Oakland (Automarke)

Oakland
Oakland motor logo.png

Besitzer/VerwenderGeneral Motors

InhaberGeneral Motors
Einführungsjahr1907
ProdukteAutomobile
Märkteweltweit
Oakland Model 40 von 1909
Oakland Model 24 von 1910
Oakland Model 25 von 1910
Oakland Model 33 von 1911
Oakland Model 37 von 1915
Oakland Model 50 von 1916
Oakland Model 6-44 von 1923
Oakland Greater Six von 1926–1927
Oakland Model 212 All American von 1928
(c) FOTO:FORTEPAN / Saly Noémi, CC BY-SA 3.0
Oakland Model 212 All American von 1929
Oakland Model 212 All American von 1929
Oakland Model 101 von 1931

Oakland war eine US-amerikanische Automarke.[1][2]

Markengeschichte

Edward M. Murphy, der Eigentümer der Pontiac Buggy Company, traf 1906 Alanson P. Brush, der vorher für Cadillac gearbeitet hatte. Murphy kaufte Brush eine Konstruktion ab. Er gründete im Sommer 1907 die Oakland Motor Car Company in Pontiac in Michigan und begann unter dem Markennamen Oakland mit der Produktion von Automobilen, die Verkaufszahlen bis einschließlich 1908 waren enttäuschend.[1]

Im April 1909 verkaufte Murphy das Unternehmen an William Durant, der es in seinem Konzern General Motors eingliederte. Das Modellangebot wurde erweitert und die Verkaufszahlen stiegen. 1926 führte General Motors die etwas billigere Marke Pontiac ein, welche zum Erfolg wurde, während Oakland an Bedeutung verlor und 1931 eingestellt wurde.[1]

Fahrzeuge

Von 1907 bis 1908 gab es nur das Model A. Dieser Entwurf von Brush hatte einen Zweizylindermotor mit 20 PS Leistung. Das Fahrgestell hatte 244 cm Radstand. Einzige bekannte Karosseriebauform war ein Tourenwagen.[1] Eine andere Quelle nennt zusätzlich ein Taxi für 1908.[2]

1909 folgte das Model 20, ebenfalls mit einem Zweizylindermotor, aber 284 cm Radstand. Außerdem erschien mit dem Model 40 das erste Fahrzeug mit einem Vierzylindermotor und dem gleichen Radstand.[1] Eine Quelle nennt 5213 cm³ Hubraum und 40 PS Leistung.[2]

1910 sah den Wegfall des Zweizylindermodells. Genannt werden Model 24 mit 244 cm Radstand als Roadster, Model 25 mit 254 cm Radstand als Tourenwagen, Model K mit 259 cm Radstand als Tourenwagen und Model M mit 310 cm Radstand als Roadster.[1]

1911 kam das Model 33 mit 269 cm Radstand als Tourenwagen dazu.[1]

1912 erschienen drei neue Modelle. Das Model 30 mit 269 cm Radstand war als fünfsitziger Tourenwagen und als Runabout erhältlich, das Model 40 mit 284 cm Radstand als fünfsitziger Tourenwagen, Coupé und Roadster und das Model 45 mit 305 cm Radstand als vier- und siebensitziger Tourenwagen und als Limousine.[1] Eine Quelle nennt 4160 cm³ Hubraum für Model 40 und 5473 cm³ Hubraum für Model 45.[2]

1913 entfiel das Model 30, dafür war das Model 35 neu. Es hatte 284 cm Radstand und Aufbauten als fünfsitziger Tourenwagen und als dreisitziger Roadster. Für das Model 40 ist kein plausibler Radstand bekannt. Der offene Tourenwagen bot Platz für fünf Personen. Das neue Model 42 hatte 295 cm Radstand und war als fünfsitziger Tourenwagen, dreisitziger Roadster und viersitziges Coupé erhältlich. Beim Model 45 entfielen die offenen Aufbauten, während für die Limousine sieben Sitze angegeben waren. Neu war der Greyhound 6-60 mit einem Sechszylindermotor und 330 cm Radstand. Genannt werden Tourenwagen mit vier und sieben Sitzen und Runabout.[1] Eine Quelle nennt 6246 cm³ Hubraum.[2] Ab 1913 kamen die Motoren oftmals von der Northway Motor and Manufacturing Company, die zu General Motors gehörte, und Karosserien von Budd.[2]

