Nordheim vor der Rhön
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 29′ N, 10° 11′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Rhön-Grabfeld | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Fladungen | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,56 km2 | |
Einwohner: | 1083 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97647 | |
Vorwahl: | 09779 | |
Kfz-Kennzeichen: | NES, KÖN, MET | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 73 147 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 97650 Fladungen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Thomas Fischer (CSU / Bürgerblock) | |
Lage der Gemeinde Nordheim v.d.Rhön im Landkreis Rhön-Grabfeld | ||
Nordheim vor der Rhön (amtlich: Nordheim v.d.Rhön) ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön an der Streu.
Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Die fränkische Siedlung wurde um 525 gegründet und gelangte im Jahr 1000 an das Hochstift Würzburg. Dieses Hochstift war ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises. Das Amt des Hochstiftes wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
19. und 20. Jahrhundert
Mindestens seit dem 19. Jahrhundert waren im Ort jüdische Familien ansässig, die eine Jüdische Gemeinde bildeten, sich in der Unteren Torgasse 7 eine Schule errichteten und in der Judengasse 4 eine Synagoge erbauten. Diese Gebäude wurden beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern z. T. schwer verwüstet, und bis heute erinnert nichts an dieses Geschehen.[4] Am 7. April wird Nordheim von amerikanischen Truppen besetzt, Leo Strauss wird zum Bürgermeister ernannt.[5]
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurde Neustädtles im Zuge der Gebietsreform in Bayern eingemeindet.[6]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1292 Einwohner (davon 224 in Neustädtles)
- 1970: 1308 Einwohner (davon 205 in Neustädtles)
- 1987: 1176 Einwohner
- 1991: 1300 Einwohner
- 1995: 1277 Einwohner
- 2000: 1262 Einwohner
- 2005: 1185 Einwohner
- 2010: 1102 Einwohner
- 2015: 1121 Einwohner
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1197 auf 1118 um 79 Einwohner bzw. um 6,6 %. 1992 hatte die Gemeinde 1306 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]
- CSU/Bürgergemeinschaft: 81,34 %, 10 Sitze
- Neutrale Liste: 18,66 %, 2 Sitze
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2008 Thomas Fischer (CSU/Bürgergemeinschaft).
- 1948–1977: Alex Hösl (CSU)
- 1977–1994: Rudi Dietz (CSU)
- 1994–2008: Hermann Hippeli
- 2008– : Thomas Fischer
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Silber; oben eine nach links gewendete, gekrümmte silberne Forelle, unten ein durchgehendes schwarzes Tatzenkreuz.“[8] | |
Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Fladungen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich Handel und Verkehr 42 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 67 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 486. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 zehn landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 836 ha, davon waren 632 ha Ackerfläche und 190 ha Dauergrünfläche.
Von 1898 bis in die 1970er Jahre betrieb die Firma Leimbach und Co. ein Basaltsteinwerk, zu dem auch eine Materialseilbahn gehörte.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
- Eine Kindertageseinrichtung mit 62 Plätzen und 44 Kindern, davon 12 unter drei Jahren
- Eine Grundschule mit fünf Lehrern, vier Klassen und 88 Schülern
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
- Kirchenfestung
- Kirchaufgang
- Kellergaden
- Johannisbrücke
- Sebastianskapelle
- Mariengrotte
- Rathaus
- Torhaus
- Zehnthaus
Bau- und Bodendenkmäler
Persönlichkeiten
- Franz Georg Benkert (1790–1850), Theologe, Domdekan, Autor
- Alex Hösl (1919–1977), Bürgermeister von 1948 bis 1977, Bundestagsabgeordneter (CSU) von 1961 bis 1977, Ehrenbürger seit 1973[9]
- Max Mölter, Rektor a. D. und Autor der 1989 erschienenen Gemeindechronik[10]
- Adolf Stein (1864–1932), Ehrenbürger, Mitbegründer der Leimbach & Co. G.m.b.H. mit dem ersten Basaltwerk in Nordheim
- Max Stein (1901–1964), Sohn von Adolf, Anwalt und Regierungsbeamter in Israel
Literatur
- Max Mölter: Führer durch Nordheim v.d. Rhön und Umgebung, Mellrichstadt 1973.
- Rudolf Dietz: Festschrift zur 1200-Jahrfeier (789–1989), vom 27. Februar 1989 bis 26. Februar 1990, Nordheim v. d. Rhön 1989.
- Franz Georg Benkert: Historisch-topographisch-statistische Beschreibung von dem Marktflecken Nordheim vor der Rhöne nebst den Filial-Dörfern der Pfarrei: Heufurt, Roth mit der alten Hildenburg, und Neustädtles, Würzburg 1821. (digitalesammlungen.de).
Weblinks
- Nordheim vor der Rhön: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Gemeinde Nordheim vor der Rhön
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Nordheim v.d.Rhön in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. April 2021.
- ↑ Gemeinde Nordheim v.d.Rhön, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 179
- ↑ https://www.nordheimvdrhoen.rhoen-saale.net/Allgemeines/Geschichte?page=12133&&detailID=5963
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 520.
- ↑ Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Nordheim v.d.Rhön - Gesamtergebnis. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020; abgerufen am 12. Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Nordheim vor der Rhön in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Erwin Rudolf Dietz: Das Leben des RD: oder in fünf Minuten war alles vorbei, ISBN 978-3-7345-0893-6, Seiten 155 ff.
- ↑ Geleitwort zur Gemeindechronik
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Deutschland
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Streublick, Nordheim vor der Rhön
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Fachwerk in der Alex-Hösel-Strasse 34, Ehemaliges Zehnthaus, Nordheim vor der Rhön
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Nordheim vor der Rhön, Johannisbrücke (mit Nepomuk) über die Streu
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Kirchaufgang in Nordheim vor der Rhön
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Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Nordheim vor der Rhön
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Marienkapelle an der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Nordheim vor der Rhön