Nikolauslauf Tübingen

itdesign-Nikolauslauf Tübingen
Logo der Veranstaltung „itdesign-Nikolauslauf Tübingen“
AustragungsortTübingen
Deutschland Deutschland
Erste Austragung1976
Rekorde
Distanz21,0975 Kilometer
StreckenrekordMänner: 1:07:09 h, 2021
Deutschland Karl Junghannß
Frauen: 1:19:06 h, 2022
Deutschland Leah Hanle
WebsiteOffizielle Website

Der Nikolauslauf Tübingen (offizieller Name seit 2018: itdesign-Nikolauslauf Tübingen[1] , davor LBS-Nikolauslauf Tübingen) ist ein seit 1976 ausgetragener Halbmarathon in Tübingen. Er wird jährlich sonntags vor oder nach dem Nikolaustag vom Post-SV Tübingen organisiert und veranstaltet. Er ist der größte Nikolauslauf[2] und der zehntgrößte Halbmarathon in Deutschland, der als Einzelveranstaltung ausgetragen wird.

Geschichte

Am 5. Dezember 1976 starteten 24 männliche Läufer beim 1. Nikolauslauf Tübingen – dem ersten Halbmarathon in der Geschichte der Tübinger Laufveranstaltungen – damals noch vom Sand/Falkenweg aus auf die 21 Kilometer lange Strecke quer durch den Naturpark Schönbuch.[3] Bisher musste die Veranstaltung einmal – 1980 – wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs ausfallen.

Bei der 25. Ausgabe des Nikolauslaufs im Dezember 2000 erreichte die Finisherzahl erstmals die Eintausendergrenze. Doch im selben Jahr drohte dem Lauf das Aus. Das Organisationskomitee wollte trotz hoher Zufriedenheit bei den Läufern mit der Organisation des Laufs aufhören. Auf einer Sitzung im Mai 2001 verhinderte man dies, entschloss sich aber für eine neue Leitung. Gerold Knisel und Ingo Becker nahmen die Aufgabe der Organisation an.

Einen Höhepunkt erreichte der Nikolauslauf 2005 – neben einem neuen Teilnehmerrekord mit 1889 Finishern lief Dieter Baumann in 1:07:15 h neuen Streckenrekord, der nicht mehr übertroffen wurde. Stephanie Beckmann (geb. Maier) lief 2002 mit einer Zeit von 1:21:21 h den bis 2016 gültigen Streckenrekord bei den Frauen, Sabrina Mockenhaupt stellte 2016 einen neuen Streckenrekord der Frauen mit 1:20:01 h auf, bis dieser 2019 von der Streckenrekordhalterin Anaïs Sabrié in 1:17:25 h übertroffen wurde.

Durch die Streckenänderung 2021[4] wurden neue Streckenrekorde aufgestellt. Karl Junghannß (1:07:09 h) und Leah Hanle (1:19:06 h) sind die aktuellen Streckenrekordhalter auf der angepassten Strecke.[5]

Immer im November wird an einem Sonntag ein Probelauf zum Nikolauslauf veranstaltet. Auf diesem können die Läufer den Lauf auf der Originalstrecke testen. Eine Wertung findet hier allerdings nicht statt, es steht der Spaß im Vordergrund. Start des Probelaufs ist beim Sportgelände Holderfeld des SSC Tübingen am Ende der Waldhäuser Straße, Verpflegung gibt es im Ziel. In den vergangenen Jahren starteten meist um die 800 Läufer beim Nikolauslauf Probelauf.[6] Rund 30 Zugläufer des Post-SV Tübingen und von der LAV Stadtwerke Tübingen leiten beim Probelauf Läufergruppen, jeweils mit anderen Zielzeiten. Dadurch soll unerfahrenen Läufern eine Orientierung beim Tempo gegeben werden.

