Nullarbor-Ebene

Lage
Die Nullarbor-Ebene in Australien
Ganz baumlos ist die Nullarbor-Ebene doch nicht.
Straßenschild am Eyre Highway
Station der Indian-Pacific-Railway in der Nullarbor-Ebene

Die Nullarbor-Ebene (engl.: Nullarbor Plain), auch als Nullarbor-Wüste bezeichnet (von lat. nulla arbor‚ kein Baum), ist eine flache, weit ausgedehnte Karst­wüste im südlichen Australien direkt an der Großen Australischen Bucht. Sie ist mit rund 200.000 Quadratkilometern das größte Stück Kalkstein der Welt. Sie misst über 1.200 km in Ost-West-Richtung.

Klima und Vegetation

Die Ebene hat durch das aride bis semiaride Klima eine spärliche Flora, die Vegetation besteht überwiegend aus kleinem Gestrüpp. Die Ebene ist weitgehend baumlos, daher ihr Name. In der Nullarbor-Ebene befindet sich der trockenste Fleck Australiens – auch wenn dieser üblicherweise im Northern Territory vermutet wird. In der Stadt Farina in South Australia beträgt der jährliche Niederschlag 142 mm, im ebenfalls trockenen Alice Springs fallen dagegen im Durchschnitt 281 mm Regen im Jahr.

Ein großer Teil der Nullarbor-Ebene – nahezu der komplette Teil in Südaustralien – wird durch die drei Nullarbor Schutzgebiete geschützt.

Der südlich gelegene Ozean durchströmt an einigen Stellen unterirdische Höhlen, die sich bis zu einigen Hundert Metern im Landesinnern befinden und dort zum Teil an die Oberfläche kommen. Ein solches Gebiet, das besichtigt werden kann, sind die Murrawijinie-Höhlen in South Australia. Die meisten anderen Höhlen können nur mit Erlaubnis der Naturschutzbehörden besucht werden.

Verkehr

Die beiden Möglichkeiten, die Nullarbor-Ebene über Land zu durchqueren, sind die Indian-Pacific Railway (Transaustralische Eisenbahn) von Sydney über Adelaide nach Perth und der Eyre Highway von Norseman nach Port Augusta. Durch die flache Landschaft handelt es sich mit 478 km um die längste gerade verlaufende Eisenbahnstrecke der Welt. Die Eisenbahn läuft direkt durch die Ebene, während der Eyre Highway nur die südlichen Teile tangiert. Ein Teil der Autostrecke ist mit 146,6 km die längste völlig gerade befestigte Straße in Australien.

Die Gruppe AC/DC, im Tourbus unterwegs, schrieb hier den Song Highway to Hell.[1]

Ortschaften

Die meisten bewohnten Gebiete der Nullarbor-Ebene findet man in kleinen Siedlungen nahe der Eisenbahnstrecke und in einem kleinen Hotelkomplex namens The Nullarbor am Eyre Highway. Die Stadt Cook in South Australia hatte ursprünglich 40 Bewohner, mit einer Schule und sogar einem 18-Loch-Golfplatz, 1.365 km groß und damit der längste Golfplatz der Welt. Der Golfplatz beginnt in Kalgoorie und endet in Ceduna. Die Löcher sind mit dem Auto zu erreichen, da sie bis zu 100 km voneinander entfernt liegen. Um alle Löcher zu bespielen, sollten bis zu 7 Tage eingeplant werden.[2] Nach Rationalisierungen des Eisenbahnbetriebs in der Stadt Cook und dem daraus resultierenden Arbeitsplatzverlust verblieben bis 2006 nur noch vier ständige Bewohner (zwei Ehepaare).

Eine weitere ehemals bedeutende Siedlung ist Forrest. Vor dem Jet-Zeitalter war Forrest ein wichtiger Zwischenstopp zum Auftanken für Flugzeuge auf dem Weg durch Australien. Die Landebahn samt Befeuerung (längste beleuchtete Landebahn Australiens außerhalb einer Capital City) wird heute noch für Notlandungen betriebsbereit gehalten. Regelmäßig wird sie von kleinen Privatmaschinen zum planmäßigen Auftanken genutzt (etwa drei Landungen/Starts pro Woche). In Forrest lebten 2006 noch zwei Einwohner, im umliegenden Verwaltungsgebiet Forrest insgesamt 18 Einwohner.

Entlang der Eisenbahn gibt es darüber hinaus einen unbewohnten Ort namens Ooldea, der zur Wasserversorgung dient.

