Ninazu

Ninazu war in der sumerischen Religion der Stadtgott von Eschnunna und Enegi, Unterweltsgott, Gott des Schutzes und des Krieges, aber auch Gott der Heilung. In seiner Funktion als Unterweltgott war er der Sohn von Ereschkigal und Nergal, als Krieger und Beschützergott war er der Sohn von Enlil und Ninlil[1]. Frans Wiggermann sieht ihn als einen der Ursprünglichen Schlangengötter, die in das sumerische Pantheon aufgenommen wurden[2]. Im Schöpfungsepos Ninazu und Ninmadu bringt Ninazu das Getreide zu den Menschen[1].

In der Ur-III-Zeit wird Ninazu mit Nanna und Enki als Heilgott in der Schullgihymne genannt. Hier gilt er auch als Vater von Ningiszida[3][1].

Literatur

  • Franciscus-Antonius-Maria Wiggermann: mušḫuššu. In: Dietz-Otto Edzard (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie. Bd. 8: Meek-Miete. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1997, ISBN 3-11-014809-9, S. 455–462, hier S. 457–458.

Einzelnachweise

  1. a b c Leick, Gwendolyn: A dictionary of ancient Near Eastern mythology. Routledge, London 1991, ISBN 978-0-415-19811-0.
  2. F. Wiggermann: Transtigridian Snake Gods in: Finkel, Irving; Sumerian gods and their representations. STYX Publications, Groningen 1997, ISBN 90-5693-005-2.
  3. Klein, J. (1981) Three Šulgi Hymns (Ramat-Gan) Komoroczy, G. (1964) ‘Zur Deutung der altbabylonischen Epen Adapa und Etana’, Neue Beiträge zur Geschichte der Alten Welt I Kottsieper, I. (1997) ‘El-ferner oder naher Gott’, in Albertz, R. and Otto, S. (eds) Religion und Gesellschaft. Studien zu ihrer Wechselbeziehung in den Kulturen des antiken vorderen Orients Bd.I (Münster), 156f