1914 gab es das Model 35 als Roadster und fünfsitzigem Tourenwagen und das Model 36 als Cabriolet und fünfsitzigem Tourenwagen, beide mit 284 cm Radstand. Das Model 43 hatte 295 cm Radstand und Aufbauten als fünfsitziger Tourenwagen, Coupé und Limousine. Diese drei Modelle hatten Vierzylindermotoren. Model 6-48 als Sport, Roadster und Tourenwagen sowie Model 6-60 als Runabout, Roadster, Close Coupled und Tourenwagen hatten jeweils einen Sechszylindermotor und 330 cm Radstand.[1] Eine Quelle nennt 4727 cm³ Hubraum für den 6-48 und eine Vergrößerung des Hubraums auf 7233 cm³ beim 6-60.[2]

1915 und 1916 standen drei Modelle zur Wahl. Die Daten: Model 37 mit Vierzylindermotor, 284 cm Radstand als Tourenwagen, Roadster und Speedster, Model 49 mit Sechszylindermotor, 279 cm Radstand als Tourenwagen und Roadster sowie Model 50 mit V8-Motor, 323 cm Radstand als Tourenwagen mit sieben Sitzen.[1] Dieser V8-Motor mit 5675 cm³ Hubraum und 71 PS Leistung kam auch in Modellen von Oldsmobile und Scripps-Booth zum Einsatz, die zum gleichen Konzern gehörten.[2]

1917 beschränkte sich das Sortiment auf das Model 34 mit Sechszylindermotor, 284 cm Radstand und Aufbauten als Roadster, fünfsitzigem Tourenwagen, Coupé und Limousine und das unveränderte Model 50.[1] Eine Quelle gibt an, dass der Sechszylindermotor ab 1917 OHV-Ventilsteuerung hatte.[2]

1918 gab es nur das Model 34-B bei unverändertem Radstand. Gelistet waren Tourenwagen mit fünf Sitzen, Roadster, Roadster-Coupé, Touren-Limousine, Coupé mit vier Sitzen und Limousine.[1]

1919 entfiel die Touren-Limousine.[1]

1920 wurde daraus das Model 34-C. Das Roadster-Coupé wurde nicht mehr angeboten.[1]

1921 und 1922 hatte dieses Modell 292 cm Radstand.[1]

1923 folgte die Umbenennung in Model 6-44. Zur Wahl standen Roadster, Tourenwagen, Sport Roadster, Sport Tourenwagen, Coupé mit zwei und vier Sitzen und Limousine.[1]

1924 und 1925 stand das Model 6-54 im Sortiment. Es hatte 287 cm Radstand. Genannt werden Tourenwagen mit fünf Sitzen, Special Tourenwagen, Roadster, Special Roadster, Coupé mit vier Sitzen, Landau-Coupé, Limousine, Landau-Limousine, Limousine mit zwei Türen und Landau-Limousine mit zwei Türen.[1] Eine Quelle gibt an, dass aus Kostengründen wieder zu Motoren mit seitlichen Ventilen übergegangen wurde. Im gleichen Jahr wurden Vierradbremsen eingeführt.[2]

1925 wurde der Hubraum leicht auf 3032 cm³ erhöht.[2]

1926 und 1927 hieß das einzige Modell Greater Six, während der Radstand unverändert blieb. Gelistet waren Tourenwagen, Sport Phaeton, Sport Roadster, Limousine mit zwei Türen, Landau-Coupé, Limousine, Landau-Limousine und Roadster.[1]

1928 stand das Model 212 All American im Sortiment. Der Radstand betrug 297 cm. Die Kunden hatten die Wahl zwischen Sport Roadster, Phaeton, Landau-Coupé, Cabriolet, Limousine mit zwei Türen, Limousine und Landau-Limousine.[1] Eine Quelle nennt 3474 cm³ Hubraum.[2]