Geologie

Die Nullarbor-Ebene ist ein ehemaliger flacher Meeresboden. Dies erklärt das Vorkommen von Kalkstein („Nullarbor-Kalkstein“, englisch Nullarbor limestone), der aus den Kalkskeletten von Bryozoen, Foraminiferen, Seeigeln und Rotalgen besteht. Sie ist eine bedeutende Karstregion mit Höhlenformationen („Nullarbor-Höhlen“) aus dem Oligozän und Miozän.[3][4][3][5][6]

Vermutlich wurde das gesamte Gebiet durch Krustenbewegungen im Miozän angehoben; seitdem hat Erosion durch Wind und Regen die Mächtigkeit der Ebene verringert. Die Ebene hatte höchstwahrscheinlich nie größere topografische Merkmale, was zu dem heute noch extrem flachen Gelände führt.[3]

In einigen Bereichen haben die Höhlen unterirdische Verbindung mit dem Ozean im Süden, was zu Blowholes führt, die bis zu mehreren hundert Metern von der Küste entfernt auftreten. Die Murrawijinie-Höhle in der Nähe des Eyre Highway ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Die meisten der Nullarbor-Höhlen auf der westaustralischen Seite können jedoch nur mit einer Genehmigung des Department of Parks and Wildlife besucht und besichtigt werden,[7][8] so etwa auch die Cocklebiddy-Höhle.[9]

Der Nullarbor ist auch bekannt für umfangreiche Meteoritenvorkommen, die in dem trockenen Klima extrem gut erhalten sind. Insbesondere in der Umgebung von Mundrabilla wurden viele Meteoriten entdeckt, einige mit einem Gewicht von bis zu mehreren Tonnen.[10]

Bildergalerie

Siehe auch

Weblinks

Commons: Nullarbor-Ebene – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Metro, 15. Oktober 2009
  2. ZDF Fernsehshow „Wer weiß denn sowas“ vom 30. Dezember 2017.
  3. a b c John A. Webb, Julia M. James: Perspectives on Karst Geomorphology, Hydrology and Geochemistry – a Tribute Volume to Derek C. Ford and William B. White. Hrsg.: Russell S. Harmon & Carol M. Wicks. Geological Society of America Special Paper 404, 2006, ISBN 978-0-8137-2404-1, Karst evolution of the Nullarbor Plain, Australia, S. 65–78, doi:10.1130/2006.2404(07).
  4. M. Lipar, M. Ferk, M.: Karst pocket valleys and their implications on Pliocene-Quaternary hydrology and climate: examples from the Nullarbor Plain, southern Australia. Earth-Science Reviews 150, 2015, S. 1–13.
  5. Australian Stratigraphic Units Database, Geoscience Australia. In: asud.ga.gov.au.Vorlage:Cite web/temporär
  6. Nullarbor Caves: Australia’s hidden world, auf australiangeographic.com
  7. Adventure Activities | Explore Parks WA | Parks and Wildlife Service.Vorlage:Cite web/temporär
  8. Application for Lawful Authority to Access Nullarbor Caves. Department of Parks and Wildlife, abgerufen am 13. Mai 2021.Vorlage:Cite web/temporär
  9. Cocklebiddy Cave, Parks and Wildlife Service, Department of Biodiversity, Conservation and Attractions, Government of Western Australia.
  10. The Meteoritical Bulletin, No. 77. In: www.lpi.usra.edu. November 1994;.Vorlage:Cite web/temporär

Koordinaten: 30° 46′ S, 128° 58′ O

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Nullarbor Plain Escarpment DSC04558.JPG
(c) Yewenyi aus der englischsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Nullarbor Plain Escarpment on the Eyre Highway.
Indian Pacific Locomotive. Cook. SA.jpg
Autor/Urheber: Amanda Slater, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Cook is a railway station and crossing loop on the standard gauge Trans-Australian Railway from Adelaide to Perth, with no inhabited places around. The town was created in 1917 when the railway was built and is named after former Prime Minister Joseph Cook. The town depended on the Tea and Sugar Train for the delivery of supplies, and is on the longest stretch of straight railway in the world, at 479 km which stretches from Ooldea to beyond Loongana. When the town was active, water was pumped from an underground Artesian aquifer but now, all water is carried in by train. Attempts have been made to introduce trees and other vegetation, but these have not been successful.

Today, it is said to have a resident population of four, and is essentially a ghost town. The town was effectively closed in 1997 when the railways were privatised and the new owners did not need a support town there, although the diesel refuelling facilities remain, and there is overnight accommodation for train drivers. Cook is the only scheduled stop on the Nullarbor Plain for the Indian Pacific passenger train across Australia and has little other than curiosity value for the passengers. The bush hospital is closed, and the shop is only opened while the Indian Pacific is in town. It has a few houses and fuel tanks for the locomotives. The crossing loop can cross trains up to 1800m long.
Nullabor Plain With Trees.jpg
Ganz baumlos ist die Nullabor Plain doch nicht.
IBRA 6.1 Nullarbor.png
Autor/Urheber: Hesperian, Lizenz: CC BY-SA 3.0
This is a map of the Interim Biogeographic Regionalisation of Australia (IBRA), with state boundaries overlaid. The Nullarbor region is shown in red.
Nullabor plain from the indian pacific.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird 17177 als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
The Nullabor plain as viewed from the Indian Pacific. I took the photo.
Murrawijinie cave system.View from inside one.jpg
Autor/Urheber: Jennyiam1, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Formed by the percolation of water running through the limestone. Murrawijinie means Bloody hands, as it is known that the caves were utilised by the indigenous people, who have left there octre hand stencils painted in the caves. The caves can be found just off the Eyre Highway Close to the Nulabor Roadhouse/Motel
IndianPacificRail1.jpg
Autor/Urheber: Benutzer:JanA, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Indian-Pacific Railway
G14 + Trans-Australian Express, Nullarbor Plain, 1924.jpg
"Trans-Australian steam train G14 on Nullabor plain, South Australia, 1924"