Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne
Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne | |||
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Hauptzufahrt der Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne | |||
Land | Deutschland | ||
Name | seit 1967 | ||
Gemeinde | Immendingen | ||
Koordinaten: | 47° 55′ 35″ N, 8° 44′ 32″ O | ||
Eröffnet | 1958 | ||
Geschlossen | 2016 | ||
Ehemals stationierte Truppenteile | |||
3e régiment de hussards | |||
Lage der Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne in Baden-Württemberg |
Die Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne war eine im Jahre 1958 errichtete Kaserne der Bundeswehr in Immendingen im südlichen Baden-Württemberg. Am 27. Mai 1967 erhielt sie ihren Namen[1] zum Gedenken an den Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Josef Schreiber (1919–1945).
Geschichte
Aus den stationierten und mehrfach umgegliederten Panzergrenadier- und Feldartillerieeinheiten mit überörtlichen Dienststellen wie dem Verteidigungskreiskommando (VKK) 532 und Reservelazarettgruppen, hatte sich Immendingen seit Oktober 1996 mit dem (Feld/Panzer)-Artilleriebataillon 295, der Panzerpionierkompanie 550 und dem 3. französischen Husarenregiment zu einem Standort der Deutsch-Französischen Brigade entwickelt. Nach einer Entscheidung der Französischen Streitkräfte wurde das 3. französische Husarenregiment im Juli 2011 nach Metz verlegt.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Standortes Immendingen fand am 12. September 2008 auf dem Sportplatz der Gemeinde Immendingen in Anwesenheit des Bundesverteidigungsministers Franz Josef Jung ein Großer Zapfenstreich statt.
Am 26. Oktober 2011 gab Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière das Stationierungskonzept 2011 bekannt, nach dem der Standort Immendingen im Zuge einer Neuausrichtung und Verkleinerung der Bundeswehr geschlossen werden sollte.[2] Die Gemeindeverwaltung von Immendingen hatte im Vorfeld den Bundesverteidigungsminister auch um die Schließung gebeten, nachdem klar wurde, dass sich die Daimler AG in Immendingen ansiedeln will.[3]
Die Organisationsmaßnahmen sahen die Verlegung des Artilleriebataillons 295 und der Panzerpionierkompanie 550 nach Stetten am kalten Markt vor.[4] Die Panzerpionierkompanie verlegte im März 2015 nach Stetten, das Artilleriebataillon 295 verließ den Standort im März 2016.[5] Danach wurde die Kaserne geschlossen.
Ehemals hier stationierte Verbände
Im Jahr 2011 waren am Standort die nachfolgend aufgelisteten Einheiten stationiert. Die Zahl der deutschen Dienstposten umfasste rund 970 Personen, hinzu kamen 850 französische Dienstposten.
Seit dem Bestehen der Kaserne waren noch weitere Einheiten in der Kaserne stationiert. Diese wurden im Laufe der Zeit versetzt oder aufgelöst, einige bestanden nur gekardert oder als Geräteeinheit. Lediglich das Artilleriebataillon 295 war, in seinen verschiedenen Formen von Beginn an in der Oberfeldwebel Schreiber Kaserne stationiert.
- Artilleriebataillon 295 (deutsch/ Heer 1958 bis 2016) (2016 Verlegt nach Stetten a.k.M.)
- Panzerpionierkompanie 550 (deutsch/ Heer 1992 bis 2015) (2015 Verlegt nach Stetten a.k.M.)
- Arztgruppe Immendingen/Außenstelle des Sanitätszentrum Müllheim (deutsch/ ZSan) (2016 Aufgelöst)
- 3ème régiment de Hussards (3e RH) (französisch/ armée de Terre 1996 bis 2011) (2011 Verlegt nach Metz)
- Panzergrenadierbataillon 292 (1958–1966 PzGrenBtl 293) bis zur Umgliederung in Jägerbataillon 292 und dessen Umzug nach Donaueschingen im Jahr 1993. (1958 bis 1993)
- Panzerpionierkompanie 290 (1987 bis 1992 Aufgelöst Personal zur PzPiKp550)
- Verteidigungskreiskommando 532 Stab (gekadert)/ Stabskompanie, VKK 532 (GerEinh) (Aufgelöst 30.09.1994 )[6]
- Heimatschutzkompanie 5321 (GerEinh) (Aufgelöst)
- Reservelazarettgruppe 7535 (GerEinh) (Aufgelöst)
Dienstleistungszentrum
Das im Zentrum von Immendingen angesiedelte Bundeswehr-Dienstleistungszentrum war für Aufgaben der Wehrverwaltung zuständig. Der Zuständigkeitsbereich des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Immendingen erstreckte sich auf Südbaden und den südlichen Teil Süd-Württembergs mit den Standorten Immendingen, Donaueschingen, Müllheim, Efringen-Kirchen, Freiburg im Breisgau, Todtnau-Fahl, Appenweier, Pfullendorf, Ravensburg und Leutkirch-Urlau. Insgesamt wurden 7000 Soldaten und zivile Angehörige der Bundeswehr von Immendingen aus betreut.
