Norwalk Motor Car Company

Die Norwalk Motor Car Company war ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der 1910–1911 in Norwalk (Ohio) und 1912–1922 in Martinsburg (West Virginia) ansässig war. Der Markenname lautete überwiegend Norwalk.

Beschreibung

Arthur E. Skadden, zuvor Werksleiter bei der Pressed Radiator Company in New Castle (Pennsylvania), gründete im März 1909 in Norwalk die Auto-Bug Company zur Herstellung eines Highwheelers. Obwohl dieses einfache Fahrzeug recht erfolgreich war und bis Ende 1910 gebaut wurde, benannte Skadden das Unternehmen im April 1910 um in Norwalk Motor Car Company[1] und stellte technisch anspruchsvollere Roadster und Tourenwagen mit Vierzylindermotoren her, die bei 4113 cm³ Hubraum 35–45 bhp (26–35 kW) leisteten. Die Finanzdecke war dünn, und neue Investoren fanden sich nicht, sodass die Firma schon 1911 Konkurs anmelden musste. Der Motorenlieferant und größte Gläubiger, die Model Gas Engine Works in Peru (Indiana), kaufte Maschinen, Gebäude und die drei verbliebenen Wagen auf.[2]

Skadden zog nach Martinsburg um und gründete sein Unternehmen zusammen mit Gilbert McKown, James M. Rothwell, Charles F. Glaser und Thomas W. Martin neu. Das zuletzt in Norwalk gefertigte Modell 45 wurde unverändert übernommen. Dazu kam ein Sechszylindermodell. Ab 1913 wurden die Modelle A und B mit Sechszylindermotoren von 8603 cm³ Hubraum und bis zu 70 bhp (51 kW) gebaut, die Continental zulieferte. Sie hatten einen American Underslung-Rahmen und kosteten zwischen 2750,– US$ und 3750,– US$. Aber Ende 1914 stand schon wieder der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Im Februar 1915 wurde die Fertigung eingestellt, die Gesellschaft aber nicht aufgelöst. Skadden stand ihr weiterhin vor und beschäftigte sich zunächst mit der Reparatur und Lackierung von Automobilen.[2]

Erst 1918 zog er erneut eine Automobilfertigung auf. Die Fahrzeuge waren eher konventionelle Hochrahmenautomobile und mit Vier- und Sechszylindermotoren von Lycoming ausgestattet. Die Preise lagen bei ca. 1000 US$. Auch für Piedmont Motor Car Company stellte Norwalk Autos her.[2]

Arthur Skadden verstarb 1919 und seine Witwe führte die Geschäfte weiter. Im September 1922 wurde die Firma aufgelöst.[2]

Markenname Clark-Norwalk

Diesen Markennamen trugen 1910 einige Fahrzeuge, die die Verkaufsagentur in Cleveland vertrieb. Ende 1910 wurde eines dieser Fahrzeuge auf der Cleveland Armory Automobile Show präsentiert.

Norwalk-Modelle

ModellBauzeitraumZylinderLeistungRadstandAufbauten
351910–19114 Reihe35 bhp (26 kW)2972 mmRunabout 2 Sitze, Torpedo-Roadster 2 Sitze, Tourenwagen 4/5 Sitze[2]
4019114 Reihe40 bhp (29 kW)2972 mmTorpedo-Roadster 2 Sitze, Torpedo 4 Sitze, Tourenwagen 5 Sitze[2]
451911–19124 Reihe45 bhp (33 kW)2972–3150 mmTorpedo-Roadster 2 Sitze, Speedster 2 Sitze, Torpedo 4 Sitze, Tourenwagen 5/6 Sitze[2]
Six19126 Reihe38 bhp (28 kW)3454 mmTourenwagen 6 Sitze[2]
A1913–19156 Reihe60 bhp (44 kW)3226–3454 mmRoadster 2 Sitze, Tourenwagen 5/6 Sitze[2]
B1913–19156 Reihe70 bhp (51 kW)3454–3658 mmRoadster 2/4 Sitze, Tourenwagen 4/6 Sitze[2]
4-18 / 4-19 / 4-30 / 4-30 KS1918–19214 Reihe35 bhp (26 kW)2946 mmTourenwagen 5 Sitze[2]
6-1819186 Reihe30 bhp (22 kW)2946 mmTourenwagen 5 Sitze[2]
4-4019224 Reihe40 bhp (29 kW)2946 mmTourenwagen 5 Sitze[2]

Produktionszahlen

JahrProduktionszahl
1910137
1911238
1912336
1913412
1914387
1915162
19160
19170
1918153
1919127
192083
192161
192225
Summe[3]2121

Übersicht über Pkw-Marken aus den USA, die Clark beinhalten

MarkeHerstellerVermarktungsbeginnVermarktungsendeOrt, Bundesstaat
ClarkClark Manufacturing Company18971901Moline, Illinois
ClarkEdward S. Clark Steam Automobiles19001909Boston, Massachusetts
ClarkA. F. Clark & Company19031905Philadelphia, Philadelphia
ClarkClark Motor Car Company19101912Shelbyville, Indiana
ClarkFurgason Motor Company19101911Lansing, Michigan
Clark ElectricToledo Electric Vehicle Company19091910Toledo, Ohio
Clark ElectricBrunn Carriage Manufacturing Company19101910Buffalo, New York
Clark-HatfieldClark-Hatfield Automobile Company19081909Oshkosh, Wisconsin
Clark-NorwalkNorwalk Motor Car Company19101910Norwalk, Ohio
ClarkmobileClarkmobile Company19031904Lansing, Michigan

Literatur

  • Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 338 und S. 1047–1048 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Kimes/Clark: Standard Catalog, (1985), S. 78
  2. a b c d e f g h i j k l m Kimes/Clark: Standard Catalog, (1985), S. 1005–1006
  3. Beverly Rae Kimes, Henry Austin Clark Jr.: Standard catalog of American Cars. 1805–1942. 3. Auflage. Krause Publications, Iola 1996, ISBN 0-87341-428-4, S. 1047 (englisch).

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