1929 änderte sich das Karosserieangebot auf Sport Roadster, Sport Phaeton, Coupé, Cabriolet, Limousine mit zwei Türen, Brougham, Limousine, Special Limousine und Landau-Limousine.[1]

1930 folgte das Model 101 mit V8-Motor und gleichem Radstand. Erhältlich waren Sport Roadster, Phaeton, Coupé, Sport Coupé, zweitürige Limousine, Limousine und Custom Limousine.[1] Eine Quelle nennt 4113 cm³ Hubraum und 85 PS. Die Karosserien kamen von Fisher Body Co.[2]

1931 kam ein Cabriolet dazu, während Sport Roadster und Phaeton entfielen. In diesem Jahr erhielt das Fahrzeuggetriebe Synchronringe, sodass es ab dem zweiten Gang synchronisiert war und die Bedienung erheblich erleichtert wurde.[1]

Modellübersicht

Jahr[1]Modell[1]Zylinder[1]Bohrung (mm)[3]Hub (mm)[3]Hubraum (cm³)[3]Leistung[4]Radstand (cm)[1]Aufbau[1]
1907–1908Model A2114,300127.00260620.0244 und 254Tourenwagen
1909Model 202114,300127.00260620.0284
1909Model 404114,300127.00521240.0284
1910–1911Model 244101,600101,60329530.0244Roadster
1910–1911Model 254101,600101,60329530.0254Tourenwagen
1910–1911Model K4114,300127.00521240.0259Tourenwagen
1910–1911Model M4114,300127.00521240.0310Roadster
1911Model 334101,600101,60329530.0269Tourenwagen
1912Model 304101,600101,60329525,6269Tourenwagen 5-sitzig, Runabout
1912Model 404104,775120,65416127,3284Tourenwagen 5-sitzig, Coupé, Roadster
1912Model 454114,300133,35547332,4305Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Limousine
1913Greyhound 6-606104,775120,65624160.0330Tourenwagen 4-sitzig und 7-sitzig, Runabout
1913Model 35488,900127.00315330.0284Tourenwagen 5-sitzig, Roadster 3-sitzig
1913Model 404104,775120,65416138.0284Tourenwagen 5-sitzig
1913Model 424104,775120,65416138.0295Tourenwagen 5-sitzig, Roadster 3-sitzig, Coupé 4-sitzig
1913Model 454114,300133,35547345.0305Limousine 7-sitzig
1914Model 6-48688,900127.00473029,4330Sport, Roadster, Tourenwagen
1914Model 6-606107,950133,35732343,4330Runabout, Roadster, Close Coupled, Tourenwagen
1914Model 35488,900127.00315319,6284Roadster, Tourenwagen 5-sitzig
1914Model 36488,900127.00315319,6284Tourenwagen 5-sitzig, Cabriolet
1914Model 434107,950133,35488228,9295Tourenwagen 5-sitzig, Coupé, Limousine
1915–1916Model 37488,900127.00315319,6284Tourenwagen, Roadster, Speedster
1915–1916Model 49688,900127.00473029,4279 und 314Tourenwagen, Roadster
1915–1916Model 508323Tourenwagen 7-sitzig
1917Model 346284Roadster, Tourenwagen 5-sitzig, Coupé, Limousine
1917Model 508323Tourenwagen 7-sitzig
1918Model 34-B6284Tourenwagen 5-sitzig, Roadster, Roadster-Coupé, Touren-Limousine, Coupé 4-sitzig, Limousine
1919Model 34-B6284Tourenwagen 5-sitzig, Roadster, Roadster-Coupé, Coupé, Limousine
1920Model 34-C6284Tourenwagen, Roadster, Limousine, Coupé
1921–1922Model 34-C6292Tourenwagen, Roadster, Limousine, Coupé
1923Model 6-446292Roadster, Tourenwagen, Sport Roadster, Sport Tourenwagen, Coupé 2-sitzig und 4-sitzig, Limousine
1924–1925Model 6-546287Tourenwagen 5-sitzig, Special Tourenwagen, Roadster, Special Roadster, Coupé 4-sitzig, Landau-Coupé, Limousine, Landau-Limousine, Limousine 2-türig, Landau-Limousine 2-türig
1926–1927Greater Six6287Tourenwagen, Sport Phaeton, Sport Roadster, Limousine 2-türig, Landau-Coupé, Limousine, Landau-Limousine, Roadster
1928Model 212 All American6297Sport Roadster, Phaeton, Landau-Coupé, Cabriolet, Limousine 2-türig, Limousine, Landau-Limousine
1929Model 212 All American6297Sport Roadster, Sport Phaeton, Coupé, Cabriolet, Limousine 2-türig, Brougham, Limousine, Special Limousine, Landau-Limousine
1930Model 1018297Sport Roadster, Phaeton, Coupé, Sport Coupé, Limousine 2-türig, Limousine, Custom Limousine
1931Model 1018297Coupé, Sport Coupé, Cabriolet, Limousine 2-türig, Limousine, Custom Limousine