2015 wurde erstmals auch ein Vorbereitungsprogramm zum Nikolauslauf angeboten. Von Ende September an können die Läufer bis zur Veranstaltung Anfang Dezember unter Anleitung erfahrener Trainer jeden Samstag Nachmittag beim Post-SV Lauftreff für den Halbmarathon auf der Originalstrecke im Schönbuch trainieren. Zusätzlich zum Vorbereitungsprogramm am Samstag wird seit 2016 auch ein Abendtermin in Kooperation mit dem Sportgeschäft Intersport Räpple angeboten.[7]

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie fand der Lauf 2020 virtuell und dezentral statt. Erstmals wurde auch ein 10-Kilometer-Wettbewerb angeboten. Die Erlöse sollen an zwei soziale Projekte gespendet werden.[8] Die Veranstaltung wurde ab 2021 wieder in Präsenz und dezentral-virtuell durchgeführt. Angeboten wurden neben dem Halbmarathon auch ein virtuelles 10 km-Format.[9]

Der Nikolauslauf Tübingen wird von über 200 ehrenamtlichen Helfern[10] aus verschiedenen Tübinger Vereinen organisiert. Die Projektleitung trägt Gerold Knisel, Veranstalter ist der Post-SV Tübingen.

Strecke

Start und Ziel befinden sich seit 2002 auf der Waldhäuser Straße (zuvor an der Kreuzung Falkenweg/Sandweg) im Tübinger Stadtteil Waldhäuser Ost. Die Strecke selbst führt auf einer kleinen und einer großen Runde durch den Naturpark Schönbuch. Vom Startniveau auf 480 m geht es zunächst hinab auf 430 m und dann über einen steilen Anstieg am Heuberger Tor hinauf zum höchsten Punkt auf 500 m (Hornkopf), der kurz vor km 5 erreicht wird. Wellig geht es dann am Start- und Zielbereich vorbei in die zweite Runde und hinab zum tiefsten Punkt auf 410 m, zu dem man kurz vor km 11 gelangt. Nach weiteren zwei Kilometern biegt man auf die erste Runde ein und muss sich erneut bis km 17 zum höchsten Punkt der Strecke hinauf bemühen. Insgesamt sind 319 Höhenmeter zu bewältigen.[11] Im Jahr 2021 wurde der Streckenverlauf bei km 9 angepasst.[4]

Verpflegung gibt es bei Kilometer 5, 11, 17 und im Ziel.

Statistik

Der Start erfolgt beim Nikolauslauf in drei Wellen.

Streckenrekorde (Strecke ab 2021)

Streckenrekorde (Strecke bis 2019)

Siegerliste

Quelle: Website des Veranstalters[14]

Spitzengruppe beim 40. LBS-Nikolauslauf Tübingen 2015.
Traditioneller Zieleinlauf mit Markus Weiss-Latzko (2. Platz beim 41. LBS-Nikolauslauf 2016)

Seit 2021

Angepasste, offiziell vermessene Strecke.[4] Fettgedruckt sind die aktuellen Streckenrekorde.

JahrMännerZeitFrauenZeit
4. Dez. 2022Daniel Noll1:11:36Leah Hanle1:19:06
5. Dez. 2021Karl Junghannß1:07:09Corinna Coenning1:20:04
Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) gewinnt mit neuem Streckenrekord (1:20:01h) beim 41. LBS-Nikolauslauf Tübingen.

Ab 1995 (offiziell vermessene Strecke)