Heute ist in den Räumen der ehemaligen Standortverwaltung gegenüber dem Bahnhof Immendingen eine Außenstelle des Hauptzollamts Singen eingerichtet. Die Liegenschaften gegenüber der Kaserne sind in den Besitz der Daimler AG übergegangen.
Heutige Nutzung
Auf dem 420 Hektar großen Gelände einschließlich des angrenzenden Standortübungsplatz entstand das Prüf- und Technologiezentrum der Daimler AG;[7] die Bauarbeiten begannen im Februar 2015[8] dazu wurden ca. 181,81 ha Waldfläche gerodet und anschließend mit Erdmassen verfüllt[9], die Planungen sahen Investitionen von 200 Millionen Euro und die Schaffung von 300 Arbeitsplätzen vor.[10]
Im September 2018 wurde das Prüf- und Technologie Zentrum auf dem ehemaligen Kasernengelände und Standortübungsplatz eröffnet.[11]
Am Oberen Schloss, dem heutigen Rathaus der Gemeinde Immendingen, entstand eine kleine Parkanlage, die an den ehemaligen Bundeswehrstandort erinnert. Unter anderem findet man hier den Gedenkstein für Oberfeldwebel Schreiber, der früher vor dem Stabsgebäude in der Kaserne stand.
Einzelnachweise
- ↑ www.schwaebische.de: Wie die Kaserne zu ihrem Namen kam. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 18. August 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Schock für Meßstetten Zollern-Alb-Kurier, gesichtet am 26. Oktober 2011
- ↑ Simone Meyer: Immendingen: Warum eine Gemeinde die Bundeswehr loswerden will. In: DIE WELT. 19. Oktober 2011 (welt.de [abgerufen am 24. November 2018]).
- ↑ Die Auswirkungen des Stationierungskonzeptes im Bundesland Baden-Württemberg. Bundesministerium der Verteidigung, 26. Oktober 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2011; abgerufen am 26. Oktober 2011.
- ↑ Artilleriebataillon 295 aus Garnison Immendingen verabschiedet. Bundesministerium der Verteidigung, 15. Dezember 2015, abgerufen am 7. Januar 2016.
- ↑ ZMSBw: Standortdatenbank. Abgerufen am 28. März 2021.
- ↑ Immendingen, Daimler AG Prüf- und Technologiezentrum | Daimler. In: Daimler. (daimler.com [abgerufen am 24. November 2018]).
- ↑ Testzentrum Immendingen. In: daimler.com. Abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ GEMEINDE IMMENDINGEN / Baader Konzept GmbH: DAIMLER PRÜF-UND TECHNOLOGIEZENTRUM IMMENDINGEN. GEMEINDE IMMENDINGEN / Baader Konzept GmbH, S. 27-28, 45,52-53, abgerufen am 29. Dezember 2020.
- ↑ Daimler baut neue Teststrecke. faz.net, 18. September 2014, abgerufen am 18. September 2014
- ↑ Immendingen: Merkel und Zetsche bei Einweihung. In: SÜDKURIER Online. 6. September 2018 (suedkurier.de [abgerufen am 24. November 2018]).
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Hauptzufahrt Oberfeldwebel Schreiber Kaserne auf dem Talmannsberg in Immendingen
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Stèle commémorative de la présence d’unités de la brigade franco-allemande à Immendingen
Panzerpionierkompanie 290
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Gedenkstein für Josef Schreiber, Namensgeber der ehm. Bundeswehrkaserne in Immendingen. Standort Rathaus Immendingen.
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Zwei gekreuzte goldene Kanonenrohre auf rotem Hintergrund. Rot ist die Farbe der Artillerie. In der Mitte das Verbandsabzeichen ehemaligen Panzerbrigade 29, dem das ArtBtl 295 angehörte. Dieses, mit silberer Kordel statt roter Umrandlung, ist zudem das Wappen der 10. Panzerdivision, dem das ArtBtl 295 angehört