Steuerdistrikt Oberroßbach gebildet, zu dem Beerbach, Oberschweinach, Pechhütte, Rimbach, Stöckach, Stöckachermühle, Unterroßbach und Unterschweinach gehörten. 1813 entstand die Ruralgemeinde Oberroßbach, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden drei Ruralgemeinde gebildet:
- Beerbach mit Pechhütte;
- Oberroßbach mit Rimbach und Unterroßbach;
- Unterschweinach mit Oberschweinach, Stöckach und Stöckacher Mühle.[5][6]
Die Ruralgemeinde Oberroßbach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim).[7] Ab 1862 gehörte Oberroßbach zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt an der Aisch (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,394 km².[8]
Am 1. Januar 1970, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde die Gemeinde Oberroßbach aufgelöst: Rimbach wurde nach Linden eingemeindet, Ober- und Unterroßbach nach Dietersheim.[9]
Ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: zweigeschossiges Satteldachhaus, Fenster verändert, neu verputzt; im Sturz der Haustür „J. G. Engel 1838.“ rückwärtiger Anbau „Joh. Mich. Geißdörfer 1856.“ gewölbter Stall, auf vier toskanischen Säulen Klostergewölbe des 18. Jh.[10]
- Haus Nr. 7: zweigeschossiges Wohnstallhaus, Erdgeschoss Stall (massiv), Obergeschoss Fachwerk; Nordgiebel mit Schopfwalm, neu; im Feld schräg über der Tür bezeichnet: „Erbaut/von/J. Adam Haag/im Jahre 1805.“[10]
- Haus Nr. 17: jetzt zweigeschossiges Wohnstallhaus mit veränderten Fenstern; Ecklisenen, Gurtband. Im Türsturz „18 F B 42“.[10]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Oberroßbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 177 | 247 | 222 | 229 | 239 | 239 | 240 | 242 | 237 | 224 | 187 | 215 | 222 | 221 | 199 | 189 | 196 | 203 | 191 | 303 | 284 | 261 | 202 | 181 |
Häuser[11] | 35 | 38 | 39 | 44 | 44 | 41 | 41 | 38 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [20] | [14] | [8] | [21] |
Ort Oberroßbach
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 103 | 141 | 137 | 140 | 128 | 131 | 113 | 182 | 117 | 98 | 93 |
Häuser[11] | 18 | 23 | 24 | 24 | 23 | 24 | 22 | 28 | |||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [8] | [21] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberroßbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 220 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 120 (Digitalisat). Ebd. S. 188 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Ober-Roßbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 280 (Digitalisat).
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 119.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 153–154.
Weblinks
- Ober- und Unterroßbach auf der Website dietersheim.de
- Oberroßbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
- Oberroßbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Oberroßbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ Oberroßbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Siehe Website www.dietersheim.de
H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 119.
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 320. - ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 120.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 58–60 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 222.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 188.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
- ↑ a b c R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 153 f. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 68 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberroßbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Rimbach (S. 76) und Unterroßbach (S. 96).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 200 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1222–1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat). Gemeinde existierte zum Stichtag der Volkszählung (27. Mai) nicht mehr.