North Ronaldsay

North Ronaldsay
(c) Lis Burke, CC BY-SA 2.0
Flugplatz North Ronaldsay
GewässerNordsee
InselgruppeOrkney
Geographische Lage59° 22′ 44″ N, 2° 25′ 9″ W
Länge4 km
Breite3,5 km
Fläche6,9 km²
Höchste ErhebungHollandstoun Hill
23 m
Einwohner72 (2011)
10 Einw./km²
HauptortHollandstoun
Ordnance-Survey-Kartenblatt (1961)

North Ronaldsay ist die nördlichste und gleichzeitig auch östlichste Insel der Orkney. Sie liegt etwa 60 Kilometer von Kirkwall, dem Hauptort des Archipels entfernt. Sie hat eine Fläche von 6,9 Quadratkilometern bei einer größten Länge (Nord-Süd) von vier Kilometern und einer Breite von dreieinhalb Kilometern.

Die Bewohner sprachen noch im 19. Jahrhundert Norn, als diese altnordische Sprache auf den übrigen Inseln bereits ausgestorben war. In der Umgangssprache erhielten sich einige Eigenarten bis heute: So sagt man „no“ statt „not“, „ye“ statt „you“ oder „to be“ statt „to have“. Der Inselname wird bis heute als Rinnalsay ausgesprochen, worin manche Linguisten und Ortsnamensforscher (aber auch die lokale Folklore) einen Hinweis auf „Ringan“ – den Heiligen Ninian von Whithorn – sehen, zu dem es auch auf weiteren der nördlichen Orkney Bezüge gibt.

Die 72 Bewohner (Stand: 2011)[1] leben hauptsächlich vom Tourismus, der Schafzucht oder sie arbeiten außerhalb der Insel. North Ronaldsays Inselmitte wird von einer Trockensteinmauer, der ca. 1,5 m hohen und insgesamt 19 km langen Schafsmauer umgeben (Sheep Dyke). Sie wurden ab dem Jahre 1832 errichtet, als der Seetangmarkt zusammenbrach.

(c) Liz Burke, CC BY-SA 2.0
Nord-Ronaldsay-Schafe am Strand
(c) Peter Ward, CC BY-SA 2.0
Der Menhir Stan Stane bei Holland House

Die Mauer hält die Schafe von den landwirtschaftlich genutzten Flächen fern. Die etwa 4000 Nord-Ronaldsay-Schafe, eine heimische kleine, nur etwa 20 kg wiegende Schafsrasse, leben frei außerhalb des Deiches auf dem so genannten Ness. Die Tiere fressen zumeist Seetang und werden nur einige Male im Jahr zusammengetrieben (zur Schur im Sommer, zum Aussondern von Tieren für die Schlachtung im Dezember, zum Aussondern der trächtigen Mutterschafe im Frühjahr). Während des Lammens werden die Mutterschafe für drei oder vier Monate auf Grasflächen gehalten. Elf gemeinschaftlich unterhaltene Sheep punds (kegelförmige Steinhügel mit einem kleinen, umwallten Plateau) rund um den Strand gewähren den Schafen Zuflucht, wenn die Strände überflutet werden. Die elf Sheep punds stehen dabei für die Gebiete der elf demokratisch gewählten „Schafgerechten“, die über den Auftrieb der Tiere und die gerechte Verteilung der Tiere und des Ertrages aus dem Verkauf der Tiere und Wolle auf alle Besitzer auf der Insel wachen. Diese Institution reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und repräsentiert eine der ältesten, demokratisch verfassten Bauernschaften in Westeuropa (bedingt vergleichbar etwa der Ostfriesischen Landschaft und ihren Originalaufgaben, nicht aber mit den viel weiterreichenden, die sie heute erfüllt).

Die meisten Gehöfte auf der sehr flachen Insel stehen auf kleinen künstlichen Erdhügeln (den Warften an der friesischen Küste vergleichbar, aber nicht so hoch).

Kelp Kiln

Seetang (Kelp)

Tang wurde seit Alters her auf dem Land in großen Mengen als Dünger eingesetzt. Er ist auf sandigen Erden besonders nützlich und hilft bei der Wasserspeicherung während trockener Zeiten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Seetang als Quelle für die Gewinnung von Soda entdeckt, einem wichtigen Rohstoff vor allem für die Seifen- und Glasherstellung. Während des Seetang-Booms im 18. und frühen 19. Jahrhundert profitierte Nord Ronaldsay von den vielen Meeresalgen, die an seinen seichten Stränden von den großen Seetangbetten angespült wurden. 60.000 t Seetang wurden auf Orkney (Stronsay und Papa Stronsay) getrocknet und in Brennöfen (Kelp Kilns und Kelp Chimneys) oder Gruben zu Kelpasche verbrannt. 150 km weit soll damals der Gestank zu riechen gewesen sein. Abnehmer waren die Soda- und Alaunfabriken.

