Oakes Ames (Botaniker)

Oakes Ames (* 26. September 1874 in North Easton, Massachusetts; † 28. April 1950 in Ormond, Florida) war ein US-amerikanischer Botaniker. Ames war ein Spezialist für Orchideen. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Ames“.

Leben und Wirken

Oakes Ames war der jüngste Sohn von Gouverneur Oliver Ames und von Anna C. Ames aus North Easton in Massachusetts. Er war der Enkel des gleichnamigen Industriellen und Politikers Oakes Ames (1804–1873).

Sein Vater besaß mehrere Gewächshäuser. Mit 15 Jahren sammelte der junge Oakes Ames seine ersten Orchideen. Er studierte an der Harvard-Universität, wo er 1898 seinen A.B. und 1899 den Master's degree erhielt. Während seiner Studienzeit lernte er Butler Ames of Lowell kennen, mit dem er nicht verwandt war, und dessen Schwester Blanche Ames er 1900 heiratete.

Im Jahre 1900 wurde er als Instructor of Botany eingestellt. Von 1909 bis 1922 war er Direktor des Botanischen Gartens, übte aber eine Vielzahl weiterer Ämter aus. So war er Kurator (1923–1927), „Supervisor“ (1927–1937), Direktor (1937–1945) und stellvertretender Direktor (1945–1950) des Botanic Museum der Harvard-Universität; er war auch Chairman der Division of Biology (1926–1935) und Chairman of the Council der Botanical Collections, Supervisor des Biological Laboratory, des Atkins Garden in Kuba und des Arnold-Arboretums (1927–1935). In seiner lehrenden Tätigkeit war er Instructor in Botany (1900–1910), Associate Professor of Botany (1915–1926), Professor of Botany (1926–1932) und Arnold Professor of Botany (1932–1935). Von 1935 bis 1941 war er Research Professor of Botany. Ames baute das Ames Botanical Laboratory auf, das ein weltweit bekanntes Zentrum für die Orchideen- und Nutzpflanzenforschung wurde.

Ames' Frau Blanche ließ sich von ihm in der Orchideenkunde unterweisen und arbeitete mit ihm ein Leben lang zusammen. Sie fertigte die Illustrationen zu Oakes Ames' siebenbändigem Werk Orchidaceae: Illustrations and Studies of the Family Orchidaceae (1905 bis 1922 erschienen) an.

Oakes Ames interessierte sich auch für die Botanik der Nutzpflanzen.

Mitgliedschaft

Ames war Mitglied vieler wissenschaftlicher und botanischer Gesellschaften:

Ehrungen

Das Herbarium der Harvard-Universität, das Oakes Ames Orchid Herbarium,[1] trägt seinen Namen. Die Pflanzengattungen AmesiodendronHu aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae), AmesiaA.Nelson & J.F.Macbr. und AmesiellaSchltr. ex Garay aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) sind nach ihm benannt worden.[2]

Werke

Literatur

  • Richard E. Schultes: Oakes Ames, 1874-1950. In: Rhodora. Band 53, Nr. 627, 1951, S. 67–78.
  • Paul C. Mangelsdorf: Oakes Ames 1874-: A Biographical Sketch. In: Orchids in Retrospect. Botanical Museum of Harvard University, Cambridge, Massachusetts 1948, S. ix–xv.
  • Karl Sax: Oakes Ames, 1874-1950. In: Journal of the Arnold Arboretum. Band 31, S. 335–337 (mit anschließender Publikationsliste auf S. 337–349).
  • S. B. Sutton: The Arboretum Administrators: An Opinionated History. In: Arnoldia. Band 32, Nr. 1, 1972, S. 3–21.
  • Reed C. Rollins: The End of a Generation of Harvard Botanists. In: Taxon. Band 1, Nr. 1, 1951, S. 3–4.

Quellen

  • Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.

Einzelreferenzen

  1. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.huh.harvard.edu
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]

Weblinks