Nikolaus von Schönberg

Kardinal Nikolaus von Schönberg

Nikolaus Kardinal von Schönberg OP (* 11. August 1472 in Schönberg; † 7. September 1537 in Rom) bereiste als Erzbischof von Capua und Gesandter des Papstes ganz Europa.

Leben

Als Abkömmling derer Schönberg[1] trat Nikolaus eine Laufbahn in der Kirche an. Er war zuletzt Mitglied des päpstlichen Kardinalskollegiums in Rom und stand zweimal zur Papstwahl an.

Im Jahre 1533 hielt sein Sekretär Johann Albrecht Widmannstetter eine Vorlesungsreihe in Rom, in der er die Theorien von Nicolaus Copernicus erläuterte, vermutlich hauptsächlich auf Basis des Commentariolus, den Copernicus ab etwa 1509 einigen Bekannten zugänglich gemacht hatte. Die Vorlesungen stießen bei Kardinälen und Clemens VII. auf großes Interesse, Freunde und Kollegen drängten schon länger den inzwischen über 60-Jährigen zur Veröffentlichung.

Am 1. November 1536 schrieb auch der inzwischen emeritierte Kardinal von Schönberg einen Brief an Copernicus, in dem er diesen zur Veröffentlichung seiner Theorie drängte. Er bot an, die Kosten des Buchdrucks zu tragen[2]. Schönberg habe dazu Dietrich von Rheden beauftragt, alles auf seine Kosten abzuschreiben und zu überbringen. Copernicus ließ sein Hauptwerk De revolutionibus orbium coelestium erst 1543 veröffentlichten, nach Schönbergs Tod bzw. kurz vor seinem eigenen Tod, und gab in der Einführung[3] Schönbergs Brief im Wortlaut[4] wieder.

In der Copernicus-Biographie von Pierre Gassendi aus dem Jahr 1654 wird Schönberg als ein früher Anhänger von dessen Weltbild angegeben.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. Er war der Sohn Dietrichs von Schönberg auf Rothschönberg und der Katharina von Maltitz.
  2. Johann Christoph Gottsched: Gedächtnissrede auf den unsterblich verdienten Dom Herrn in Frauenberg, Nicolaus Copernicus, Leipzig 1743.
  3. Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Vorwort.
  4. Ad lectorem de hypothesibus huius operis. 1543.
VorgängerAmtNachfolger
Ippolito I. d’Este
(Administrator)
Erzbischof von Capua
1520–1536
Tommaso Caracciolo

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