Not Vital

Not Vital (* 15. Februar 1948 in Sent GR) ist ein Schweizer Künstler in den Bereichen Grafik, Malerei, Bildhauerei und Architektur.

Leben und Werk

Not Vital wurde 1948 in Sent im schweizerischen Unterengadin geboren. Durch den dort ansässigen Kunsthistoriker Max Huggler kam er vertiefter mit Kunst in Berührung. 1968–1969 betrieb er Studien am Centre universitaire expérimental de Vincennes in Paris. 1974 Übersiedlung nach New York, wo er, abgesehen von regelmässigen Aufenthalten in Lucca (Italien), Agadez (Niger) und Sent bis 2012 lebt. Bekanntschaft mit Willem de Kooning, bei dem er in seiner Anfangszeit in den USA als Assistent arbeitete. In den 1980er Jahren entstanden erste dreidimensionale Arbeiten.

Vitals Werke – in verschiedenen Techniken und gattungsübergreifend – werden in bedeutenden Museen und Galerien wie auch im öffentlichen Raum weltweit gezeigt. In seinem Parkin Not dal mot in Sent sind zum Beispiel Eselsbrücke, Turm der Stille, Eishaus und anderes mehr installiert.

Die Stiftung (fundaziun Not Vital) in Ardez hat zum Ziel, im Rahmen einer rätoromanischen Bibliothek insbesondere Drucke aus dem 17. und 18. Jahrhundert in die Gegend ihres Ursprungs zurückzubringen. Seine Stiftung besitzt auch eine Kunstsammlung mit eigenen Werken und solchen anderer Künstler.[1] Der Churer Architekt Men Duri Arquint baute das Haus Planta von Wildenberg für die Stiftung um.

2010 beteiligte er sich am Wettbewerb um die Neugestaltung des Altarraumes der Kathedrale St. Gallen.[2] Für das 2011 fertiggestellte Zürcher Hochhaus Mobimo Tower gewann er mit seiner No Problem Sculpture den Art-et-Architecture-Wettbewerb.[3]

Im März 2016 erwarb Vital das Schloss Tarasp von der Familie Hessen.[4]

Er lebt und arbeitet im Unterengadin, in Peking und in Agadez, früher auch in New York.

Auszeichnungen

  • 1991: Bündner Anerkennungspreis
  • 1998: Preis der Stiftung für Graphische Kunst in der Schweiz
  • 1998: Premi Cultural Paradies

Werke

The No Problem Sculpture, 2012
Schlafendes Haus
Drei Lotusblüten, Alexanderplatz in Chur, Schweiz

Unter anderen haben folgende Institutionen einzelne oder mehrere Werke Not Vitals in ihrer Sammlung:

Ausstellungen (Auswahl)

Literatur

Monographien und Ausstellungskataloge

  • André von Grafenried, Mohamed Taha Hussien: Not Vital at Akhnaton.
  • Akhmed Haidera: Not Vital. Sperone Westwater, New York 2004.
  • Claude Ritschard: Not Vital – P O [M]. Galerie Guy Bärtschi, Genf 2002, ISBN 2-940287-09-0.
  • Thomas Kellein: Not Vital – Tongue. Galerie Urs Meile, Peking/Luzern 2008. (Online)
  • Beat Stutzer: Not Vital. Bündner Kunstmuseum, Chur 1991.
  • Thomas Kellein: Not Vital. Distributed Art Publishers, New York 1996.
  • Anthony Jannacci, Bera Nordal: Not Vital. Kunsthalle Malmö 1998, ISBN 91-7704-083-X.
  • Stephen Grahem, Cathy S. Cottong, Akhmed Haidera: Not Vital. Arts Club of Chicago 2006, ISBN 1-891925-20-2.
  • Ziba de Weck: Not Vital – Works on Paper. (Werke auf Papier.) Swiss Institute, New York 1988.
  • Martin Kunz, Matthias Frehner: Not Vital. Kunstmuseum Luzern, 1988.
  • Markus Stegmann (Hrsg.): Not Vital – Fat es fat. (Getan ist getan.) Druckgraphik und Multiples 1986–2002. Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen 2002, ISBN 3-907066-46-4. / Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2002, ISBN 3-933096-90-1.
  • Urs Staub: Konnex Kairo. Not Vital, Stefan Haenni, Claude Sandoz et al. Kunstmuseum Thun, 1999. ISBN 3-906537-00-5.
  • Christoph Doswald, Not Vital: Not Vital. Not Why. Selected Works 2008–2009. Galerie Urs Meile, Peking und Luzern, 2009. (Online)[17]
  • Thomas Kellein, Christiane Heuwinkel, Jochen Kopp: Not Vital. Agadez. Kunsthalle Bielefeld / Albion Gallery London. Walther König, Köln 2005, ISBN 3-88375-954-6.
  • Louise Neri: Not Vital. Paris Gallery, Thadaeus Ropac, Paris / Salzburg 2005, ISBN 2-910055-23-X.
  • Not Vital: Voglio vedere le mie montagne. (Ich möchte meine Berge sehen.) Galleria Cardi, Mailand 2001.
  • Claude Ritschard: Not Vital. Musée Rath Genève 1990–1991. (Darin Text: „Le Veau d'or“ ou la sculpture conceptuelle de Not Vital. („Das Goldene Kalb“ oder die Konzeptkunst von Not Vital.)) Galerie Faust, Genf 1990, ISBN 2-8306-0075-4.

