Oberreichenbach (Birstein)

Oberreichenbach
Gemeinde Birstein
Koordinaten: 50° 22′ 52″ N, 9° 19′ 38″ O
Höhe: 340 (315–460) m ü. NHN
Fläche:5,76 km²
Einwohner:198 (31. Dez. 2021) HW[1]
Bevölkerungsdichte:34 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. März 1971
Postleitzahl:63633
Vorwahl:06054

Oberreichenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein am nordöstlichen Rande des hessischen Main-Kinzig-Kreises.

Geographie

Die Ortschaft liegt am südlichen Fuße, auf einem wellenförmigen Plateau des Vogelsbergs, in einer Vertiefung in der Richtung von NO nach SW. Der Reichenbach entspringt oberhalb des Ortes und durchfließt ihn in südwestlicher Richtung und mündet bei Brachttal in die Bracht. Die Höhenlage in der Gemarkung schwankt von 315 bis 460 m über NN, wobei der Große Hohberg mit seinen 460 m über NN die höchste Erhebung ist. Von ihm hat man bei klarem Wetter eine überragende Fernsicht in alle Himmelsrichtungen. Die vorherrschenden Böden sind Verwitterungs-, Trümmer- und Gesteinsböden. Die am meisten vorkommende Bodenart ist der Lehm.

Geschichte

Die älteste bekannte Erwähnung von Oberreichenbach erfolgte am 13. März 1372 als „Obern Richenbach“, durch Gottfried Zippur, bei seinem Verzicht auf das Amt zu Birsenstein (Birstein) und Richenbach (Oberreichenbach), als Heinrich und Johann von Isenburg ihn aus der Gefangenschaft entlassen.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Dorf fast menschenleer. Zwölf Häuser bildeten alten Überlieferungen zufolge die Gemeinde Oberreichenbach. Es dauerte fast 100 Jahre bis sich die Häuser- und Einwohnerzahl so vergrößert hatte, wie es vor dem Dreißigjährigen Krieg war. 1859 gab es wieder 263 Einwohner in 55 Familien und 43 Wohnhäusern. Der Haupterwerb zu dieser Zeit war die Landwirtschaft, die vom Großteil der Einwohner betrieben wurde. Heute gibt es noch vier landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe im Ort, auf diese teilt sich ein Großteil der landwirtschaftlichen Fläche auf.

Das Dorf kam 1816 nach dem Wiener Kongress vom Fürstentum Isenburg-Birstein zum Kurfürstentum Hessen und mit der preußischen Annexion Kurhessens 1866 an Preußen.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oberreichenbach zum 1. März 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Birstein eingemeindet.[2][3] Für Oberreichenbach, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Von 1992 bis 2002 war Oberreichenbach im Dorferneuerungsprogramm. Während dieser Zeit wurde das alte Schulhaus zum Dorfhaus/Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberreichenbach 201 Einwohner. Darunter waren 9 (4,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 39 und 81 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 78 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 48 Haushaltungen lebten keine Senioren.[5]

Einwohnerentwicklung  Quelle: Historisches Ortslexikon[6]

  • 1514: 13 Zinsende
  • 1551: 18 Zinsende
  • 1606: 50 Untertanen
  • 1770: 28 Haushaltungen
Oberreichenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
  
242
1840
  
245
1846
  
254
1852
  
261
1858
  
249
1864
  
250
1871
  
256
1875
  
250
1885
  
217
1895
  
246
1905
  
216
1910
  
225
1925
  
248
1939
  
229
1946
  
358
1950
  
334
1956
  
275
1961
  
262
1967
  
254
1970
  
251
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
201
2021
  
198
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [6]; Gemeinde Birstein:[1]; Zensus 2011[5]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885:217 evangelische (= 100 %) Einwohner[6]
• 1961:243 evangelische (= 92,75 %), 19 katholische (= 7,25 %) Einwohner[6]

Bauwerke

  • Dorfhaus mit Dorfplatz
  • Vogelsberger Dom im Ortsteil Unterreichenbach
  • Hügelgräber im Wald bei Oberreichenbach

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im März 2022.
  2. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 3. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 12, S. 474, Punkt 535, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362–363.
  4. Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  5. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 78;.
  6. a b c d Oberreichenbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

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