Noam (Partei)

Noʿam
Partei­vorsitzenderDror Aryeh
Gründung15. Juli 2019
Aus­richtungReligiöser Zionismus, Religiöser Nationalismus, Religiöser Konservatismus, Gesellschaftskonservatismus, Antisäkularismus[1]
Farbe(n)Blau, Hellblau
Parlamentssitze
1/120
Websitenoamparty.org.il
Logo der Partei „No‘am“

Noʿam (hebräisch נֹעַם ‚Gefälligkeit‘, gemeint ist ‚Gottgefälligkeit‘) ist eine politisch weit rechts stehende,[2] sehr konservative orthodox-jüdische, religiös-zionistische Partei in Israel.

Geschichte

Noʿam wurde im Juli 2019 von einer sehr konservativen Strömung innerhalb der religiös-zionistischen Bewegung gegründet. Der Vorsitzende der Partei ist Rabbi Dror Aryeh. Geistlicher Führer ist Rabbi Zvi Thau, der Gründer und Leiter der Har Hamor Yeshiva in Jerusalem. Die Partei war für die Parlamentswahlen im September 2019 zugelassen. Nachdem ihr Wahlkampf gegen LGBT[3] landesweite Beachtung fand,[1] gab sie zwei Tage vor der Wahl bekannt, nicht zur Wahl anzutreten.[4]

Israelische Medien brachten den Anstieg der Anzahl der gemeldeten Fälle von Hassreden und Gewalt gegen die LGBT-Gemeinschaft auch mit dem Wahlkampf der Partei unter dem umstrittenen Motto „Israel chooses to be normal.“[5] („Israel entscheidet sich dafür, normal zu sein.“) in Verbindung.[6][7]

Bei der Wahl 2021 gewann Noʿam als Teil einer „Religiöser Zionismus“ genannten Listenverbindung einen Sitz in der Knesset.

Programm

Die Partei tritt unter anderem für den Schutz und die weitere Stärkung der jüdisch-religiösen Identität des Staates Israel, für die Ausweitung jüdisch-religiöser Erziehung auch an staatlichen Schulen,[8] für eine strengere Einhaltung der Schabbat-Ruhe,[9] für den Schutz der „traditionellen Ehe und Familie“ und gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe ein.

Einzelnachweise

  1. a b Allison Kaplan Sommer: Meet the Israeli Political Party Waging a Holy War Against the LGBTQ Community. In: Haaretz, 30. August 2019.
  2. „Religiöse Fundamentalisten und rechte Nationalisten: Neue rechts-religiöse Regierung in Israel vereidigt“, in: Tagesspiegel, 29. Dezember 2022; Sabine Brandes: »Nichts weniger als Wahnsinn« in: Jüdische Allgemeine, 28. November 2022; Eva Illouz: „Die neue israelische Rechte und die geschürte Angst vor Verunreinigung“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 4/2023, S. 65–72; Charles Enderlin: „Israel – die Agenda der Radikalen“, in: Le Monde diplomatique / WOZ, Februar 2023.
  3. Anti-LGBT Noʿam Party set to run in September election jpost.com
  4. Fringe far-right party Noʿam quits Knesset race 2 days before elections timesofisrael.com
  5. “Netanyahu to kick off campaign with visit to yeshiva run by anti-gay rabbi” timesofisrael.com
  6. LGBTQ-phobic attacks increased by 36% jpost.com
  7. Anti-LGBT Incidents in Israel Increased by 36% in 2019 albawaba.com
  8. Why Orthodox politicians shouldn’t monitor secular Israeli schools. Mai 2023, abgerufen am 1. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. David Israel: Lapid Inciting Municipal Mutiny Against Noam’s Educational Programs. 2. Dezember 2022, abgerufen am 1. März 2024 (amerikanisches Englisch).

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