Nordische Skiweltmeisterschaften 1962/Nordische Kombination Männer


Nordische Skiweltmeisterschaften 1962
Nordische Kombination0 Nordische Kombination
Männer, Einzel
K-70/15 km
Norwegen Arne Larsen
AustragungsortPolen Zakopane
Lahti 1958Oslo 1966

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1962 gab es einen Wettbewerb in der Nordischen Kombination, der am 19. und 20. Februar in der polnischen Stadt Zakopane ausgetragen wurde.

Austragungsmodus

Wie inzwischen üblich gab es zunächst das Springen, das auf der Normalschanze (K-70) durchgeführt wurde. Die Athleten hatten drei Versuche, von denen die beiden besten in die Wertung kamen.

Der Langlaufwettbewerb fand am darauffolgenden Tag wie erstmals bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften in einem alleine für die Nordischen Kombinierer reservierten Rennen über fünfzehn Kilometer statt. Dabei gab es einen individuellen Intervallstart, die Läufer gingen mit jeweils halbminütigem Abstand auf die Strecke.

Die heute übliche Gundersen-Methode, bei der die Sportler mit den aus dem Springen berechneten Zeitabständen in den Langlauf gehen und so am Ende die Reihenfolge der Zielankünfte aus dem Lauf auch die Gesamtplatzierung darstellt, kam erst ab 1985 zur Anwendung. Entwickelt wurde sie von dem bei den Weltmeisterschaften 1954 zweitplatzierten und 1958 drittplatzierten Norweger Gunder Gundersen.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DNFWettkampf nicht beendet (did not finish)
DNSnicht am Start (did not start)
*gestürzt

Einzel (Normalschanze/15 km)

Datum:
15-km-Langlauf: Montag 19. Februar 1962
Springen: Dienstag 20. Februar 1962[1]

Teilnehmer: 39 genannt; 39 gestartet; 34 gewertet

PlatzSportlerLand Springen 15-km-LanglaufPunkte
Gesamt
Start-
Nr.
Weite 1
(m)
Weite 2
(m)
Weite 3
(m)
PunkteRangStart-
Nr.
Zeit
(h)
PunkteRang
1Arne LarsenNorwegen Norwegen3371,062,5062,0242,02311:03:15,7212,337454,33
2Dmitri KotschkinSowjetunion 1955 Sowjetunion3266,063,5064,5240,43361:03:39,5208,3710448,77
3Ole Henrik FageråsNorwegen Norwegen2453,053,5054,0187,221250:59:23,2255,052442,25
4Tormod KnutsenNorwegen Norwegen1667,058,5059,0224,96101:04:31,2199,7515424,65
5Michail PrjahinSowjetunion 1955 Sowjetunion1760,068,5056,0202,711231:02:23,0221,276423,97
6Willi KöstingerOsterreich Österreich3868,060,0063,5230,05301:05:26,6191,0520421,05
7Lars DahlqvistSchweden Schweden3755,057,0053,0185,322291:01:14,3233,753414,05
8Pekka RistolaFinnland Finnland2761,060,0054,5206,610321:03:45,1207,4311414,03
9Eduard LenggDeutschland BR BR Deutschland1261,053,5059,0199,013131:03:18,6211,858411,21
10Yōsuke EtōJapan Japan3569,063,0060,0245,21281:08:15,0165,8033411,00
11Enzo PerinItalien Italien3155,554,0058,0193,716241:03:18,6211,8511405,55
12Stefan OleksakTschechoslowakei Tschechoslowakei2853,054,5053,0176,430381:01:41,5228,554404,95
13Pertti TiittaFinnland Finnland3467,560,5060,0224,37211:07:27,3172,1629396,46
14Alois KälinSchweiz Schweiz2255,548,0049,0138,338350:59:18,7255,911394,15
15Klaus GoldhahnDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR1165,557,0058,5209,29161:06:04,1184,9525394,15
16John BowerVereinigte Staaten USA3662,054,5054,0190,719341:04:23,0201,1113391,81
17Ziel=Albert LarionovSowjetunion 1955 Sowjetunion941,055,0062,0194,815111:05:37,2190,0021384,80
18Renzo NigawaraJapan Japan2364,061,0062,5224,18221:08:52,9159,4134383,51
19Andrzej Staszel-PolankowyPolen Polen1060,055,5055,5188,820201:05:10,8193,3819382,18
20Josef KutheilTschechoslowakei Tschechoslowakei2154,555,5054,5176,929261:03:58,8205,1312382,03
21Esko JussilaFinnland Finnland261,054,0054,5183,22481:04:55,0197,2717380,47
22Rolf SchönherrDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR859,055,5052,0180,22761:04:44,6198,5416377,74
23Karel FarskyTschechoslowakei Tschechoslowakei656,555,5054,0191,21811:05:56,3185,4924377,39
24Mario BacherItalien Italien1854,544,0048,5146,237271:01:50,9226,885373,08
25Axel ZerlautDeutschland BR BR Deutschland760,053,5054,5174,13241:04:46,3195,8918369,99
26Jozef KarpielPolen Polen2561,557,0054,0200,21291:07:45,7168,0532368,25
27Franz ScherüblOsterreich Österreich456,557,5053,0185,12351:06:35,5179,9726365,07
28Jerzy KuroczkoPolen Polen357,055,5054,0177,52871:05:48,7187,3922364,89
29Waldemar HeigenhauserOsterreich Österreich2659,558,0055,5193,017181:07:45,4169,4431362,44
30Nikolai GussakowSowjetunion 1955 Sowjetunion154,051,5052,5157,93531:04:31,2200,7514358,65
31Arne BarhaugenNorwegen Norwegen552,554,5053,5182,72521:07:17,5173,6328356,33
32Jaroslav MazanekTschechoslowakei Tschechoslowakei1453,054,5053,0181,626151:07:44,0169,6530351,25
33Leopold KohlOsterreich Österreich1358,053,5053,0176,231141:07:11,4174,5427350,74
34Günther MeinelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR1952,549,0053,5161,834171:05:48,7188,2322350,03
DNFRainer DietelDeutschland Demokratische Republik 1949 DDR2973,561,5061,0238,3439
Kauko PuseniusFinnland Finnland1561,058,0055,5194,91412
Jozef GasienicaPolen Polen3967,559,5057,0168,73337
Georg ThomaDeutschland BR BR Deutschland3071,064,0*DNS151,93633DNS
Sepp SchiffnerDeutschland BR BR Deutschland2061,052,0*111,33919

