Northampton-Klasse

Northampton-Klasse
Die Northampton im August 1941.
Die Northampton im August 1941.
Schiffsdaten
LandVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
SchiffsartSchwerer Kreuzer
BauwerftBethlehem Steel
New York Shipbuilding
Puget Sound Naval Shipyard
Mare Island Naval Shipyard
Newport News Shipbuilding
Bauzeitraum1928 bis 1931
Stapellauf des Typschiffes5. September 1929
Gebaute Einheiten6
Dienstzeit1930 bis 1946
Schiffsmaße und Besatzung
Länge183,0 m (Lüa)
177 m (KWL)
Breite20,1 m
Tiefgang (max.)5,9 m
Verdrängung9.006 tn.l.
maximal: 11.420 tn.l.
 
Besatzung617 Mann
Maschinenanlage
Maschine8 × White-Foster-Wasserrohrkessel
4 × Parsons-Getriebeturbine
Maschinen­leistung107.000 PS (78.698 kW)
Höchst­geschwindigkeit32,5 kn (60 km/h)
Propeller4
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 25–95 mm
  • Schotten: 38–63 mm
  • Panzerdeck: 25–51 mm
  • Türme: 38–57 mm
  • Barbetten: 38 mm
  • Kommandostand: 203 mm
Sonstiges
Katapulte2
Bordflugzeuge4

Die Northampton-Klasse war eine Klasse Schwerer Kreuzer der United States Navy. Die Schiffe wurden zwischen den Weltkriegen gebaut und im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Die Northampton-Klasse war die zweite Klasse amerikanischer Kreuzer, die unter den Einschränkungen des Washingtoner Flottenabkommens gebaut wurde, und Vorgänger der Portland.

Entwurf

Mit den Entwurfsarbeiten für die Northampton-Klasse wurde nach der Fertigstellung der vorangegangenen Pensacola-Klasse begonnen.[1] Die Hauptbewaffnung wurde um ein Geschütz auf neun Stück verringert. Da alle Geschütze in Drillingstürmen aufgestellt waren, konnte ein Geschützturm eingespart werden. Insgesamt führten die Änderungen gegenüber der Pensacola-Klasse zu Gewichtseinsparungen von über 200 Tonnen.[1] Ein Teil des Gewichtes wurde verwendet, um den Splitterschutz zu verbessern. Einen vollwertigen Panzerschutz gegen 203-mm-Granaten hielt man aber in den gegebenen Gewichtsgrenzen für nicht erreichbar. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass die Standardverdrängung der Klasse fast 1.000 Tonnen unter der Vertragshöchsgrenze von 10.160 Tonnen lag.

Technische Daten

Die Standardverdrängung der Schiffe betrug 9.195 Tonnen. Sie waren über alles 183 m lang, 20,1 m breit und gingen im Mittel 5,9 m tief. Ein langes Vordeck zog sich bis zum vorderen der beiden Schornsteine.

Die Antriebsanlage bestand aus acht Kesseln und vier Turbinen, die über vier Wellen 107.000 Wellen-PS entwickelten, was eine Geschwindigkeit von 32,5 Knoten ermöglichte. Es gab zwei Kesselräume mit je vier Kesseln und zwei Turbinenräume mit je zwei Turbinen. Kessel- und Turbinenräume waren abwechselnd hintereinander angeordnet (Einheitenprinzip), was die Überlebensfähigkeit im Fall von Gefechtsschäden verbesserte.

Die Panzerung umfasste einen 76 mm starken, 4 m hohen Gürtel in der Wasserlinie längs der Maschinenräume. Die Munitionskammern hatten einen Seitenschutz von 95 mm Dicke. Die Deckspanzerung war über den Maschinenräumen 25 mm und über den Munitionskammern 51 mm dick. Die Türme der Hauptartillerie hatten 64 mm Panzer an den Frontseiten und 51 mm auf der Decke.[2][3] Der Kommandostand hatte eine Panzerung von 203 mm.[4] Insgesamt wog die Panzerung ca. 1100 Tonnen.[2]

Die Hauptbewaffnung bestand aus neun 203-mm-Geschützen in drei Drillingstürmen. Bei ihrer Fertigstellung verfügten die Schiffe nur über ein Feuerleitgerät Mk 24[5] für die Hauptartillerie. Als Flak trugen die Schiffe vier 127-mm-Mehrzweckgeschütze in offenen Einzellafetten hinter dem achteren Schornstein. Außerdem waren drei Drillings-Torpedorohrsätze an Bord.

Die Schiffe trugen vier Bordflugzeuge und zwei Katapulte. Die Flugzeuge konnten wettergeschützt in zwei Hangars untergebracht werden, die rund um den achteren Schornstein errichtet war. Die Katapulte standen an den Schiffseiten in der Lücke zwischen dem Ende des Vorderdecks und der Vorderkante des Hangars auf hohen Podesten.

