Ningpo-Deutzie

Ningpo-Deutzie
Blütenstand und Blätter

Blütenstand und Blätter

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung:Hartriegelartige (Cornales)
Familie:Hortensiengewächse (Hydrangeaceae)
Gattung:Deutzien (Deutzia)
Art:Ningpo-Deutzie
Wissenschaftlicher Name
Deutzia ningpoensis
Rehder

Die Ningpo-Deutzie[1] (Deutzia ningpoensis) ist ein Strauch mit weißen oder rosafarbenen Blüten aus der Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt im Osten Chinas. Sie wird manchmal als Zierstrauch gepflanzt.

Beschreibung

Die Ningpo-Deutzie ist ein 1 bis 2,5 Meter hoher, zierlich verzweigter Strauch. Die Blüten tragenden Zweige sind rötlich braun, 10 bis 18 Zentimeter lang, sternhaarig und tragen etwa sechs Laubblätter. Die Laubblätter haben meist einen 5 bis 10 Millimeter langen Stiel, bei Laubblättern an Blüten tragenden Zweigen ist er 1 bis 2 Millimeter lang. Die Blattspreite ist einfach, eiförmig-länglich bis eiförmig-lanzettlich, 3 bis 9 Zentimeter lang und 1,5 bis 3 Zentimeter breit, spitz oder lang zugespitzt, mit gerundeter oder breit keilförmiger Basis und locker gesägtem bis glattem Rand. Es werden fünf oder sechs Nervenpaare gebildet. Die Blattoberseite ist grünlich und locker mit vier- bis sieben- selten achtstrahligen Sternhaaren besetzt; die Unterseite ist grünlich grau und dicht mit zwölf- bis 15-strahligen Sternhaaren besetzt.[2][3]

Die Blütenstände sind 5 bis 12 Zentimeter lange, und 2,5 bis 6 Zentimeter breite, vielblütige zymöse Rispen. Der Blütenstiel ist 3 bis 5 Millimeter lang. Der Blütenbecher ist bei einem Durchmesser von etwa 3 Millimeter 3 bis 4 Millimeter lang. Die Kelchzipfel sind eiförmig oder dreieckig, 1,5 bis 2 Millimeter lang, 1,5 bis 2 Millimeter breit und dicht mit zehn- bis 15-strahligen Sternhaaren besetzt. Die Kronblätter sind weiß oder rosafarben, länglich, 5 bis 8 Millimeter lang und etwa 2,5 Millimeter breit. Die äußeren Staubblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang, die inneren sind kürzer. Die Staubfäden sind spitz und zweizähnig, wobei die Zähne waagrecht stehen und nicht bis zu den Staubbeuteln reichen. Die Staubbeutel sind gestielt und rundlich. Die drei oder vier Griffel sind etwa 6 Millimeter lang. Die Kapselfrüchte sind halbkugelförmig, dicht sternhaarig und haben Durchmesser von 4 bis 5 Millimeter. Die Ningpo-Deutzie blüht von Mai bis Juli, die Früchte reifen von September bis Oktober.[2][3]

Vorkommen und Standortansprüche

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im Osten von China in den Provinzen Anhui, Fujian, Hubei, Jiangxi, Shaanxi und Zhejiang.[4] Die Ningpo-Deutzie wächst in Mischwäldern, auf Berghängen und in Tälern in 500 bis 800 Metern Höhe[2] auf sauren bis schwach alkalischen, sandig-lehmigen bis lehmigen, humosen und nährstoffreichen Böden an lichtschattigen und wintermilden Standorten. Die Art ist wärmeliebend und nur mäßig frosthart[3].

Systematik

Die Ningpo-Deutzie (Deutzia ningpoensis) ist eine Art aus der Gattung der Deutzien (Deutzia). Sie wird in der Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae) der Unterfamilie Hydrangeoideae und der Tribus Philadelpheae zugeordnet. Die Art wurde 1911 von Alfred Rehder erstmals wissenschaftlich beschrieben.[4] Der Gattungsname Deutzia erinnert an den holländischen Ratsherrn Johan van der Deutz (1790 bis 1858) aus Amsterdam, einen Förderer des schwedischen Naturforschers Carl Peter Thunberg, der die Gattung benannt hat.[5] Das Artepitheton ningpoensis verweist auf die im Verbreitungsgebiet liegende Stadt Ningbo. Ein Synonym der Art ist Deutzia chunii Hu. Nicht anerkannt ist die Form Deutzia ningpoensis f. integrifolia D. T. Liu & J. Han.[2]

Verwendung

Die Ningpo-Deutzie wird selten als Zierstrauch verwendet.[3]

Nachweise

Literatur

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 8: Brassicaceae through Saxifragaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2001, ISBN 0-915279-93-2, S. 386 (englisch).
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 265.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 265
  2. a b c d Huang Shumei, Hideaki Ohba, Shinobu Akiyama: Deutzia ningpoensis, in:Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 8: Brassicaceae through Saxifragaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2001, ISBN 0-915279-93-2, S. 386 (englisch).
  3. a b c d Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 265
  4. a b Deutzia ningpoensis. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 11. Mai 2012 (englisch).
  5. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 205

Weblinks

Commons: Deutzia ningpoensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Deutzia ningpoensis. In: The Plant List. Abgerufen am 11. Mai 2012.

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Autor/Urheber: Melburnian, Lizenz: CC BY 3.0
Deutzia ningpoensis (cultivated, labelled) Royal Botanic Gardens, Melbourne, Australia