Ab 11 Uhr des 19. Februar wurde der Wettbewerb begonnen. Dabei schneite es wie schon in den letzten fünf Tagen weiterhin. Der Wind ließ nur vorübergehend etwas nach, weshalb es auch immer wieder zu Unterbrechungen kam. Rund ein Dutzend der 39 Starter zeigte, dass auf der eher stumpfen Bahn trotz des unregelmäßigen Windes Versuche um und jenseits des kritischen Punktes (65 m) durchaus zu stehen waren. Kritisiert wurde der zu kurze Schanzentisch, sodass unverhältnismäßig viele Konkurrenten zu spät von der Kante weggingen. Pech hatte Olympiasieger Georg Thoma, der beim ersten Sprung stürzte und sich bei seinem nächsten Sturz Rippenprellungen und eine Gehirnerschütterung zuzog. Die Jury hatte den Anlauf verkürzt, da der kritische Punkt um mehr als 8 % übersprungen worden war. Thoma musste anschließend ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Gründe für diese Stürze lagen wohl eher in psychologischer Natur, denn der Schwarzwälder hatte kein Hehl daraus gemacht, dass er mit dieser Schanze nicht zurechtkam. Auch der zweite Teilnehmer des deutschen Teams Sepp Schiffner stürzte in den ersten beiden Sprüngen und musste ebenfalls ins Spital gebracht werden. Während der Thoma-Sturz wesentlich harmlosere Folgen nach sich zog und er praktisch umgehend wieder entlassen wurde, musste Schiffner länger bleiben.

Nach diesem Sprunglauf führte der Japaner Tosuke Eto mit der Note 245,2 (69,0/63,0/60,5 m) vor dem Norweger Arne Larsen (242,0; 71,0/62,5/62,0) und dem sowjetischen Athleten Dmitri Kotschkin (240,5; 66,0/63,5/64,5). Eto hatte seinen Wohnsitz kürzlich nach Lahti verlegt, wovon er stark profitiert hatte, und stand alle drei Sprünge absolut sicher.

Gleich nach dem letzten Läufer des 15-km-Langlaufs für die Spezialisten starteten die Nordischen Kombinierer ihren 15-km-Wettbewerb, zu welchem Thoma und Schiffner wegen ihrer Verletzungen aus dem Springen nicht mehr antreten konnten. Nach sechs Tagen mit ununterbrochenen Schneefällen kam erstmals die Sonne durch die dicke Wolkendecke durch, bei geringem Wind gab es gute äußere Bedingungen. Die schnellste Laufzeit markierte der Schweizer Alois Kälin.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Men Nordic Combined Nordic Skiing World Championship 1962 Zakopane (POL), todor66.com, abgerufen am 23. Oktober 2023

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The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
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