Obermaßfeld-Grimmenthal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 32′ N, 10° 26′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dolmar-Salzbrücke | |
Höhe: | 297 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,59 km2 | |
Einwohner: | 1250 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 224 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98617 | |
Vorwahl: | 036949 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM, MGN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 049 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Einhäuser Str. 3 98617 Obermaßfeld-Grimmenthal | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Martin Hofmann | |
Lage der Gemeinde Obermaßfeld-Grimmenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen | ||
Obermaßfeld-Grimmenthal ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen und Mitglied und Außenstelle der Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke.
Geografie
Obermaßfeld-Grimmenthal liegt im Werratal südöstlich von Meiningen. Der Ort und die heutige Gemeinde setzen sich zusammen aus dem früheren Wallfahrtsort Grimmenthal und dem davon westlich liegenden Ort Obermaßfeld.
Geschichte
Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 837 als Mahesfeld erwähnt. In den Jahren 1600 bis 1612 wurde die heutige Kirche erbaut.
Der Ortsteil Grimmenthal (alter Name: Grinthal) war ausgangs des Mittelalters (seit 1498) ein Wallfahrtsort. Ein früher dort stehendes Marienbild soll wundertätig gewesen sein. 1498 wurde eine Wallfahrtskapelle eingeweiht. Von den Einnahmen wurde beispielsweise die Obermaßfelder Werrabrücke gebaut. Der Wallfahrtsort fand mit der Reformation um 1536 sein Ende. Unmittelbar danach wurde ein Hospital für Arme geschaffen. Nach 1945 entstand daraus ein Feierabendheim, das bis 1990 bestand.
Grimmenthal war 1627 von Hexenverfolgung betroffen: Die Witwe Barbara Urff (Oerff) geriet in einen Hexenprozess und wurde enthauptet.[2] In Obermaßfeld fanden 1602–1658 Hexenverfolgungen statt: Fünf Personen wurden angeklagt. Als erstes Opfer wurde 1602 die Stahlmart (Margaretha Stahl) hingerichtet. Von einem Prozess ist der Ausgang unbekannt.[3]
- Kirche und „Friedenslinde“ (gepflanzt 1648) in Obermaßfeld
- Luftaufnahme Obermaßfeld
- Werrabrücke von 1534
- Ehemalige Wallfahrt und Bahnhof Grimmenthal
- Dampflok im Morgennebel am Bahnhof Grimmenthal
- Blick in die Werkhalle der KfL (1980)
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Obermaßfeld-Grimmenthal setzt sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Die letzte Gemeinderatswahl fand am 26. Mai 2019 statt.[4]
- CDU 9,8 % (1 Sitz)
- Freie Wähler 32,5 % (4 Sitze)
- Bürgervertretung 25,9 % (3 Sitze)
- FFW Obermaßfeld 16,9 % (2 Sitze)
- SC 1921 Obermaßfeld 8,5 % (1 Sitz)
- Obermaßfelder Schützenverein 6,4 % (1 Sitz)
Bürgermeister
Am 26. September 2021 wurde der seit 2006 amtierende Martin Hoffmann mit 95,7 % zum Bürgermeister wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 64,0 %.[5][6]
Verkehr
Grimmenthal liegt an der Werrabahn und an der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen. Der Bahnhof wird unter anderem durch den Mainfranken-Thüringen-Express bedient. Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle 22 „Meiningen-Süd“ der A 71 (ca. 1 km entfernt).
Der Freistaat Thüringen und der Landkreis investieren ca. 1,6 Millionen Euro in den Ausbau eines modernen Parkplatzes sowie einer neuen Bushaltestelle und eines WC in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Grimmenthal.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Grimmenthal, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
- ↑ Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 270 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Obermaßfeld, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
- ↑ HCS-Content GmbH Germany: Bahnhof Grimmenthal: Bald bessere Bedingungen für Pendler? - inSüdthüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
Literatur
- Grimmenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 454–457.
- Ludwig Bechstein: Grimmenthal. Romantisches Zeitbild aus dem sechzehnten Jahrhundert. Kesselring, Hildburghausen 1833, (Digitalisat).
- Johannes Mötsch (Hrsg.): Die Wallfahrt zu Grimmenthal. Urkunden, Rechnungen, Mirakelbuch (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe. Bd. 10). Böhlau, Köln u. a. 2004, ISBN 3-412-14004-X.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Deutschland
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Werrabrücke in Obermaßfeld, Landkreis Schmalkalden-Meiningen
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Dampflok im Morgennebel am Bahnhof Grimmenthal
Ortansicht mit Kirche und Dorflinde in Obermaßfeld bei Meiningen.
Autor/Urheber: Winfried Gänßler ©WinG, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Luftbild Obermaßfeld in Thüringen
Autor/Urheber: Winfried Gänßler ©WinG, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bahnhof und ehemaliger Wallfahrtsort Grimmenthal
Wappen Landkreis Schmalkalden-Meiningen (with Saxony at lower right)
- „Das Wappen ist geviertet und zeigt in Feld 1 in Gold auf einem grünen Dreiberg eine schwarze Henne mit rotem Kamm und roten Lappen, in Feld 2 in Blau einen siebenmal von Silber über Rot geteilten, golden gekrönten Löwen mit goldener Bewehrung, in Feld 3 in Blau eine schrägrechte goldene Lanze mit einer rot-weiß gevierteten Fahne, deren linker Rand in jedem Feld eine halbkreisförmige Einbuchtung zeigt; Feld 4 ist neunmal von Schwarz über Gold geteilt und mit einem schrägrechten grünen Rautenkranz belegt.“
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Obermaßfeld-Grimmenthal in Thuringia - District Schmalkalden-Meiningen
(c) Bundesarchiv, Bild 183-00124-0019 / CC-BY-SA 3.0