Oberleutnant zur See

Ein Oberleutnant zur See der damaligen Bundesmarine (1982)

Der Oberleutnant zur See ist ein Dienstgrad.

Bundeswehr

Oberleutnant zur See
Schulterklappe eines Oberleutnants zur See (Truppendienst) Ärmelabzeichen der Jacke (Dienstanzug) eines Oberleutnants zur See (Truppendienst)
Dienstgradabzeichen[1][A 1]
DienstgradgruppeLeutnante[2]
NATO-RangcodeOF-1[3]
Dienstgrad Heer/LuftwaffeOberleutnant
Dienstgrad MarineOberleutnant zur See[4]
Abkürzung (in Listen)OLt zS (OLZS)[5]
BesoldungsgruppeA 10 nach BBesO[6]

Der Oberleutnant zur See ist einer der Dienstgrade der Bundeswehr für Marineuniformträger. Gesetzliche Grundlage ist die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[4] und das Soldatengesetz.[7]

Anrede

Im militärischen Sprachgebrauch wird ein Soldat im Dienstgrad Oberleutnant zur See häufig kurz mit „Herr bzw. Frau Oberleutnant“ angeredet und gegrüßt.

Dienstgradabzeichen

Die Dienstgradabzeichen der Oberleutnante zur See zeigen zwei mittelbreite Ärmelstreifen auf beiden Unterärmeln.[A 2][4][1]

Sonstiges

Die Dienstgradbezeichnung ranggleicher Luftwaffen- und Heeresuniformträger lautet Oberleutnant.[4] Hinsichtlich Befehlsbefugnis, Ernennung, Sold, den nach- und übergeordneten Dienstgraden, ähnlich auch hinsichtlich der Dienststellungen sind Oberleutnante zur See und Oberleutnante gleichgestellt.

 Offizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[8] Höherer Dienstgrad[8]
Leutnant
Leutnant zur See
Oberleutnant
Oberleutnant zur See
Hauptmann
Kapitänleutnant

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Volksmarine

OLt zS, Volksmarine
OLt zS, Militärjustizorgane

Der Oberleutnant zur See war in der Volksmarine der Deutschen Demokratischen Republik ein Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Leutnante. Er entsprach dem Oberleutnant der anderen Teilstreitkräfte der Nationalen Volksarmee. Der Dienstgrad war vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-1. Die Dienstgradbezeichnung Oberleutnant zur See wurde später in Oberleutnant geändert und glich damit der Bezeichnung in den anderen Teilstreitkräften. Informell fand die Dienstgradbezeichnung Oberleutnant zur See in den Seestreitkräften weiter Verwendung.

Das Dienstgradabzeichen bestand aus Schulterstücken mit marineblauem Untergrund und parallel verlaufenden silberfarbenen Schnüren. Auf dem Schulterstück waren drei viereckige goldfarbene Schultersterne in Dreieckform angebracht. Das Ärmelabzeichen bestand aus zwei gelbfarbenen einfachen Streifen. Darüber war das Laufbahnabzeichen aufgenäht. Im Unterschied zu allen übrigen deutschen Marinestreitkräften bedeckten die Ärmelabzeichen nur zu ca. 40 % den Ärmelumfang.

Dienstgrad
niedriger:
Leutnant zur See


Oberleutnant zur See
höher:
Kapitänleutnant

Kaiserreich und Kriegsmarine

In der Marine des Deutschen Kaiserreiches und der Deutschen Kriegsmarine bezeichnete der Oberleutnant zur See (bis 31. Dezember 1898 Leutnant zur See) ebenfalls den höchsten Dienstgrad in der Dienstgradgruppe der Leutnante, vergleichbar dem NATO-Rangcode OF-1. Er entsprach auch hier dem Oberleutnant in Heer und Luftwaffe.

Ingenieuroffiziere trugen an Stelle des Seesterns am Ärmel und auf den Schulterstücken ein Zahnrad, Sanitätsoffiziere den Äskulapstab, Marinewaffendienst 2 gekreuzte Rohre, Sperrwaffendienst eine Raise (symbolisierte Mine), Nachrichtendienst einen Blitz, Verwaltungsoffiziere den Merkurstab.

Im Kaiserreich trug der OLzS nur einen (mittel-)breiten Streifen. Seeoffiziere an Stelle des Seesterns eine Krone.

OLtn zS, Kriegsmarine
Ärmelstreifen
Dienstgrad
niedriger:
Leutnant zur See (bis 31. Dezember 1898 Unterleutnant zur See)

Deutsches Reich
Oberleutnant zur See
höher:
Kapitänleutnant

Siehe hier:
Bildtafel, Dienstgrade der Kriegsmarine

Weblinks

Wiktionary: Oberleutnant zur See – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

  1. Links: Dienstgradabzeichen einer Schulterklappe für Marineuniformträger im Truppendienst. Rechts: Ärmelabzeichen der Jacke des Dienstanzugs eines Marineuniformträgers im Truppendienst. Der Stern ist bei beiden Ausführungen das Laufbahnabzeichen für Offiziere im Truppendienst. Andere Laufbahnen weisen zum Teil andere Laufbahnabzeichen auf.
  2. In der ZDv 37/10 sind neben der in der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten beschriebenen Form als Ärmelabzeichen auch entsprechende (d. h. gleichgestaltete) Schulterabzeichen für Marineuniformträger beschrieben.

Einzelnachweise

  1. a b Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3 , Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996).
  2. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
  3. Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch, NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014]).
  4. a b c d Der Bundespräsident (Hrsg.): Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geändert worden ist).
  5. Bundesminister der Verteidigung; Führungsstab der Streitkräfte IV 1 (Hrsg.): Abkürzungen für den Gebrauch in der Bundeswehr – Deutsche Abkürzungen – ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999).
  6. Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufs- und Zeitsoldaten und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  7. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz – SG). Bonn 19. März 1956, § 4 Abs. 3 (2) – (gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. März 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
  8. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).

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Eisernes Kreuz als nationales Erkennungszeichen der Bundeswehr.
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Dienstflagge für Kampfschiffe und -boote der Volksmarine der Deutschen Demokratischen Republik
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Rangabzeichen der DDR Volksmarine bis 1990, hier Schulterstücke „Oberleutnant zur See“ (OF-1а).
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Dienstgradabzeichen der Bundeswehr. Schulterklappe nach ZDv 37/10. Für eine nähere Beschreibung → siehe hier.
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Rangabzeichen der DDR Volksmarine bis 1990, hier Ärmelstreifen „Oberleutnant zu See“ (OF-1a) – Militärjustizorgane.
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Dienstgradabzeichen der Deutschen Kriegsmarine bis 1945, hier Schulterstück Oberleutnant zur See (OF-1A).
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Dienstgradabzeichen der Bundeswehr. Ärmelabzeichen nach ZDv 37/10. Für eine nähere Beschreibung → siehe hier.
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German Navy pilot pre-flight F-104 1982.jpeg
German Navy pilot Leutnant (Lt. JG) Winfried Frank pre-flights an Lockheed F-104G Starfighter aircraft prior to flight training at Luke Air Force Base, Arizona (USA), on 29 November 1982.