Oberberken
Oberberken mit Unterberken Große Kreisstadt Schorndorf | |
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Koordinaten: | 48° 47′ N, 9° 33′ O |
Höhe: | 466–513 m |
Fläche: | 12,57 km² |
Einwohner: | 1489 (31. Jan. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 73614 |
Vorwahl: | 07181 |
Oberberken ist ein Stadtteil von Schorndorf (Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg). Der Ort liegt mit rund 500 Metern über Normalnull auf einem der höchsten Punkte des Schurwaldes auf der sogenannten „hinteren Schur“. Der zugehörige separat gelegene Wohnplatz Unterberken befindet sich knapp 2 km südöstlich auf rund 466 m Höhe. Das früher bäuerlich geprägte Dorf liegt an der historischen Kaiserstraße, die die Burg Hohenstaufen mit Waiblingen verbindet.
Geschichte
Oberberken wurde im Jahr 1110 erstmals urkundlich erwähnt, als Conrad von Beutelsbach im Tausch mit dem Kloster Hirsau 10 Huben in „Berckha“ erhielt, die von Cuno und Uta von Hurningen einst dem Konvent vermacht worden waren. Südlich des heutigen Wohnplatzes Unterberken im Staatswald „Burgholz“ stand einst die Burg des Volknand von Staufen, eines staufischen Dienstmannes, der als Stifter des Klosters Adelberg gilt.
Neben dem Kloster Adelberg und Conrad von Beutelsbach hatten das Stift Backnang (1245), die Herren von Vilsegge (1294), von Husen (1317), von Widstatt und die von Talheim (1408) Besitz in Oberberken. Ab 1535 – nach der Auflösung des Konvents – waren fast ganz Ober- und Unterberken Teil des württembergischen Klosteramts Adelberg. Nur drei Lehen in „Obernberckach“ standen direkt unter württembergischer Vogtei und waren deshalb dem Stab Oberurbach zugeordnet. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg wurde Oberberken 1807 dem Oberamt Schorndorf zugeordnet. Im Jahre 1824 wurde Oberberken mit Unterberken zur Gemeinde erhoben. Zuvor gehörten die Orte zu Hundsholz (heute Adelberg). Die Verwaltungsreform des Jahres 1938 führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Waiblingen. Durch die Kreisreform in Baden-Württemberg 1973 kam Oberberken zum Rems-Murr-Kreis. Die Eigenständigkeit endete mit der Eingemeindung in die Stadt Schorndorf im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1975.[2]
Politik
Oberberken bildet zusammen mit Unterberken eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem aus zehn Mitgliedern bestehendem Ortschaftsrat.[3]
Wappen
Das Oberberkener Wappen zeigt einen Weißen (Silbernen) Schild, an dessen rechtem Rand ein roter Abtsstab mit nach unten zeigender Krümme beginnt und nach links oben zeigt. Die rotweißen Farben für das seit 1909 verwendete Wappen wurden bereits 1952 festgelegt, das Wappen wurde jedoch erst am 9. Februar 1970 vom baden-württembergischen Innenministerium offiziell verliehen.
Einrichtungen
In Oberberken gibt es eine Grundschule, die Schurwaldschule; weiterführende Schulen bietet die Schorndorfer Kernstadt. Außerdem befinden sich in dem Stadtteil der Kindergarten am Wasserturm (der Kindergarten In den Geißhecken wurde im Juli 2016 geschlossen), eine Verwaltungsstelle, zwei Backhäuser, eine SB-Filiale der Volksbank Stuttgart sowie die Schurwaldhalle, eine aufgrund ihrer Architektur mehrfach ausgezeichnete Mehrzweckhalle, und mehrere Sportplätze. Zur überregionalen Bekanntheit trägt seit 1960 das hier beheimatete SOS-Kinderdorf Württemberg bei. Der kleine Lebensmittelladen ist seit Sommer 2023 dauerhaft geschlossen.
Verkehr
Oberberken liegt an der Landstraße 1225, die das Remstal bei Schorndorf mit dem Filstal bei Göppingen verbindet. Außerdem erschließt die Buslinie 260 (Göppingen–Schorndorf) des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart den Stadtteil.
Einzelnachweise
- ↑ Wirtschaftsstandort Schorndorf. (PDF; 276 kB) Stadt Schorndorf, März 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 464.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Schorndorf in der Neufassung vom 24. Juli 2000, zuletzt geändert am 30. Mai 2018
Literatur
- Ober-Berken. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Schorndorf (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 29). J. B. Müller, Stuttgart 1851, S. 164–166 (Volltext [Wikisource]).
- Horst Lässing (Hrsg.): Heimat und Arbeit: Der Rems-Murr-Kreis. Konrad Theiss, Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0243-5, S. 300
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Ansicht von Unterberken, Oberberken, Schorndorf, aus den Forstlagerbüchern von Andreas Kieser
Ansicht von Oberberken, Schorndorf, aus den Forstlagerbüchern von Andreas Kieser
Wappen Schorndorf (Würrtemberg, Deutschland)