Oberes Mühlviertel

Als Oberes Mühlviertel wird der westliche Teil des Mühlviertels bezeichnet. Dieser ist geographisch durch den Haselgraben (nördlich von Linz) und durch den weiter nördlich davon gelegenen Oberlauf der Großen Rodl vom Unteren Mühlviertel getrennt. Das Obere Mühlviertel umfasst den Bezirk Rohrbach, den westlichen Teil des Bezirks Urfahr-Umgebung sowie Teile von Linz-Urfahr.

Lage

Das obere Mühlviertel liegt im Granit- und Gneisplateau, einer der fünf österreichischen Großlandschaften.

Der westlichste Teil des oberen Mühlviertels wird auch als oberstes Mühlviertel bezeichnet, welches die vier Böhmerwald-Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg, Klaffer am Hochficht, Schwarzenberg am Böhmerwald und einen südlich anschließenden, gut fünf Kilometer breiten Grenzstreifen zwischen Julbach und der Donau umfasst. Das oberste Mühlviertel wurde unter den Falkensteinern gerodet und bildet mit dem westlich benachbarten Wegscheider Land eine sprachliche Einheit.[1]

Benachbarte Regionen:

Landkreis Freyung-GrafenauSüdböhmen
Wegscheider Land, Abteiland, Landkreis PassauKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtUnteres Mühlviertel
Hausruckviertel

Geschichte

Im Jahr 1478 wurden unter Kaiser Friedrich III. die oberösterreichischen Landesviertel als militärische Einheiten geschaffen, und zwar das Mühlviertel und das Machlandviertel nördlich der Donau sowie das Hausruckviertel und das Traunviertel südlich des Flusses. Die ersten Hauptleute des „Viertels im Mühlland“ waren Ulrich von Starhemberg und Simon Oberheimer, für das Machlandviertel werden Christoph von Zelking und Walter Hauser erwähnt.[2][3]

Als das Innviertel im Jahr 1779 zu Oberösterreich kam, wurden die beiden Viertel nördlich der Donau mit kaiserlichem Handschreiben vom 1. November 1779 zum heutigen Mühlviertel vereinigt.[3]

Beschreibung

Literatur

  • Wilfried Dunzendorfer: Zwischen Böhmerwald und Donau. Naturschutz und Vegetationsökologie des Oberen Mühlviertels. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. Eigenverlag, 1992, S. 1–92 (zobodat.at [PDF]).
  • Fritz Bertlwieser: Mühlen – Hämmer – Sägen. Oberes Mühlviertel, Böhmerwald, Bayrischer Wald. Haslach 1999.
  • Johann Sigl, Gottfried Vielhaber: Erstes Bändchen. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des oberen Mühlviertels. Kath. Preßvereins-Buchdruckerei Rohrbach, 1912 (landesbibliothek.at).
  • Klaus Petermayr, Stephan Gaisbauer, Oberösterreichisches Volksliedwerk in Zusammenarbeit mit dem Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich (Hrsg.): Grenzgang. Sprache und Musik. Ergebnisse einer Feldforschung im oberen Mühlviertel (= Oberösterreichische Schriften zur Volksmusik. Band 2). Linz 2003, ISBN 3-9501624-2-9.

Einzelnachweise

  1. Hermann Scheuringer: Wegscheider Land und oberstes Mühlviertel – makrodialektisch-geografische Einordnung. In: Klaus Petermayr, Stephan Gaisbauer (Hrsg.): Grenzgang. Sprache und Musik. Ergebnisse einer Feldforschung im oberen Mühlviertel (= Oberösterreichische Schriften zur Volksmusik. Band 2). Linz 2003, ISBN 3-9501624-2-9, S. 53–69.
  2. Siegfried Haider: Grundzüge der Herrschaftsstruktur und Verwaltungsorganisation im Mühlviertel. In: Kataloge des OÖ. Landesmuseums. Band 1988. Linz 1988, S. 273 (zobodat.at [PDF]).
  3. a b Klaus Rumpler: Historische Entwicklung des Mühlviertels von 1500 bis 1790. In: Kataloge des OÖ. Landesmuseums. Band 1988. Linz 1988, S. 291 (zobodat.at [PDF]).