Die Gruben sind immer noch an vielen Stellen zu sehen. In der Bretagne werden sie fours à goémon genannt und sind zum Beispiel im Département Finistère in Kerlouan auf dem Archipel von Molène und auf der Halbinsel Saint Laurent erhalten.

Sehenswürdigkeiten

(c) Rob Burke, CC BY-SA 2.0
Holland House

Als Sehenswürdigkeiten der flachen Insel gelten das Holland House mit dem Stan Stane. Im Nordosten der 1789 aus Feldsteinen errichtete alte Leuchtturm Dennis Head Beacon, der 1854 durch den neuen Leuchtturm North Ronaldsay Lighthouse – mit 41 m einer der höchsten der Britischen Inseln – in seiner Funktion abgelöst wurde und auf der Spitze eine Steinkugel trägt. Im Süden die Ruine des Broch von Burrian. Erhaltene Feldbegrenzungen aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. sind der Matches Dyke und der Muckle Gairsty. Die Wälle teilen die Insel in drei Bereiche. Ein Teil des Muckle Gairsty ist etwa zwei Meter hoch und zehn Meter breit. Über die Funktion dieser Wälle ist wenig bekannt.

Verkehr

Zwei Fährverbindungen pro Woche mit modernen Ro-Ro-Fähren existieren ab Kirkwall aber keine Anlegestelle, die ein Andocken mit Heck oder Bug erlauben würde. Deshalb werden Autos wie auch alle anderen Lasten per Kran geladen und entladen. Da der Pier nur wenig vor Wind und Wellen geschützt ist, fallen vor allem in den Wintermonaten bei Sturm (oder ungünstigen Gezeiten) Fähren häufig aus. Deshalb spielt tägliche (zumeist 2 Mal am Tag) Anbindung per Flugzeug vom North Ronaldsay Airport zum Flughafen Kirkwall eine große Rolle sowohl für den Passagierverkehr aber auch für die Versorgung. Auch der Anschluss per Flugzeug kann bei bestimmten Wetterlagen ausfallen.

Einzelnachweise

  1. Zensusdaten 2011

Weblinks

Commons: North Ronaldsay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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2007 Flag of Orkney.svg
2007 Flag of Orkney
My own vector of the official flag of the Isles of Orkney, Scotland, created using Inkscape. This version is based upon the official version designed by Duncan Tullock of Birsay and voted for by the people of Orkney and approved by the Court of the Lord Lyon in 2007 from a short list of 5 designs. It is a Nordic Cross, in keeping with the flag's unofficial predecesor the Cross of St Magnus, and for which, according to Mr Tullock, "Orkney has always been represented by red, so that was an obvious choice. The yellow symbolizes the royal standards of both Scotland and Norway and blue is for Scotland, and also for the sea that surrounds us".
VK North Ronaldsay.PNG
VK North Ronaldsay.PNG (Orkney and Shetland islands, UK)
North Ronaldsay airstrip.jpg
(c) Lis Burke, CC BY-SA 2.0
North Ronaldsay airstrip
Porspoder Four à Goémons,.jpg
Autor/Urheber: PIERRE ANDRE LECLERCQ, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wrack's Oven in Bretagne, Porspoder in France
Holland House standing stone. North Ronaldsay. - geograph.org.uk - 79290.jpg
(c) Peter Ward, CC BY-SA 2.0
Holland House standing stone. North Ronaldsay. Standing stone 13' high by 4'wide and only 4" thick at the base. At a height of 6' there is a small hole through which you can peep if you are tall enough. In 1794 it was recorded that 50 inhabitants danced round it by moonlight on the first day of the year!
Ordnance Survey One-Inch Sheet 5 Orkney (North), Published 1958.jpg
OS map of the north part of the Orkney Islands at a scale of 1:63,360 or one inch to one mile.
NR sheep.jpg
(c) Liz Burke, CC BY-SA 2.0
North Ronaldsay sheep. The sheep are a rare breed which has evolved to eat seaweed. All access to the shore is fenced to stop them getting onto pastures as their digestive systems cannot cope with grass, due to the high copper content.