Nordenberg
Nordenberg Gemeinde Windelsbach Koordinaten: 49° 24′ 45″ N, 10° 15′ 35″ O | |
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Höhe: | 445 (442–493) m ü. NHN |
Einwohner: | 179 (30. Dez. 2016)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91635 |
Vorwahl: | 09861 |
Kriegerdenkmal |
Nordenberg ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Windelsbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Der Ort gliedert sich in Obernordenberg, Unternordenberg und Vorhof.
Geografie
Das Dorf liegt am Weihergraben, der mit anderen Bächen zu einem rechten Zufluss der Altmühl zusammenfließt. Im Nordosten grenzt der Nordenberger Wald an, der sich auf einer Anhöhe befindet, im Südwesten grenzt der Vogelbachwald an. Die Kreisstraße AN 8 führt nach Hartershofen (2 km westlich) bzw. nach Linden (1,5 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Windelsbach zur AN 8 (2,7 km südöstlich), nach Schweinsdorf (2 km südwestlich) und zur Kreisstraße NEA 52 südlich von Wildbad (3,5 km nordöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1156 im Zusammenhang mit Lupold von Nordenberg erwähnt.[3] Nordenberg war ursprünglich Eigentum und Stammsitz der Erbküchenmeister von Nortenberg. 1383 musste dieses Adelsgeschlecht seine Burg Nordenberg samt umliegenden Orten wegen Überschuldung für 7000 Gulden an Bürger und Räte der Reichsstadt Rothenburg verkaufen. Dass der Ort nun Eigentum von Nichtadeligen war, missfiel dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg und führte zu einer Fehde mit der Reichsstadt Rothenburg. 1406 kam es zur erfolglosen Belagerung dieser Burg. Im Jahr 1407 konnte der Burggraf jedoch den römisch-deutschen König Ruprecht dazu veranlassen, dass dieser den Befehl erteilte, sämtliche Burgen, die in der Hand von Rothenburger Bürgern waren, niederzureißen. Dies wurde bei der Burg Nordenberg auch durchgeführt.
Im Jahre 1801 gab es 21 Haushalte, die alle der Reichsstadt Rothenburg untertan waren.[4]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Nordenberg dem Steuerdistrikt Schweinsdorf zugewiesen. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Nordenberg, zu der Karrachmühle, Linden, Obernordenberg, Unternordenberg und Vorhof gehörten.[5][6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,913 km².[7] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Windelsbach eingemeindet.[8]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: ehemalige Herberge der Stadt Rothenburg, zweigeschossiger Massivbau, 1654/56
- Haus Nr. [9] 2: Erdgeschossiges Fachwerkwohnstallhaus des frühen 19. Jahrhunderts
- Haus Nr. 5: Bauernhof, zweigeschossiges, einhüftiges Fachwerkhaus, 18./19. Jahrhundert
- Haus Nr. 10: einfaches, erdgeschossiges Wohnstallhaus aus Fachwerk, 18./19. Jahrhundert[9]
- Haus Nr. 12: ehemaliges Hirtenhaus; einfaches, kleines Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts[9]
- Denkmal, Sandsteinpyramide auf Stufenpodest, Mitte 19. Jahrhundert
- Käpplinger-Kreuz, 1699; auf halber Höhe der Schweinsdorfer Steige.[10]
- Steinkreuz, wohl spätmittelalterlich; am Südzipfel der Nordenberger Gemarkung.
- Steinkreuz, wohl spätmittelalterlich; am oberen Ende der Schweinsdorfer Steige.
- Wildbannstein, 1547; zwischen Nordenberg und Schweinsdorf am Waldrand.
- Wildbannstein, 1547; am Waldeck Hutweg Richtung Urphershofen.
- Hoheitsstein; an der alten Weinstraße.
- Hoheitsstein; am Waldeck am Wurmbach, Richtung Windelsbach.
- Försterstein zum Andenken an die Alleeanlage, bez. 1857; am Waldweg zwischen Wachsenberg und der Schweinsdorfer Steige.
- einunddreißig Grenzsteine, 1617; östlich bis südlich der Ortschaft.
Bodendenkmäler
In der Gemarkung Nordenberg gibt es zwölf Bodendenkmäler, darunter ein mittelalterlicher Turmhügel.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Nordenberg
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 232 | 253 | 266 | 239 | 251 | 234 | 240 | 241 | 276 | 256 | 259 | 263 | 253 | 241 | 259 | 249 | 260 | 277 | 255 | 325 | 388 | 336 | 293 | 256 |
Häuser[11] | 47 | 47 | 48 | 52 | 53 | 55 | 61 | 63 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [6] | [13] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [13] | [13] | [20] | [13] | [13] | [13] | [21] | [13] | [13] | [13] | [22] | [13] | [7] | [23] |
Ort Nordenberg
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 | 2016 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 139 | 144 | 140 | 141 | 159 | 163 | 164 | 239 | 163 | 151 | 155 | 179 | 183 |
Häuser[11] | 27 | 29 | 32 | 33 | 34 | 39 | 39 | 43 | |||||
Quelle | [12] | [6] | [14] | [16] | [19] | [20] | [21] | [22] | [7] | [23] | [24] | [1] |
Wanderwege
Durch Obernordenberg verlaufen die Fernwanderwege Europäische Wasserscheide und Jean-Haagen-Weg.
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Martin (Windelsbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber).
Literatur
- Pleikard Joseph Stumpf: Nordenberg. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 756 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Nortenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 500 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 74–75.
- Johann Kaspar Bundschuh: Nortenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 27–28 (Digitalisat).
Weblinks
- Nordenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Nordenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Nordenberg auf der Website windelsbach.de
- Nordenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Zahlen, Fakten auf der Website windelsbach.de
- ↑ Nordenberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Nordenberg auf der Website windelsbach.de
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 27f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 225 (Digitalisat). Obernordenberg: 34 Einwohner, 8 Häuser; Unternordenberg: 106 E., 19 H.; Vorhof: 4 E., 2 H. Vgl. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 272 Einwohner.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 815 (Digitalisat). Nordenberg mit Unternordenberg und Vorhof: 123 Einwohner, 30 Wohngebäude; Obernordenberg: 40 E., 9 Wgb.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
- ↑ a b c H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 74. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Das sogenannte Käpplinger-Kreuz auf der Website www.suehnekreuz.de
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 64 (Digitalisat). Für die Gemeinde Nordenberg zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Karrachmühle (S. 46) und Linden (S. 55).
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Nordenberg: 136 Einwohner; Vorhof: 4 E.
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1239, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Nordenberg: 89 Einwohner; Obernordenberg: 33 E.; Unternordenberg: 9 E.; Vorhof: 10 E.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1174 (Digitalisat). Nordenberg: 92 Einwohner, 18 Wohngebäude; Obernordenberg: 44 E., 8 Wgb.; Unternordenberg: 8 E., 3 Wgb.; Vorhof: 15 E., 3 Wgb.
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1245–1246 (Digitalisat). Nordenberg mit Unternordenberg und Vorhof: 119 Einwohner, 25 Wohngebäude; Obernordenberg: 44 E., 8 Wgb.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1285 (Digitalisat). Nordenberg mit Unternordenberg und Vorhof: 125 Einwohner, 25 Wohngebäude; Obernordenberg: 39 E., 9 Wgb.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1112 (Digitalisat). Nordenberg mit Unternordenberg und Vorhof: 186 Einwohner, 30 Wohngebäude; Obernordenberg: 53 E., 9 Wgb.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
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