Nothfelden
Nothfelden Stadt Wolfhagen Koordinaten: 51° 21′ 12″ N, 9° 12′ 33″ O | |
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Höhe: | 310 m ü. NHN |
Fläche: | 3,29 km²[1] |
Einwohner: | 338 (1. Jan. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 34466 |
Vorwahl: | 05692 |
Nothfelden ist ein Stadtteil der Stadt Wolfhagen im nordhessischen Landkreis Kassel.
Geographie
Der Ort befindet sich im Naturpark Habichtswald an den Landesstraßen 3312 und 3214, die sich im Ort kreuzen. Von dem auf einem Plateau gelegenen Ort hat man einen weiten Blick in das Wolfhagener Land.[3]
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Nothfelden erfolgte unter dem Namen Nothfelt im Codex Eberhardi und wird in die Zeit 817–842 datiert.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Nothfelth, de, Nidernnothfelt (1123); Notvolde (1148–1162); Nothvelde (1206), Nothvelde (1259); inferiori Notfelt (1267); inferiori Notfelde (1305); Notfelth inferiori (1314); Noitfelde (1332–1344); Nortfelden (1536); Nothfeldt (1585); und Nothfeld (1708/10).
Am 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Nothfelden im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Wolfhagen eingemeindet.[4][5] Für Nothfelden wurde, wie für alle nach Wolfhagen eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Nothfelden lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7][8]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Wolfhagen
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wolfhagen
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wolfhagen
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wolfhagen (Friedensgericht Wolfhagen)
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Wolfhagen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Nothfelden 360 Einwohner. Darunter waren 6 (1,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 60 Einwohner unter 18 Jahren, 144 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 51 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 90 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[9]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1537: 26 Wohnhäuser
- 1585: 34 Haushaltungen
- 1747: 44 Haushaltungen
Nothfelden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 337 | |||
1840 | 349 | |||
1846 | 391 | |||
1852 | 367 | |||
1858 | 343 | |||
1864 | 387 | |||
1871 | 342 | |||
1875 | 322 | |||
1885 | 310 | |||
1895 | 334 | |||
1905 | 321 | |||
1910 | 322 | |||
1925 | 316 | |||
1939 | 302 | |||
1946 | 474 | |||
1950 | 467 | |||
1956 | 341 | |||
1961 | 331 | |||
1967 | 335 | |||
1970 | 375 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 360 | |||
2014 | 354 | |||
2020 | 338 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Wolfhagen[10][2]; Zensus 2011[9] |
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1834: | 310 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 305 evangelische (= 92,15 %), 25 katholische (= 7,55 %) Einwohner |
Kirche
Die romanische Chorturmkirche mit ihrem verschieferten Fachwerkoberbau gilt als Wahrzeichen des Ortes. 1751 erhielt sie ihr jetziges Aussehen. Bei diesem Umbau wurde die Decke des Kirchenschiffes tiefer gelegt und eine Empore eingezogen. Die Laternenhaube des Turmes stammt aus dem Jahr 1803. Seit 1991 befindet sich im Ostfenster eine Glasmalerei des damals in Oberrosphe tätigen Erhardt Jakobus Klonk.[11] Die Evangelische Kirchengemeinde des Orts gehört zum Kirchspiel Altenhasungen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Das traditionell jährlich stattfindende Schützenfest ist einer der Höhepunkte in dem noch heute landwirtschaftlich geprägten Dorf.
Literatur
- Literatur über Nothfelden In: Hessische Bibliographie[12]
- Heinrich Reimer (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen). Elwert, Marburg, 1974, S. 355.
Weblinks
- Stadtteil Nothfelden. In: Webauftritt der Stadt Wolfhagen.
- Nothfelden, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Nothfelden, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. April 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Einwohnerzahlen im Haushaltsplan 2020. In: Webauftritt. Stadt Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
- ↑ Die Wüstung Herberode liegt etwa 0,9 km südwestlich von Nothfelden in der Flur „Auf dem Herberod“ westlich der Landesstraße L 3214.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wolfhagen, abgerufen im September 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 86, archiviert vom Original am 5. Dezember 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Einwohnerzahlen im Haushaltsplan 2015. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Wolfhagen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2016.
- ↑ Der Entwurf der Glasfenster in Nothfelden aus dem Jahr 1991 ist im Landeskirchlichen Archiv Kassel erhalten (Bestand: H Klonk, Nr. 199)
- ↑ Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!