Oberrieden (Bad Sooden-Allendorf)

Oberrieden
Koordinaten: 51° 18′ 33″ N, 9° 55′ 33″ O
Höhe: 146 m ü. NHN
Fläche:5,3 km²[1]
Einwohner:512 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte:97 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:37242
Vorwahl:05542
Luftbild

Oberrieden ist der größte Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Geographische Lage

Oberrieden liegt in der Nähe des Dreiländerecks HessenThüringenNiedersachsen nahe der Mündung des Oberrieder Bachs in die Werra. Südlich des Dorfs befindet sich das Soodener Bergland (482,4 m) mit daran anschließendem Hohem Meißner (753,6 m), und nordöstlich der Schürzeberg (213,9 m), die wie das Dorf alle im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) liegen. Jenseits der Werra erhebt sich im Nordosten der thüringisch-hessische Höheberg (511,7 m).

Geschichte

Chronik

JahrEreignis
1150Erste urkundliche Erwähnung: Graf Gyso von Bilstein übergibt sein Grundstück in Rieden dem Kloster Fulda
1415Errichtung der Burg Ludwigstein durch Landgraf Ludwig I. von Hessen, später Zugehörigkeit zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen
1447Erwerb des Patronats für die Kirchengemeinde Oberrieden durch Hans von Dörnberg auf dem Ludwigstein
1747Erstmalige Nennung des Namens „Ober Rieden“ zur Unterscheidung von Unterrieden
1870bis 1875 Bau der Eisenbahnlinie Göttingen – Bebra durch die Gemarkung Oberrieden mit dem Schürzebergtunnel
1945Sprengung der Eisenbahnbrücke Oberrieden-Werleshausen und der Werrabrücke nach Lindewerra durch deutsche Truppen; Besetzung durch amerikanische Truppen am 6. April
1947bis 1949 Wiederaufbau der Eisenbahnbrücke über die Werra
1970Schließung der Grundschule
1971Zum 31. Dezember 1971 wurde der die bis dahin selbständige Gemeinde Oberrieden auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Sooden-Allendorf eingegliedert.[3][4] Für Oberrieden wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
1978Schließung des Oberriedener Bahnhofs
1987bis 1992 Bau des Schürzebergtunnels, um den Ort vom Verkehr der beim Dorf als Umgehungsstraße angelegten B 27 zu entlasten
1993Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm
1999Wiedereinweihung der Brücke nach Lindewerra
2001Beginn des Rückbaus der Ortsdurchfahrt

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberrieden 531 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 84 Einwohner unter 18 Jahren, 210 zwischen 18 und 49, 108 zwischen 50 und 64 und 129 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 228 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 78 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 132 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1466:19 Hausgesesse
• 1543:31 Hausgesesse
• 1575/85:42 Hausgesesse
• 1681:48 Hausgesesse
• 1747:71 Mannschaften mit 72 Feuerstellen
• 1961:596 evangelische (= 88,56 %), 74 katholische (= 11,00 %) Einwohner
Oberrieden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2016
Jahr  Einwohner
1834
  
674
1840
  
677
1846
  
662
1852
  
610
1858
  
589
1864
  
592
1871
  
596
1875
  
693
1885
  
592
1895
  
521
1905
  
516
1910
  
511
1925
  
523
1939
  
477
1946
  
739
1950
  
756
1956
  
725
1961
  
673
1967
  
648
1970
  
652
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
531
2016
  
512
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Bad Sooden-Allendorf[2]; Zensus 2011[6]

Politik

Für Oberrieden besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Oberrieden) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 61,72 %. Alle Kandidaten gehörten der „Wählergemeinschaft Oberrieden“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Markus Burhenne zum Ortsvorsteher.[8]

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Gerhard Schuster (* 1966), Geologe, Naturfotograf und Autor

Verkehr

Nordöstlich vorbei an Oberrieden führt im Abschnitt GöttingenEschwege die beim Dorf durch den Schürzebergtunnel (530 m lang) verlaufende Bundesstraße 27. An dieser Straße liegt beim 12 km nördlich gelegenen Friedland die Anschlussstelle Friedland der Bundesautobahn 38 (Göttingen–Friedland–HeiligenstadtHalle), auf der man zum nahen Autobahndreieck Drammetal (A 7) fahren kann. Auch nordöstlich vorbei am Dorf verläuft durch den ersten Schürzeberg-Tunnel (173 m) die Bahnstrecke Göttingen–Bebra; im Dorf gibt es aber keine Haltestelle.

Literatur

  • Jubiläumsfestschrift 850 Jahre Oberrieden. Druck: Keitz+Fischer 2000.
  • Literatur über Oberrieden nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Wolfgang Koch: Eisenbahnbrücke Oberrieden. Verlag Vogt GmbH, Hess. Lichtenau 1989.

Einzelnachweise

  1. a b c Oberrieden, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushaltsplan 2017. (PDF; 7,71 MB) Stadt Bad Sooden-Allendorf, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Juni 2018.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 32. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Sooden-Allendorf, abgerufen im Februar 2023.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 108, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiratswahl Oberrieden. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Bad Soden-Allendorf, abgerufen im März 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Oberrieden.jpg
(c) Michael Kliebe, CC BY-SA 3.0
Luftbild von Oberrieden (Hessen)an der Werra, einem Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf
  • Sonstiges: Im Vordergrund der Fluss Werra und die Bundesstraße 27
Oberriedenkirschbluete2013.JPG
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Oberrieden und das Riedbachtal während der Kirschblüte
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Kirche Oberrieden (Werra)
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Oberrieden mit Kirche, Burg Ludwigstein und Werra im Winter