Oberbolheim

Oberbolheim
Gemeinde Nörvenich
Koordinaten:50° 49′ N, 6° 39′ O
Höhe: 120 m ü. NHN
Fläche:2,9 km²
Einwohner:261 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:90 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1969
Postleitzahl:52388
Vorwahl:02426
Karte
Lage von Oberbolheim in Nörvenich
Das neue Oberbolheim

Oberbolheim ist ein Dorf in der Gemeinde Nörvenich im Kreis Düren, Regierungsbezirk Köln, NRW.

Geschichte

Der Ort und der Fliegerhorst

Oberbolheim ist ein sehr junger, reiner Wohnort. Das in Jahrhunderten entstandene und gewachsene alte Oberbolheim wurde in den Jahren 1968/1969 von seinem alten Standort (50° 49′ N, 6° 38′ O) nordwestlich der St. Antonius-Kapelle umgesiedelt. Durch die unmittelbare Nähe zur Start- und Landebahn des Nörvenicher Fliegerhorstes war der Fluglärm unerträglich geworden, und es drohten Gefahren durch eventuell abstürzende Düsenflugzeuge. Am 25. Januar 1962 stürzte ein Starfighter nach Triebwerksschaden in eine landwirtschaftliche Anlage am Rand des Dorfes.[2] Daraufhin wurde die Umsiedlung vom Bund unterstützt.

Alt-Oberbolheim lag an der Bahnstrecke Benzelrath–Nörvenich und der Bundesstraße 477.

Der umgesiedelte Ort

Das neue Oberbolheim wurde rund zwei Kilometer südöstlich direkt am Nörvenicher Wald auf freiem Feld neu errichtet. Unverzüglich nach dem Auszug der Bewohner wurden ihre Häuser abgebrochen, das Dorf verschwand von der Landkarte. Vom alten Oberbolheim zeugt nur noch die Antonius-Kapelle. Oberbolheim ist damit der einzige Ort in Nordrhein-Westfalen, der wegen Fluglärms umgesiedelt wurde.

Die Antoniuskapelle neben der Fliegerhorstzufahrt

Namensgebung

Der Dürener Ortsnamenforscher Wilhelm Kaspers leitet den Namensteil „bol“ vom Althochdeutschen „bolla“ über „bol“ = „runder Hügel“ ab. Da Oberbolheim nicht auf einem Hügel lag, ist der Erklärungsansatz des Bonner Sprachforschers Heinrich Dittmaier sinnfälliger, der diese Silbe auf den Personennamen „Bolla“ zurückführt. Die auf „-heim“ endenden linksrheinischen Ortsnamen reichen, so Dittmaier, mit ihren Anfängen in die ersten nachrömischen Jahrhunderte zurück.

Eingemeindung

Am 1. Januar 1969 wurde Oberbolheim nach Nörvenich eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohnerzahl JahrEinwohnerzahl JahrEinwohnerzahl
1885247 1905198 1925218
1945194 1955216 1965236
1975187 1985245 1995214
2005194 2010184 2015171

Verkehr

Im ÖPNV verbindet die AVV-Buslinie 212 des Rurtalbus den Ort mit Nörvenich und Lechenich. Bis zum 31. Dezember 2019 wurde diese Linie von der Dürener Kreisbahn bedient.

LinieVerlauf
212Nörvenich Alter Bf – Nörvenich Schlosspark – Oberbolheim – Rath – Wissersheim – Pingsheim – Herrig – Lechenich

Einzelnachweise

  1. https://www.noervenich.de/gemeinde/zahlen-daten.php
  2. https://www.youtube.com/watch?v=Wp0V04Vzf7Q 18:37
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 77.

Weblinks

Commons: Oberbolheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Oberbolheim Antoniuskapelle.jpg
Antoniuskapelle in Oberbolheim
Termelinesweg 1neu.jpg
Autor/Urheber: Der ursprünglich hochladende Benutzer war Papa1234 in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
freigegeben durch das Presseamt der Gemeinde Nörvenich am 09.02.05, GNUF
Oberbolheim.jpg
Autor/Urheber:
OpenStreetMap-Beitragende
, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ortslage von Oberbolheim, Gemeinde Nörvenich