Filme

  • Hercli Bundi: Not Vital, Half Man – Half Animal. (Not Vital, halb Mensch, halb Tier.) Televisiun Rumantscha, 1999 / Fama Film, Bern 2000.[18]
  • Thomas Kellein, Christiane Heuwinkel, Jochen Kopp: Not Vital. Agadez. Kunsthalle Bielefeld / Albion Gallery London 2005 (DVD, 30 Min.)
  • Pascal Hofmann: Jau ta dun la glina - Not Vital. Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTS), 2018 / Reck Filmproduktion, Zürich
  • Pascal Hofmann: Not Me - A Journey with Not Vital., Reck Filmproduktion, 2022, (78')[1]

Weblinks

Commons: Not Vital – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Not Vital foundation. (Memento vom 18. Dezember 2013 im Internet Archive)
  2. Mitteilung des Bistums Sankt Gallen vom 6. Juli 2010, abgerufen am 12. Januar 2011.
  3. Projektbeschrieb beim Zürcher Art Forum Ute Barth, abgerufen am 15. August 2011.
  4. Peter Jankovsky: Der neue Schlossherr des Unterengadins. In: Neue Zürcher Zeitung (online). 30. März 2016, abgerufen 30. März 2016.
  5. Not Vital auf der Website der Burger Collection. Abgerufen am 12. Januar 2011.
  6. Not Vital in der Sammlung des MOMA. Abgerufen am 12. Januar 2011.
  7. Sammlung des Kirchner Museum Davos. Abgerufen am 1. September 2020.
  8. Not Vital: Schlafendes Haus. Im MdM Mönchsberg. Abgerufen am 12. Januar 2011.
  9. Not Vital: 1000 Tears. (1000 Tränen.) Pressemitteilung des Sponsors, abgerufen am 12. Januar 2011.
  10. Künstler auf der Website der Stiftung. Abgerufen am 12. Januar 2011.
  11. Not Vital: 1111 Knives. (1111 Messer.) Im Schauwerk Sindelfingen. (Memento vom 8. August 2011 im Internet Archive) Abgerufen am 12. Januar 2011.
  12. Not Vital – Haare, Hirsch und Mao. Ausstellungsbeschrieb (Memento vom 15. Mai 2013 im Internet Archive) der Galerie. (PDF-Datei, 76 kB.) Abgerufen am 18. März 2011.
  13. Not Vital – Agadez. Soziale Skulptur. Ausstellungsanzeige 2005, abgerufen am 12. Januar 2011.
  14. Urszula Usakowska-Wolf: Porträt Not Vital anlässlich der Bielefelder Ausstellung. Bei kunstdunst.de am 11. April 2005, abgerufen am 12. Januar 2011.
  15. Not Vital auf der Website der Galerie Sperone Westwater, New York, abgerufen am 18. März 2011.
  16. Ausstellung Not Why bei artnet.de, abgerufen am 12. Januar 2011.
  17. Christoph Doswald: Skulpturaler Reality Check. Über die Möglichkeitsformen von Not Vitals Skulpturen. Text auf der Website der Galerie, abgerufen am 12. Januar 2011.
  18. Filmbeschrieb bei der Fama Film AG. Abgerufen am 20. Januar 2011.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Salzburg Schlafendes Haus by Not Vital Museum der Moderne Mönchsberg-8127.jpg
Autor/Urheber: Isiwal, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Metallstruktur Schlafendes Haus steht im Außenbereich des Museums der Moderne am Mönchsberg in Salzburg. Das 10 m hohe Kunstwerk wurde 2009 vom Schweizer Künstler Not Vital geschaffen.
Chur Alexanderplatz 01 2016.jpg
Autor/Urheber: Cayambe, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Alexanderplatz in der Fussgängerzone in Chur, Schweiz, nach der Renovation in 2015-2016. Rechts von der Mitte des Bildes: Die Drei Lotusblüten vom schweizerisch-US-amerikanischen Künstler Not Vital
The No Problem Sculpture, 2012, Not Vital - 2014-09-29 - Bild 2.JPG

The No Problem Sculpture, 2012 in Zürich, Not Vital / Art and the city
Keywords: KiöR, Public Art, Industriequartier