Modifizierungen

1933 wurden die Torpedorohre im Austausch gegen zwei Feuerleitgeräte Mk 19[5] für die schwere Flak und vier 12,7-mm-MG an Land gegeben; 1935 kamen vier weitere 127-mm-Geschütze rund um den achteren Schornstein hinzu.[6] Die Fla-Bewaffnung sollte durch vier Stück 28-mm-Vierlinge weiter verstärkt werden. Da an diesen Geschützen Mangel herrschte, wurden teilweise als Übergangslösung 76-mm-L/50-Flak eingebaut.[7] Im weiteren Kriegsverlauf kamen 20-mm-Oerlikon- und 40-mm-Bofors-Geschütze hinzu, die 28-mm-Flak kamen von Bord.

Liste der Schiffe

Die Augusta wurde während des Krieges im Atlantik, im Mittelmeer und in nordeuropäischen Gewässern eingesetzt. Die übrigen Schiffe wurden im Pazifik verwendet.

NameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
USS Northampton (CA-26)Fore River Shipyard,
Quincy
12. April 19285. September 192917. Mai 1930Am 30. November 1942 in der Schlacht bei Tassafaronga versenkt
USS Chester (CA-27)New York Shipbuilding,
Camden
6. März 19283. Juli 192924. Juni 1930Außerdienststellung am 10. Juni 1946, gestrichen am 1. März 1959, später abgebrochen
USS Louisville (CA-28)Puget Sound Navy Yard4. Juli 19281. September 193015. Januar 1931Außerdienststellung am 17. Juni 1946, gestrichen am 1. März 1959, später abgebrochen
USS Chicago (CA-29)Mare Island Naval Shipyard10. September 192810. April 19309. März 1931Am 30. Januar 1943 in der Schlacht bei Rennell Island durch Torpedotreffer jap. Flugzeuge versenkt
USS Houston (CA-30)Newport News Shipbuilding,
Newport News
1. Mai 19287. September 192917. Juni 1930Am 1. März 1942, während der Schlacht in der Sundastraße von den japanischen Kreuzern Mogami und Mikuma versenkt
USS Augusta (CA-31)2. Juli 19281. Februar 193030. Januar 1931Außerdienststellung am 16. Juli 1946, gestrichen am 1. März 1959, später abgebrochen

Bilder

Literatur

  • John Campbell: Naval Weapons of World War II. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 0-87021-459-4 (englisch).
  • Norman Friedman: U.S. cruisers : an illustrated design history. Naval Institute Press, Annapolis 1984, ISBN 0-87021-718-6 (englisch).
  • Norman Friedman: "United States of America". In: Roger Chesneau (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, Greenwich 1980, ISBN 0-85177-146-7 (englisch).
  • Mike J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01842-X.
  • Stefan Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy – Von der Omaha-Klasse bis zur Long Beach. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-588-6.
Commons: Northampton-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. S. 271.
  2. a b Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. S. 272.
  3. Terzibaschitsch, S. 320, nennt 38–57 mm
  4. Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy. S. 320.
  5. a b Terzibaschitsch: Kreuzer der U.S. Navy. S. 335 f.
  6. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. S. 272 f.
  7. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. S. 273.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
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US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
USS Chicago (CA-29) underway off New York City on 31 May 1934 (NH 715).jpg
The US Navy heavy cruiser USS Chicago (CA-29) underway off New York City, during the 31 May 1934 fleet review.
USS Houston (CA-30) off San Diego in October 1935.jpg
The U.S. Navy heavy cruiser USS Houston (CA-30) off San Diego, California (USA), in October 1935, with the U.S. President Franklin D. Roosevelt on board. She is flying an admiral's four-star flag at her foremast peak, and the Presidential flag at her mainmast peak.
USS Louisville (CA-28) arrives off the Mare Island Naval Shipyard on 6 February 1945 (NH 92362).jpg
The U.S. Navy heavy cruiser USS Louisville (CA-28) arrives off the Mare Island Naval Shipyard, California (USA), on 6 February 1945 to receive repairs for damage inflicted by two Kamikazes a month earlier. The photograph is annotated with details about the suicide plane crashes and the damage inflicted. The ship's camouflage scheme is probably Measure 32, Design 6d.
USS Chester (CA-27) off San Francisco in May 1944 (19-N-73468).jpg
The U.S. Navy heavy cruiser USS Chester (CA-27) off San Francisco, California (USA), following an overhaul, circa in late May 1944. She wears Camouflage Measure 32, Design 9d.
USS Northampton (CA-26) at Brisbane on 5 August 1941 (NH 94596).jpg
The U.S. heavy cruiser USS Northampton (CA-26) at Brisbane, Australia, on 5 August 1941. Note her false bow wave Camouflage Measure 5 on Camouflage Measure 1. She carries one of the early CXAM radars on her mainmast.
USS Augusta (CA-31) steaming off Portland, Maine (USA), on 9 May 1945 (NH 97932).jpg
The U.S. Navy heavy cruiser USS Augusta (CA-31) steaming off Portland, Maine (USA), on 9 May 1945.