Oberhaag
Oberhaag | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 35,87 km² | |
Koordinaten: | 46° 41′ N, 15° 20′ O | |
Höhe: | 323 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.079 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8455 | |
Vorwahl: | 03455 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 24 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Oberhaag 200 8455 Oberhaag | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Ernst Haring (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) | ||
Lage von Oberhaag im Bezirk Leibnitz | ||
Pfarrkirche Oberhaag | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Oberhaag ist eine Gemeinde mit 2079 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark. Der Name leitet sich von Haag, einem umfriedeten Gebiet, ab.
Geografie
Oberhaag liegt im Saggautal zwischen Eibiswald und Arnfels in der Steiermark. Fünf Kilometer der Gemeindegrenze sind zugleich Staatsgrenze zu Slowenien.
Am 8. Juli 2022 eröffnete der Grenzübergang von Oberhaag in Lieschen / Großlieschen nach Brezni Vrh, Slowenien.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften und gleichnamigen Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[2]):
- Altenbach (173 Ew.; 694,73 ha)
- Hardegg (159 Ew.; 590,24 ha)
- Kitzelsdorf (215 Ew.; 284,31 ha)
- Krast (214 Ew.; 215,73 ha)
- Lieschen (Aussprache/ˈliːʃən/; 371 Ew.; 560,02 ha)
- Obergreith (279 Ew.; 760,83 ha)
- Oberhaag (668 Ew.; 489,39 ha)
- Unterhaag(229 Ew.; 467,39 ha)
Nachbargemeinden
Sankt Martin im Sulmtal (DL) | Gleinstätten | Sankt Johann im Saggautal |
Eibiswald (DL) | Arnfels Leutschach | |
Slowenien |
Geschichte
Erstmals wurde das Gebiet um Oberhaag in einer Urkunde erwähnt, in der der Hochfreie „Reinbertus von Muorekke“ (Mureck) Güter „in superiori hage“ (Oberhaag) dem Stift St. Paul im Lavanttal widmet. Die zahlreichen Burgställe „im haag“ waren zu Freihöfen und Ansitzen von sogenannten „Ein-Schild-Rittern“ geworden, die damals die politische Verwaltung des Landes darstellten.
Darunter werden 1170 auch die Brüder von Kohlberg (heute ein Ortsteil von Oberhaag) in einer Leibnitzer Pfarrurkunde erwähnt, in denen auch die Pfarren Sankt Johann im Saggautal und Eibiswald genannt werden, die damals zur Mutterpfarre Leibnitz gehörten. Nach der Errichtung der Pfarre 1788 gehörte Oberhaag zu Pfarre Arnfels. 1795 wurde schließlich die erste Dorfkapelle errichtet.
Die Ortsgemeinden als autonome Körperschaften entstand 1850. 1878 erst wurde Oberhaag von Arnfels gelöst und zu einer selbständigen Gemeinde erhoben. Es zählt heute flächenmäßig zu den größeren Gemeinden des Bezirkes Leibnitz. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Soweit bisher bekannt ist, ist Oberhaag die erste Gemeinde Österreichs, die mit Maria Rothschedl eine Frau als Bürgermeisterin hatte. Am 6. Juni 1946 vermeldete die kommunistische Zeitung Österreichische Volksstimme, dass „die Bauerntochter Maria Rothschädl zur Bürgermeisterin gewählt“ wurde, als erste Bürgermeisterin Österreichs.[3] Sie war damals 24 Jahre alt und Tochter des vorhergehenden Bürgermeisters Josef Rothschedl, der sein Amt zurückgelegt hatte. Nach nur zwei Monaten legte nunmehr sie das Bürgermeisteramt „wegen Krankheit“ zurück. Ihr Nachfolger bis 1955 wurde wiederum ihr Vater Josef.[4][5] In der öffentlichen Rezeption galt lange Zeit Zenzi Hölzl als erste Bürgermeisterin.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Thunau
- Die Altenbachklamm ist ein Wander- und Ausflugsziel im Naturpark „Südsteirisches Weinland“
Der Ortsteil Altenbach bei Oberhaag wird mit dem Auftreten der Trud in Verbindung gebracht, die einer schlafenden Bäurin die Luft zum Atmen genommen haben soll. Als Abhilfe wird angegeben, man müsse die Hausschuhe mit den Spitzen zum Bett stellen, auf dass die Trud (die mit verdrehten Füße geschildert wird) diese nicht verwenden könne.[7]
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist Ernst Haring (ÖVP).[8]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Werner Strohmaier und der Gemeindekassier Erich Kuntner (ÖVP) an.[9]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[10]
