Obermembach
Obermembach Gemeinde Heßdorf | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 36′ N, 10° 53′ O |
Höhe: | 329 m ü. NHN |
Einwohner: | 34 (2022)[1] |
Postleitzahl: | 91093 |
Vorwahl: | 09135 |
Obermembach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Heßdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2]
Geographie
Beim Weiler entspringt der Membach, der eine Kette von Weihern speist (Sarweiher, Großer Weiher, Membachweiher) und ein rechter Zufluss der Seebach ist. Der Ort liegt in einer kleinen Waldlichtung. Im Norden wird das Waldgebiet Haidschlag genannt. Dort erhebt sich der Roschberg. Auch im Westen gibt es eine Erhebung, Auracher Höhe genannt. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nordöstlich nach Mittelmembach (1,1 km nordöstlich).[3]
Geschichte
1050 wurden die Ministerialen Sizzo und Iggelhart de Mennenbach urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung von (Ober-)Membach als deren Herrensitz. In der Folgezeit wechselten die Lehensträger. Der eine Lehensträger war 1170 das Domstift Bamberg, der andere Lehensträger war 1174 das Karmelitenkloster Bamberg. Die Ansprüche des Klosters wurden 1335 an den Nürnberger Patrizier Konrad Groß verkauft, der diese auf das von ihm 1339 gegründete Nürnberger Heilig-Geist-Spital übertrug. 1390 war auch Ulrich Pfinzing Lehensträger im Ort. Während des Dreißigjährigen Kriegs brannten Tillys Söldner den Ort völlig nieder. Die Bamberger Güter wurden nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut. Danach gab es nur noch zwei Höfe, die dem Heilig-Geist-Spital unterstanden. Von Margarete Gumbmann wurde eine Kapelle gestiftet. Diese wurde am 29. Oktober 1725 geweiht und erhielt das Patrozinium Valentin.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Obermembach zwei Anwesen (2 Güter). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Alleiniger Grundherr war das Nürnbergische Spitalamt.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Obermembach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hammerbach zugeordnet. Es gehörte der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Heßdorf an.[6]
Baudenkmal
- Katholische Kapelle St. Valentin (Obermembach)
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2022 |
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Einwohner | 23 | 42 | 32 | 36 | 32 | 41 | 40 | 33 | 28 | 44 | 34 |
Häuser[7] | 5 | 7 | 8 | 6 | 7 | 7 | 8 | ||||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Geburt Mariens (Hannberg) gepfarrt.[5] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Kairlindach) gepfarrt.[15]
Literatur
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 128.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 78 (Digitalisat). Ebd. S. 143 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 82–83.
- Johann Kaspar Bundschuh: Obermembach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 198 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Ober-Membach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 42 (Digitalisat).
Weblinks
- Ortsteile > Unter-, Mittel- und Obermembach. In: hessdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Obermembach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Obermembach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Obermembach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 8. Oktober 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Ortsteile > Unter-, Mittel- und Obermembach. In: hessdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Gemeinde Heßdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 128. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 82f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 78.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 143.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 877, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1050, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
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Autor/Urheber: Emerco, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dies ist ein Foto des bayerischen Baudenkmals mit der BLfD-Aktennummer
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