Oberfeldbrecht

Oberfeldbrecht
Koordinaten: 49° 26′ 13″ N, 10° 37′ 28″ O
Höhe: 412 m ü. NHN
Einwohner:121 (2017)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1972
Postleitzahl:90616
Vorwahl:09107
Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Maria und Georg in Oberfeldbrecht

Oberfeldbrecht ist ein Gemeindeteil des Marktes Neuhof an der Zenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Im Kirchdorf entspringt der Hutwiesengraben, der ein linker Zufluss des Leitenbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Zenn ist. 0,75 km nördlich des Ortes liegt das Neuhofer Holz, 0,75 km südlich das Löffelholz. 0,5 km nordwestlich liegt die Heiligenleiten, 0,5 km südöstlich der Lerchengraben.

Die Staatsstraße 2245 führt nach Neuhof (2,5 km nordöstlich) bzw. nach Andorf (2,1 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Stöckach (2 km nordwestlich) und nach Unterfeldbrecht (1,1 km östlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1132 in der Stiftungsurkunde des Heilsbronner Klosters als „Velsendorf“ erstmals schriftlich erwähnt.[3] In der Folgezeit änderte sich der Ortsname in „Velsenberc“ (1147),[4] „Velkebrech“ (1218) und schließlich „Veldebrecht“ (1260).[5] Insgesamt erwarb das Kloster dort acht Anwesen, von denen sieben während des Dreißigjährigen Krieges verödeten.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberfeldbrecht elf Anwesen (6 Höfe, 1 Gut, 2 Häuser, 1 Schmiede, 1 Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Neuhof.[7]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. Im Jahre 1810 kam Oberfeldbrecht an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neuhof zugeordnet. Im Jahre 1813 entstand die Ruralgemeinde Oberfeldbrecht, zu der Rothenhof und Unterfeldbrecht gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) löste sich Unterfeldbrecht und bildete eine eigene Ruralgemeinde.[8][9] Die Gemeinde Oberfeldbrecht war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Bereits am 9. November 1824 wurde Unterfeldbrecht wieder nach Oberfeldbrecht eingemeindet.[10] Ab 1862 gehörte Oberfeldbrecht zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1919–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1972: Finanzamt Fürth, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Erlbach (1879 in Amtsgericht Markt Erlbach umbenannt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Fürth zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,313 km².[11]

Am 1. Januar 1972 wurde Oberfeldbrecht im Zuge der Gebietsreform nach Neuhof an der Zenn eingemeindet.[12]

Baudenkmal

  • evangelisch-lutherische Filialkirche St. Maria und Georg

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Oberfeldbrecht

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner116305302309302282273267279269261264240254272270261244232381334288252249
Häuser[13]1942464744464547
Quelle[14][15][16][16][17][16][18][16][16][19][16][16][20][16][16][16][21][16][16][16][22][16][11][23]

Ort Oberfeldbrecht

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017
Einwohner105133142126124119124150116129108121
Häuser[13]1716191920202026
Quelle[14][15][17][18][19][20][21][22][11][23][24][1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Thomas gepfarrt.[7] Die Katholiken sind nach St. Michael gepfarrt.[11]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b www.neuhof-zenn.de
  2. Oberfeldbrecht im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 1, S. 6.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 1, S. 10.
  5. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 1, S. 71.
  6. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Bd. 2, S. 322.
  7. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 117.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 34 (Digitalisat).
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 225.
  10. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 205.
  11. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1970 als Wohngebäude.
  14. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 66 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberfeldbrecht zuzüglich der Einwohner von Rothenhof (S. 78).
  15. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 98 (Digitalisat). Die Häuserzahl wird für Oberfeldbrecht mit 60 viel zu hoch angegeben und wird hier auf 16 korrigiert.
  16. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1162 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1273 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).

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