Nurmuchamet Nigmatullin

Nurmuchamet Magafurowitsch Nigmatullin (russisch Нурмухамет Магафурович Нигматуллин / Nurmuchamet Magafurovič Nigmatullin, baschkirisch Ниғмәтуллин Нурмөхәмәт Мәғәфүр улы / Niğmätullin Nurmöxämät Mäğäfur uly; * 8. Dezember 1946 in Sibai, Baschkirische ASSR; † 26. Juni 2019[1]) war ein islamischer Theologe und eine Person des öffentlichen Lebens und des Islam in der Republik Baschkortostan und in Russland.

Leben

Nurmuchamet Nigmatullin war seit 1992 Vorsitzender der Geistlichen Verwaltung der Muslime der Republik Baschkortostan (Duchownoje uprawlenije Musulman Respubliki Baschkortostan; DUM RB) und damit Mufti von Baschkortostan. Das Muftiat hat seinen Hauptsitz in der Stadt Ufa.

Die von ihm geleitete Geistliche Verwaltung der Muslime (DUM / ДУМ) steht in Baschkortostan in Konkurrenz zu derjenigen der Regionalen Geistlichen Verwaltung der Muslime Baschkortostans (RDUM B) unter dem Vorsitz von Mufti Muhammad Tadschuddin, ebenfalls mit Hauptsitz in Ufa.[2]

Angaben der Website der DUM RB zufolge studierte er 1971 bis 1975 Theologie an der Madrasa Mir-i Arab in der Stadt Buchara, danach am Taschkenter Islamischen Institut Imam al-Buchārī[3], wo er im Jahr 1979 sein Diplom zum Imam-Chatīb erwarb. Von 1979 bis 1983 war er Geschäftsführer der Geistlichen Verwaltung der Muslime des europäischen Teils der UdSSR und Sibiriens. 1980–1982 studierte er am Islamischen Institut "Islamic Call"[4] von Damaskus in Syrien. 1983–1992 war er Imam-Chatib der Moschee in Ufa. Am 21. August 1992 wurde er auf dem Kongress der Muslime von Baschkortostan zum Mufti und Vorsitzenden der neu gegründeten Geistlichen Verwaltung der Muslim der Republik Baschkortostan gewählt. Ab 1994 war er Mitglied des Obersten Koordinationszentrums der russischen Muslime. Er war Co-Vorsitzender des Rates der Muftis Russlands.

Nurmuchamet Nigmatullin verstarb am 26. Juni 2019 nach schwerer Krankheit.[1] Er war verheiratet und hatte vier Töchter.[5]

Literatur

  • Shireen Hunter: Islam in Russia: The Politics of Identity and Security. 2003 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. a b Ушел из жизни экс-глава ДУМ Башкирии Нурмухамет хазрат Нигматуллин auf bashinform.ru (russisch)
  2. Dem Sohn des Vorsitzenden und Obersten Muftis der Dachorganisation Zentrale Geistliche Verwaltung der Muslime Russlands.
  3. Nach al-Buchārī benannt. – Zu den Absolventen dieser renommierten islamischen Bildungseinrichtung in Taschkent zählen Scheich Muhammad Sodiq Muhammad Yusuf (1952–2015; Vorsitzender und Mufti der Geistlichen Verwaltung der Muslime in Zentralasien und Kasachstan), Scheichülislam Allahşükür Paşazadə (geb. 1949) und Achmad Kadyrow (1951–2004; Mufti von Tschetschenien-Itschkerien und späterer Präsident der Republik Tschetschenien).
  4. kuftaro.net (Memento desOriginals vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuftaro.net (abgerufen am 24. November 2016):

    „The Islamic Call College (Damascus Branch) was established in 1982 in the Sheikh Ahmad Kuftaro Foundation as one of the fruit of a cooperation agreement signed between Al-Ansar Charitable Society, headed by Sheikh Ahmad Kuftaro and the World Islamic Call Society, Libya."“

  5. Biographische Angaben nach dumrf.ru: Nigmatullin Nurmuchamet Magafurowitsch (russisch) (abgerufen am 24. November 2016)