Oberhegenau

Oberhegenau
Markt Colmberg
Koordinaten:49° 23′ N, 10° 23′ O
Höhe: 437 m ü. NHN
Einwohner:32 (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl:91598
Vorwahl:09803

Oberhegenau ist ein Gemeindeteil des Marktes Colmberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie

Der Weiler liegt am Furtgraben, einem linken Zufluss der Altmühl. Im Nordwesten liegt das Bergfeld, im Nordosten das Lange Strichfeld, 1 km nördlich erhebt sich der Sauberg (484 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2245 führt über Anfelden zu einer Anschlussstelle der B 13 bei Oberdachstetten (4,5 km nördlich) bzw. zur Staatsstraße 2250 bei Unterfelden (1,7 km südlich). Die Kreisstraße AN 2 zweigt von der St 2245 nach Unterhegenau (1,3 km östlich) ab.[3] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Im 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg aus dem Jahr 1608 wurden für Oberhegenau zehn Mannschaften verzeichnet: zwei Anwesen unterstanden dem Kastenamt Colmberg und acht Anwesen dem eichstättischen Propsteiamt Herrieden. Das Hochgericht übte das Vogtamt Colmberg aus.[4] Im 16-Punkte-Bericht des Oberamts Colmberg aus dem Jahr 1681 sind die grundherrschaftlichen Verhältnisse für Oberhegenau unverändert. Das Hochgericht übte weiterhin das Vogtamt Colmberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Schultheißenamt Markt Bergel strittig gemacht wurde.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Binzwangen mit Oberhegenau eine Realgemeinde. In Oberhegnau gab es weiterhin zehn Anwesen. Das Hochgericht übte das Schultheißenamt Markt Bergel aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das eichstättische Vogtamt Aurach. Grundherren waren das Kastenamt Colmberg (zwei Anwesen) und das Propsteiamt Herrieden (acht Anwesen). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[6][7]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[8]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oberhegenau dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Binzwangen und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Binzwangen zugeordnet.[9] Am 1. Mai 1978 wurde Oberhegenau im Zuge der Gebietsreform nach Colmberg eingemeindet.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007002020
Einwohner77775868725466814950603633
Häuser[10]111111101011119
Quelle[11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Sebastian, Cornelius und Cyprian (Binzwangen) gepfarrt.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[19]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Zahlen & Daten > Bevölkerung. In: colmberg.de. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  2. Markt Colmberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 9r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 704.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 26. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 709.
  6. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 896.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 174f.: „Oberhegenau, Eichstättischer Weiler im Ober- und Vogtamte Wahrberg-Aurach, wohin acht Unterthanen dieses Orts nebst dem Hirtenstabe und der Gemeindsherrlichkeit gehören. Der Ort ist [Sp. 175] nach Binzwang gepfarrt, wovon er nur ein Paar Büchsenschuß weit südöstlich entfernt und eben so dem Weiler Unterfelden, wie unweit davon Unterhegenau dem Weiler Unterfelden gegenüber liegt, so daß diese 4 Weiler ein vollkommenes Viereck zusammen bilden. Die übrigen Unterthanen allda sind nebst der Fraisch Ansbachisch.“
  8. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 980.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 66 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 186 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1172 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
  22. www.colmberg.de (Memento desOriginals vom 11. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.colmberg.de (Abgerufen am 29. Februar 2012). Die Einwohnerzahlen berufen sich im Abgleich mit der amtlichen Statistik vermutlich auf einen Einwohnerstand zwischen 2007 und 2008.

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