Nordgrönland

Grönland in Stieler’s Hand-Atlas von 1867

Nordgrönland war der Name des von 1782 bis 1950 bestehenden nördlichen Teils der dänischen Kolonie Grönland. Der Koloniehauptort war Qeqertarsuaq.

Geschichte

Grönland bestand seit der Kolonisation 1721 durch Hans Egede aus einer wachsenden Anzahl Kolonien, die je von einem Kaufmann geleitet wurden. Nachdem Den Kongelige Grønlandske Handel (KGH) 1776 das Handelsmonopol erhalten hatte, wurde 1782 mit der Instruksen die Verwaltung Grönlands neu organisiert. Grönland wurde in zwei Teile geteilt, denen jeweils ein Inspektor in Diensten des KGH vorstand, dem die Kaufmänner (Kolonialverwalter) unterstanden. Mit dem ersten Gesetz zu Grønlands Styrelse von 1908 wurde die Aufteilung offiziell gefestigt. Ab 1911 gab es in beiden Landesteilen Grønlands Landsråd als parlamentarische Versammlung. Zugleich wurden die Kolonialdistrikte in Kommunen unterteilt. Mit dem zweiten Gesetz zu Grønlands Styrelse von 1925 wurde das Inspektorenamt durch das des Landsfogeds ersetzt. 1950 wurden beide Kolonien durch die Verwaltungsreform im Rahmen der G50-Politik vereinigt und Grönland stand fortan ein Landshøvding vor.

Lage

Nordgrönland umfasste den Teil der Westküste zwischen der Melville-Bucht im Norden und dem Fjord Nassuttooq im Süden. Dies entsprach den folgenden Kolonialdistrikten:

  • Kolonialdistrikt Upernavik (1790 aufgelöst, 1805 neugegründet, 1814 aufgelöst, 1826 neugegründet)
  • Kolonialdistrikt Ũmánaĸ
  • Kolonialdistrikt Ritenbenk (1942 aufgelöst)
  • Kolonialdistrikt Arveprinsens Ejland (1784 gegründet, 1799 aufgelöst)
  • Kolonialdistrikt Jakobshavn
  • Kolonialdistrikt Christianshaab
  • Kolonialdistrikt Godhavn
  • Kolonialdistrikt Kronprinsens Ejlande (1827 aufgelöst)
  • Kolonialdistrikt Egedesminde

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerzahl
GrönländerEuropäer
18052530?
18402747131
18603739108
18804263078
19015138079
19115858102
19216015061
19306858114
19387608156

Quelle:[1]

Verwalter

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jens Christian Madsen: Udsteder og bopladser i Grønland 1901–2000. Atuagkat, Nuuk 2009, ISBN 978-87-90133-76-4, S. 232.

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Seite in Stieler's Hand-Atlas 16/17 von 1867: Dänemark mit Schleswig, Holstein, Lauenburg, mit Insets Island, Grönland, Färöer, Das Dänische Westindien, Kopenhagen