Stückzahlen

1908 entstanden entweder etwa 200[2] oder weniger als 300[1] Fahrzeuge. 1909 waren es 1035 Fahrzeuge und in den nächsten drei Jahren 4049, 3386 und 5838.[2] 1912 lag Oakland nach Stückzahlen auf Platz 8 der amerikanischen Automobilindustrie.[2] Für 1913 sind etwa 9.000 Fahrzeuge überliefert, für 1915 fast 12.000 und für 1916 etwa das Doppelte, also rund 24.000.[1] Eine andere Quelle nennt präzise 25.675 für 1916.[2] 1917 waren es 33.171, was erneut zu Platz 8 reichte.[2] 1918 wurden 27.757 Fahrzeuge hergestellt und im Folgejahr 52.124.[2] Für 1923 sind mehr als 35.000 Fahrzeuge bekannt.[1] 1924 waren es 37.080 Fahrzeuge.[2] Für Model 212 All-American sind zwischen Juni 1927 und Juni 1928 über 60.000 Fahrzeuge überliefert – allerdings erreichte Pontiac mehr als 130.000 Stück.[2] 1930 entstanden 24.443 Fahrzeuge, aber über 188.000 Pontiac.[2][1] Im letzten Jahr 1931 wurden laut einer Quelle weniger als 9000 Fahrzeuge hergestellt[1] und nur noch 12.985 verkauft[2].

Literatur

  • Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1050–1053 (englisch).
  • George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1133–1134 (englisch).

Weblinks

Commons: Oakland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1050–1053 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 1133–1134 (englisch).
  3. a b c Robert A. Dluhy: American Automobiles of the Brass Era. McFarland & Company, Jefferson 2013, ISBN 978-0-7864-7136-2, S. 103 (englisch).
  4. Die Leistung ist teilweise die tatsächliche Motorleistung in PS und teilweise eine errechnete nach einer Formel.

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Oakland Model 212 All American Landaulette Sedan 1929 2.jpg
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Oakland Model 212 All American Landaulette Sedan 1929
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1929 Oakland All American Six Series 212 Sport Phaeton

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Oakland Model 212 All-American Sport Cabriolet 1928
1931 Oakland (2828025100).jpg
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With a V8 engine, the Oakland was priced just below the LaSalle by GM. Seeing this car at River Days in Portsmouth, Ohio triggered memory of riding in the rumble seat of an OIakland owned by family friends in the early 1930's. Interesting article

www.hemmings.com/hcc/stories/2005/08/01/hmn_feature10.html
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Ein Oakland Model 33 (Torpedo Roadster "Quick"), 4 Zylinder, 3300 ccm, 30 PS, Baujahr 1911 auf dem Weg zum Oldtimertreffen in Uetersen
Oakland Forty ca 1909 Schaffen-Diest 2012.jpg
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Oakland Forty (je pense...)
1915 Oakland Model 37 Speedster 3.0 Front.jpg
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1915 Oakland Model 37 Speedster 3.0 Front Taken in Warwick
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Oakland Model 6-44 Touring 1923
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oakland currently riding in Belgium, good driver with 45 horsepower.
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1916 Oakland Model 50 V-8
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Oakland Greater Six Sport Phaeton (1926-1927).