Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern

Naturschutzgebiet Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

LageLenningen, Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg
Fläche5,93 km²
Kennung1.152
WDPA-ID164881
Geographische Lage48° 32′ N, 9° 31′ O
Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum1. Juni 1993
VerwaltungRegierungspräsidium Stuttgart
f2

Das Gebiet Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern ist ein mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 1. Juni 1993 ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 1.152) im Gebiet der Gemeinde Lenningen im baden-württembergischen Landkreis Esslingen.

Lage

Das 593,0 Hektar große Naturschutzgebiet liegt am südlichen Ende des Lenninger Tals und erstreckt sich von Grabenstetten bis zum Lenninger Ortsteil Schopfloch. Es liegt im Naturraum 094 – Mittlere Kuppenalb innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 09 – Schwäbische Alb. Das obere Lenninger Tal mit den Seitentälern Schlattstaller Tal und Donntal stellt neben dem Neidlinger Tal den eindrucksvollsten Talschluss im Albbereich des Regierungsbezirks Stuttgart dar.

Schutzzweck

Schutzzweck ist die Erhaltung eines zusammenhängenden, naturnahen Gebietes mit zahlreichen verschiedenartigen Lebensräumen seltener und zum Teil vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten, die Erhaltung des von natürlichen Laubwäldern, Wiesenauen, Felsen, Heiden, Feuchtgebieten und Quellen geprägten Landschaftsbildes sowie die Erhaltung eines Gebietes von großer höhlenkundlicher Bedeutung.

Der ungewöhnlich hohen biologische Wert des Gebiets wird von dem reichen Nutzungsmosaik mit verschiedenen Waldtypen, Sukzessionsstadien, Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Grünland, Ackerland, Ufergehölzen, Quellhorizonten, Feuchtgebieten, stehenden und fließenden Wasserflächen, Felsen und Schutthalden begründet.

Höhlen

Das Goldloch bei Schlattstall, eine der Höhlen im Schutzgebiet

Eine Besonderheit dieses Gebiets sind die zahlreichen Höhlen, insgesamt wurden 56 Höhlen kartiert und beschrieben. Das Spektrum reicht von Schauhöhlen mit Führungen bis zu kleineren Felsspalten. Die Höhlen sind unter anderem für die Überwinterung von Fledermäusen überregional bedeutsam. Einige Höhlen haben noch schöne Tropfsteinbildungen, gerade diese Höhlen verdienen einen besonderen Schutz, da sie zunehmend ausgeplündert und verunreinigt werden.

Schauhöhlen sind die Gußmannshöhle und die Gutenberger Höhle. Weitere bekannte Höhlen sind das Goldloch, die Mondmilchhöhle, die Schlattstaller Höhlenruine, die Gustav-Jakob-Höhle, der Roßgallschacht, die Kleine Hofener Höhle, die Pfulbhöhle, die Inschriftenhöhle, der Höllsternbröller, die Allradhöhle, die Wolfsschluchthöhle und die Große Schreckenhöhle.

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Wolf, Ulrike Kreh (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-5176-2, S. 476–479
  • Hans Binder, Herbert Jantschke: Höhlenführer Schwäbische Alb. Höhlen – Quellen – Wasserfälle. 7. völlig neu bearbeitete Auflage. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2003, ISBN 3-87181-485-7.

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Baden-Wuerttemberg relief location map.jpg
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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
Naturschutzgebiet altes Schild.svg
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Oberes Lenninger Tal 05.jpg
Autor/Urheber: Dirk Burghardt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Oberes Lenninger Tal, Felsen
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Wappen des Landkreis Esslingen Landkreis Esslingen
English: Coat of arms of Esslingen (district)
Goldloch Schlattstall.jpg
Autor/Urheber: Ustill, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Schlattstaller Goldloch, intermittierende Karstquelle mit großer Felsöffnung; eine der beiden größeren Quellen der Schwarzen Lauter.

Schlattstall/Lenningen, Landkreis Esslingen, Schwäbische Alb. Quelle im Gewann Kohlhau aus der Schicht Wohlgeschichtete Kalk-Formation (eine von 6 Quellen auf ca. 400m Distanz). Die Felsöffnung wurde 1824/5 durch Goldgräber erfolglos erweitert.

Das große Naturschutzgebiet "Oberes Lenninger Tal mit Seitentälern" schützt vor allem die Hochflächen und die Hänge, einschließlich der zahlreichen Quellen und Höhlen. Nur die Flächen der Orte Gutenberg und Schlattstall wurden vom Schutz ausgenommen. Es sollen die unterschiedlichen naturnahen Lebensräume von Laubwäldern, Wiesenauen, Felsen, Heiden und Feuchtgebieten geschützt werden.