Partei | 2020[10] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 781 | 68 | 11 | 924 | 66 | 10 | 1070 | 74 | 11 | 954 | 64 | 10 | 1022 | 70 | 11 |
SPÖ | 124 | 11 | 1 | 277 | 20 | 3 | 372 | 26 | 4 | 530 | 36 | 5 | 223 | 15 | 2 |
FPÖ | 158 | 14 | 2 | 194 | 14 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 225 | 15 | 2 | ||||
Bürgerliste | 84 | 7 | 1 | ||||||||||||
Wahlberechtigte | 1.880 | 1.960 | 1.930 | 1.797 | |||||||||||
Wahlbeteiligung | 75 % | 76 % | 79 % | 83 % |
Tourismusverband
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Ehrenhausen an der Weinstraße, Leutschach an der Weinstraße, Arnfels und Straß in Steiermark den Tourismusverband „Die südsteirische Weinstraße“. Dessen Sitz ist in Leutschach an der Weinstraße.[11]
Wappen
Der Gemeinde Oberhaag wurde mit Beschluss vom 13. Oktober 1958 der Steiermärkischen Landesregierung das Recht verliehen, ab 1. Jänner 1959 ein Gemeindewappen zu führen.[12]
Blasonierung:
- „Im blauen Schild mit silbernem Rand ein rechtsaufgerichtetes silbernes Pferd, links oben und rechts unten von einem silbernen sechsstrahligen Stern begleitet.“
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1976: Josef Krainer (1930–2016), Landeshauptmann der Steiermark 1980–1996[13]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Werner Strohmaier (* 1942), Politiker
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Karl Frodl (1919–2007), Politiker und Bürgermeister
Im Westen von Oberhaag (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme),
um das Jahr 1879Im Osten von Oberhaag
Einzelnachweise
- ↑ Drei neue Grenzübergänge: Herzerlstraße wird Grenze. Kleine Zeitung, Print. 6. Juli 2022, S. 23.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Meldung: Die erste Bürgermeisterin. In: Österreichische Volksstimme. Nr. 30, 6. Juni 1946, S. 3: Chronik des Tages (Scan auf onb.ac.at, siehe Seitenmitte).
- ↑ Alexandra Kofler: Eine Südsteirerin als erste Bürgermeisterin. In: Kleine Zeitung. Graz 17. Januar 2021, S. 28–29. - Gemeinderatssitzungsprotokoll vom Samstag 1.6.1946: "8 Stimmen für Frl. Maria Rotschädl (sic!) (Adresse: Wuggau), 1 Stimme leer". Bild von Maria Rothschedl aus 1940, sie heiratete 1951 Hermann Weiss, der direkt neben dem Gemeindeamt wohnte und sich in die junge Bürgermeisterin verliebte. Sie bekamen 3 Kinder, eine Tochter verstarb mit 9 Monaten, die Mutter starb am 28. Dezember 1985. Ihr Neffe A. R., der heute noch am Heimathof lebt erzählt über seine Tante und ihren Vater.
- ↑ Alexandra Kofler: Eine Südsteirerin als erste Bürgermeisterin. In: Kleine Zeitung. 17. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021.
- ↑ Text zur interaktiven Karte: Frauen als Ortschefinnen immer noch unterrepräsentiert: Bürgermeisterinnen. In: genderATlas.at. Datenstand 2017, abgerufen am 16. Dezember 2019 (Kooperation von TU Wien, Uni Wien und ÖIR-Projekthaus).
- ↑ Robert Preis: Die Trud. Mancherorts darf man sich keine Fehler erlauben. In: 111 schaurige Orte in der Steiermark die man gesehen haben muss. Verlag emons:, Graz 2018. ISBN 978-3-7408-0445-9. S. 10.
- ↑ Gemeinderat. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ Gemeindevertreter. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ a b Wahlen. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 302. ZDB-ID 1291268-2 S. 624–625.
- ↑ Gemeinde Oberhaag, Chronik und Wappen. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ Grenzlandbote (April 1976), S. 6.
Weblinks
- 61024 – Oberhaag. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Altenbachklamm Oberhaag
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XII Section NO (später 5354/2). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878, Wies, Eibiswald, Soboth
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Naturjuwel Altenbachklamm nähe Oberhaag in der Steiermark, Länge ca. 2,3 km von Buschenschank Stelzl bis Mostschenke Tertinek.
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 19 Colonne XIII Section NW (später 5355/1). Gebiet von Arnfels, Leutschach, Gamlitz in der Südsteiermark. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878/79.
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- Quelle: Zeichnung plp
- Datum: de:2004
- Ort: de:Wien
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