Zieleinlauf von Siegerin Anais Sabrié (LAV Stadtwerke Tübingen) beim 40. LBS-Nikolauslauf Tübingen.
Karl Junghannß beim 46. Nikolauslauf Tübingen (2021)
JahrMännerZeitFrauenZeit
2020Virtuelle Ausgabe aufgrund Coronavirus-Pandemie[15]
8. Dez. 2019Florian Orth1:07:30Anais Sabrié -5-1:17:25
2. Dez. 2018Thorben Dietz1:10:36Anais Sabrié -4-1:20:15
3. Dez. 2017Timo Göhler1:09:54Anais Sabrié -3-1:21:06
4. Dez. 2016Jens Ziganke -2-1:10:33Sabrina Mockenhaupt1:20:01
6. Dez. 2015Jens Ziganke1:10:57Anais Sabrié -2-1:21:29
7. Dez. 2014Arne Gabius1:08:44Anais Sabrié1:22:07
8. Dez. 2013Felix Köhler1:10:25Susanne Hafner1:25:34
9. Dez. 2012Clemens Bleistein -3-1:13:15Sabine Oesterle -3-1:24:56
4. Dez. 2011Timo Zeiler1:13:44Sabine Oesterle -2-1:24:27
5. Dez. 2010Clemens Bleistein -2-1:15:42Sabine Oesterle1:26:49
6. Dez. 2009Clemens Bleistein1:13:35Julia Wagner1:23:22
7. Dez. 2008Eduard Scherer1:12:22Friederike Kallenberg1:23:47
2. Dez. 2007Dieter Baumann -4-1:14:23Andrea Thieken-Arens1:25:14
3. Dez. 2006Dieter Baumann -3-1:08:51Annette Bendig -2-1:27:11
4. Dez. 2005Dieter Baumann -2-1:07:15Kathrin Paetzold1:24:34
5. Dez. 2004Dieter Baumann1:08:57Sylke Schmitz1:24:41
7. Dez. 2003Jürgen Illg1:13:29Annette Bendig1:24:00
8. Dez. 2002Eckhard Wagner1:16:34Stephanie Maier -2-1:21:21
9. Dez. 2001Michael Göhner -2-1:12:28Gudrun de Pay -5-1:24:48
3. Dez. 2000Michael Göhner1:13:20Gudrun de Pay -4-1:25:06
5. Dez. 1999Liam Collins1:13:55Stephanie Maier1:28:49
6. Dez. 1998Ali Hassaine1:20:44Katja Mayer1:30:39
7. Dez. 1997Werner Fröschke1:13:47Gudrun de Pay -3-1:25:25
8. Dez. 1996Tom Jessen1:14:00Angelika Hofmann1:28:05
3. Dez. 1995Stefan Jäger1:10:57Veronika Maiwald1:21:05

1976–1994

JahrMännerZeitFrauenZeit
4. Dez. 1994Werner Steinhilber -4-1:13:39Heidrun Vetter1:21:48
5. Dez. 1993Omar Maklouf1:11:46Monika Simoneit1:29:30
6. Dez. 1992Jörg Hustig1:09:16Gudrun de Pay -2-1:19:46
8. Dez. 1991Kim Bauermeister1:12:03Sabine Kauf -2-1:24:55
2. Dez. 1990Werner Steinhilber -3-1:10:23Sabine Kauf1:22:23
3. Dez. 1989Werner Steinhilber -2-1:09:32Barbara Zeeb1:23:39
4. Dez. 1988Werner Steinhilber1:10:49Gudrun de Pay1:21:47
6. Dez. 1987Klaus Löffler1:11:08Monika Bösing -3-1:25:38
7. Dez. 1986Willi Maier -2-1:10:45Petra Koch1:25:38
8. Dez. 1985Günther Bluthardt1:13:07Monika Bösing -2-1:24:38
2. Dez. 1984Daniel Bartsch1:13:48Monika Bösing1:29:56
4. Dez. 1983Willi Maier1:10:25Sylvia Braun -3-1:34:22
28. Nov. 1982Dietmar Brix1:12:41Sylvia Braun -2-1:37:03
6. Dez. 1981Jost Schmitt -2-1:15:07Sylvia Braun1:39:12
1980witterungsbedingt ausgefallen
2. Dez. 1979Jost Schmitt1:15:25Martha Klopfer1:35:57
3. Dez. 1978Robert Manz1:17:12Sybille Salomon1:47:04
17. Nov. 1977Franz Teichmann1:20:38Gudrun Schreiber1:47:54
5. Dez. 1976Horst Drebenstedt1:28:31------

Finisherzahlen (ab 2010)

