Nordfriedhof (Dortmund)

Blick über den Nordfriedhof zum Hammerkopfturm der Zeche Minister Stein

Der Nordfriedhof ist ein gut 19 ha großer, kommunaler Friedhof im Stadtbezirk Eving und im Einzugsbereich des Stadtbezirks Innenstadt-Nord (Nordstadt) von Dortmund. Das älteste Grab befindet sich im Feld 1, wo ein Gedenkstein an die erste Beisetzung am 25. November 1897 erinnert.[1][2]

Die Anlage des Friedhofs wurde erforderlich, nachdem mit der Industrialisierung ein enormes Bevölkerungswachstum eingesetzt hatte. Das Friedhofswesen wurde unter anderem aus hygienischen Gründen zur kommunalen Aufgabe. Zwischen 1893 und 1897 wurden der Ostenfriedhof (auch: Ostfriedhof), der Südwestfriedhof (auch: Südfriedhof) und der Nordfriedhof eröffnet.[3]

Einzelobjekte sind in die Liste der Baudenkmale im Stadtbezirk Eving eingetragen: Friedhofsgebäude von 1898, Denkmal zur Erinnerung an die Märzunruhen 1920, Denkmal zur Erinnerung an das Grubenunglück auf der Zeche Kaiserstuhl 1920, Denkmal zur Erinnerung an das Grubenunglück auf der Zeche Minister Stein 1925 und drei Einzelgrabdenkmäler.

Besondere Grabstätten

Märzgefallenen-Denkmal
Kriegsgräberstätte
  • Feld 28: In einem Gemeinschaftsgrab sind neun Tote des bewaffneten Widerstands gegen den Kapp-Lüttwitz-Putsch bestattet. Nachdem am 13. März 1920 die „Brigade Erhardt“ und andere in Berlin gegen die Weimarer Republik putschten, kam es auch in Dortmund zu Auseinandersetzungen. In den Kämpfen vom 15. März wurde von einer großen Menge versucht, das Stadthaus zu stürmen. Die Polizei schlug den Angriff zurück, es gab dabei 13 Tote. Der Gedenkstein wurde im Jahr 1929 von der Dortmunder KPD in Auftrag gegeben und blieb vom Nationalsozialismus und den Kriegsfolgen unbehelligt. Das „Märzgefallenen-Denkmal“ ist Bestandteil der Route der Industriekultur. Es ist in der Themenroute 22 – Mythos Ruhrgebiet aufgeführt.[4]
  • Feld 29: Gemeinschaftsgrab und Denkmal wurden für die 31 Bergleute angelegt, die am 8. August 1920 bei der Grubenausfahrt aus Schacht Kaiserstuhl II in der Nordstadt tödlich verunglückten.[5]
  • Feld 33: Das Gemeinschaftsgrab wurde für die 136 Bergleute angelegt, die am 11. Februar 1925 bei einer Schlagwetterexplosion auf der Zeche Minister Stein ums Leben kamen. Zum Gedenken wurde 1927 ein Denkmal errichtet, das der Dortmunder Bildhauer Friedrich Bagdons gestaltete.[6]
  • Feld 42 und 48: In der Kriegsgräberstätte mit den Steinkreuzen ruhen nahezu 300 Bombenopfer aus dem Zweiten Weltkrieg.[7]
  • Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge führt den Nordfriedhof als Kriegsgräberstätte für 15 deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkriegs.[8]

Weblinks

Commons: Nordfriedhof Dortmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Dortmund: Friedhöfe Stadtbezirk Innenstadt Nord/Nordfriedhof
  2. Foto Nordstadtblogger vom 14. April 2015, abgerufen am 24. April 2014
  3. Stadt Dortmund: Leben in Dortmund/Friedhöfe/Hauptfriedhof
  4. Route der Industriekultur/Themenrouten: Märzgefallenen-Denkmal auf dem Nordfriedhof in Eving
  5. Stadt Dortmund: Friedhöfe Stadtbezirk Innenstadt Nord/Nordfriedhof
  6. Zeche Minister Stein - Explosion tötete vor 85 Jahren 136 Kumpel, Ruhr Nachrichten vom 5. Februar 2010, abgerufen am 23. April 2015
  7. „Namensliste Nordfriedhof Kriegsgräber 1939–45 Dortmund“
  8. Volksbund: Kriegsgräberstätte/Dortmund-Nord-Friedhof

Koordinaten: 51° 32′ 37,2″ N, 7° 28′ 11,4″ O

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Ehrenmal auf dem Nordfriedhof in Dortmund-Eving. In diesem Grab liegen neun Tote der sogenannten Märzunruhen, den bewaffneten Widerstand gegen den Kapp-Lüttwitz-Putsch.

Nachdem am 13. März 1920 die „Brigade Erhardt“ und andere gegen die Weimarer Republik putschten, kam es auch in Dortmund zu Auseinandersetzungen. In den Kämpfen vom 15. März wurde von einer großen Masse versucht, das Stadthaus zu stürmen. Die Polizei schlug den Angriff zurück, es gab dabei 13 Tote.

Das Ehrenmal ist Bestandteil der Route der Industriekultur. Es ist in der Themenroute 22 – Mythos Ruhrgebiet aufgeführt.
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