Oberdiebach liegt im Mittelrheintal zwischen Koblenz und Mainz am Fuße des Hunsrücks. Die nächstgelegene größere Stadt ist das ca. 10 Kilometer (Luftlinie) südwestlich gelegene Bingen am Rhein.
Ortsteile der Gemeinde sind Oberdiebach, Rheindiebach und Winzberg. Zudem gehören die Wohnplätze Petersackerhof und Schloss Fürstenberg zum Ort. [2]
Geschichte
Die älteste erhaltene Erwähnung von Oberdiebach stammt von 893. 1220 errichtete der Kölner Kurfürst an der Grenze zu Kurmainz die Burg Fürstenberg. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3] Von 1461 stammt die älteste erhaltene Erwähnung von Rheindiebach (Dyepach Ryne). 1689 zerstörten die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Burg Fürstenberg. 1822 wurde der MGV „Eintracht“ gegründet, einer der ältesten Gesangvereine in Rheinland-Pfalz.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberdiebach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
Im Rahmen der Kommunalwahl 2019 wurde Bernhard Laudert mit 90,4 Prozent der Stimmen erneut direkt zum Ortsbürgermeister gewählt.[7]
Für die Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde kein Wahlvorschlag eingereicht. Die Neuwahl eines Bürgermeisters erfolgt daher gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung durch den Rat der Gemeinde.[8][veraltet]
im Ortsteil Rheindiebach die Burgruine Fürstenberg und
der halbe Turm, ehemals Teil der gotischen Ortsbefestigung. Große Teile der Ortsbefestigung und Teile des Turmes fielen dem Ausbau der Bundesstraße 9 in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Opfer.
Oberdiebach ist wirtschaftlich durch den Weinbau geprägt. Der Weinbau in Kaub gehört innerhalb des Anbaugebiets Mittelrhein zum Bereich Loreley. Die Einzellagen sind der Oberdiebacher Rheinberg[9], der Oberdiebacher Fürstenberg[10], der Oberdiebacher Kräuterberg[11] und der Oberdiebacher Bischofshub[12]. Der Tourismus spielt eine kleine, aber ausbaufähige Rolle. Nicht nur um den Tourismus zu fördern, sondern auch die eigene Identität als Ort wurden alte Traditionen wiederbelebt. So entstand neu die Zunft der Weinschröter, die in alter Zeit für den Transport der schweren und wertvollen Weinfässer zuständig waren und heute alte Traditionen pflegt.
Direkt durch den Gemeindeteil Rheindiebach verläuft die Bundesstraße 9, die Mainz mit Koblenz verbindet.
Durch das Seitentälchen verläuft die Rheingoldstraße (hier K 27), mit der man über den Nachbarort Manubach die Bundesautobahn 61 nach etwa 11 km an der Anschlussstelle Rheinböllen erreicht. Die Rheingoldstraße selbst führt beginnend in Rheindiebach über die linksrheinischen Höhen nach Boppard. Sie ist besonders bei Motorradtouristen beliebt.
Zur Geschichte von Oberdiebach. Website „regionalgeschichte.net“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V.
Bild von Rheindiebach aus: J. F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F. C. Vogel’s Panorama des Rheins: Ansichten des rechten und linken Rheinufers von Mainz bis Coblenz. Lithographische Anstalt F. C. Vogel, Frankfurt 1833
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).