  • 2010: 2176 Finisher (1715 Männer und 461 Frauen), 10 weniger als im Vorjahr.
  • 2011: 2448 Finisher (1954 Männer und 494 Frauen), 269 mehr als im Vorjahr.
  • 2012: 2312 Finisher (1826 Männer und 486 Frauen), 136 weniger als im Vorjahr.
  • 2013: 2424 Finisher (1907 Männer und 517 Frauen), 88 mehr als im Vorjahr.
  • 2014: 2626 Finisher (1987 Männer und 639 Frauen), 202 mehr als im Vorjahr
  • 2015: 2773 Finisher (2085 Männer und 688 Frauen), 145 mehr als im Vorjahr
  • 2016: 2662 Finisher (2002 Männer und 660 Frauen), 111 weniger als im Vorjahr
  • 2017: 2726 Finisher (2001 Männer und 725 Frauen), 64 mehr als im Vorjahr
  • 2018: 2628 Finisher (1911 Männer und 709 Frauen), 98 weniger als im Vorjahr
  • 2019: 2813 Finisher (2032 Männer und 781 Frauen), 185 mehr als im Vorjahr, Finisherrekord[13]
  • 2020 (virtuelle Ausgabe): 2786 Finisher (1623 Männer und 1163 Frauen)[16]
  • 2021 (Präsenzvariante): 2119 Finisher (1540 Männer und 579 Frauen)[17]
  • 2021 (virtuelle Variante): 1021 Finisher (583 Männer und 438 Frauen)[17]
  • 2022 (Präsenzvariante): 2620 Finisher (1882 Männer und 738 Frauen)[12]
  • 2022 (virtuelle Variante): 423 Finisher (218 Männer und 205 Frauen)[12]

Weblinks

Commons: Nikolauslauf Tübingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fabian Knisel: itdesign neuer Hauptsponsor des Nikolauslauf. In: Nikolauslauf Tübingen. 31. Januar 2018, abgerufen am 2. Februar 2018.
  2. Jahresstatistik von German Road Races (Memento des Originals vom 11. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.germanroadraces.de
  3. Nikolauslauf Tübingen: Geschichte des Nikolauslaufs. (PDF) Abgerufen am 2. Februar 2018.
  4. a b c Leicht geänderte Streckenführung: Neuer Streckenplan online. In: itdesign-Nikolauslauf Tübingen. 24. Oktober 2021, abgerufen am 22. Dezember 2021 (deutsch).
  5. Archiv und Statistiken. In: itdesign-Nikolauslauf Tübingen. Abgerufen am 4. Januar 2023 (deutsch).
  6. Nikolauslauf Tübingen: Nikolauslauf Probelauf. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  7. Nikolauslauf Tübingen: Trainingsprogramm. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  8. Der itdesign-Nikolauslauf Tübingen ist beendet – die Resonanz war gewaltig. In: Tagblatt Anzeiger. 16. Dezember 2020, abgerufen am 18. Dezember 2020.
  9. a b Werner Bauknecht: Dieses Jahr war beim Nikolaus-Lauf einiges anders als vor der Pandemie. In: Tagblatt Anzeiger. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
  10. Nikolauslauf Tübingen: Wer macht was. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  11. Nikolauslauf Tübingen: Streckenplan. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  12. a b c Ergebnisse des itdesign-Nikolauslauf Tübingen. In: itdesign-Nikolauslauf Tübingen. Abgerufen am 4. Januar 2023 (deutsch).
  13. a b Fabian Knisel: Sabrié pulverisiert Streckenrekord – Orth siegt erstmals – Neuer Finisherrekord. In: itdesign-Nikolauslauf Tübingen. 8. Dezember 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019 (deutsch).
  14. Archiv des Nikolauslaufs
  15. Startschuss beim Tübinger Nikolauslauf. In: Match.Report. 5. Dezember 2020, abgerufen am 18. Dezember 2020 (deutsch).
  16. Ergebnisse des virtuellen 45. itdesign-Nikolauslauf Tübingen 2020. In: itdesign-Nikolauslauf Tübingen. Abgerufen am 18. Dezember 2020 (deutsch).
  17. a b Ergebnisse des itdesign-Nikolauslauf Tübingen 2021. In: itdesign-Nikolauslauf Tübingen. Abgerufen am 22. Dezember 2021 (deutsch).

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Sabrina Mockenhaupt gewinnt mit neuem Streckenrekord 1:20:01h beim 41. Nikolauslauf Tübingen 2016.
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Spitzengruppe beim 40. Nikolauslauf Tübingen 2015. Von rechts: Lorenz Baum (LAV Stadtwerke Tübingen), Jens Ziganke (SV Reichenau) und Peter Obenauer (Intersport Räpple)