Niedrige Segge
Niedrige Segge | ||||||||||||
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Steppen-Segge (Carex supina) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex supina | ||||||||||||
Willd. ex Wahlenb. |
Die Niedrige Segge[1] oder Steppen-Segge (Carex supina) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex). Sie ist auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten Gebieten Eurasiens und in Nordamerika weitverbreitet.[2]
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Niedrige Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 8 bis 20 Zentimetern. Sie bildet längere Ausläufer. Die steif aufrechten Stängel sind stumpfkantig und im oberen Bereich rau. Die aufrecht stehenden Laubblätter sind kahl, flach grasgrün, bis zu 1,5 Millimeter breit, am Rand eingerollt und stets kürzer als der Stängel. Die unteren Blattscheiden sind purpurfarben und netzfaserig.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Sie ist eine Verschiedenährige Segge. Das endständige Ährchen ist männlich, manchmal stehen am Grund einige wenige weibliche Blüten. Das endständige Ährchen ist bis zu 13 Millimeter lang sowie etwa 2 Millimeter breit und wächst sitzend oder ist kurz gestielt. Es gibt ein bis drei weibliche Ährchen, die einander genähert sind, sitzen und jeweils drei bis fünf (selten eine bis zehn) Blüten enthalten. Sie sind kugelig, bis zu 8 Millimeter lang und etwa 5 Millimeter breit. Die Hüllblätter haben keine Scheide und sind am Grund trockenhäutig. Das rotbraune und breit hautrandige Tragblatt ist spitz und kürzer als die Frucht. Der Griffel endet in drei Narben.
Die glänzend gelb- bis kastanienbraune Frucht ist bei einer Länge von 2,5 bis 3 Millimetern kugelig, aufgeblasen, kahl und abrupt in den kurzen, glatten Schnabel verschmälert.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38 oder 44.[3]
Vorkommen
Die Niedrige Segge ist auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten Gebieten Eurasiens und vom subarktischen Nordamerika bis zu den Vereinigten Staaten verbreitet.[2] Sie ist ein meridional-montanes bis temperates, kontinentales Florenelement. In Mitteleuropa kommt sie nur vereinzelt in Deutschland, Tschechien, der Slowakei, in Niederösterreich und in Südtirol vor.[4] In Deutschland ist sie selten bis zerstreut im Rhein-Main-Gebiet sowie in Mecklenburg und in manchen Bundesländern auch ausgestorben. Die wurde 1996 in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands als gefährdet bewertet.[1] Ihre mitteleuropäischen Vorkommen sind Überreste eines ehemals größeren Areales aus interglazialen Wärmeperioden.[4]
Die Niedrige Segge wächst in kontinentalen Trockenrasen, Trockengebüschen, in trockenen Eichen- und Kiefernwäldern. Sie kommt von der collinen bis in die submontane Höhenstufe vor. Sie ist kalkmeidend und wärmebedürftig. Die Niedrige Segge gedeiht am besten auf sehr lockeren und daher oft sandigen oder steinigen, nicht selten ziemlich flachgründigen Böden, denen aber trotzdem Feinerde nicht fehlen darf.[4] Sie ist eine Charakterart des Stipetum capillatae aus dem Verband Festucion valesiacae.[3]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Carex supina erfolgte 1803 durch Carl Ludwig Willdenow in Göran Wahlenberg: Kongl. Vetenskaps Academiens Nya Handlingar, 24, 2, S. 158–159. Das Artepitheton supina bedeutet rückwärts gebogen. Synonyme für Carex supinaWilld. ex Wahlenb. sind: Edritria supina(Willd. ex Wahlenb.) Raf., Carex obtusata var. supina(Willd. ex Wahlenb.) Garcke, Carex nitida var. supina(Willd. ex Wahlenb.) Fiori.[2]
Von Carex supina gibt es zwei Varietäten:[2]
- Carex supina var. spaniocarpa(Steud.) B.Boivin (Syn.: Carex spaniocarpaSteud., Carex supina subsp. spaniocarpa(Steud.) Hultén): Sie ist von Sibirien bis Korea und vom subarktischen Nordamerika bis in die nördlichen und zentralen Vereinigten Staaten verbreitet.[2]
- Carex supinaWilld. ex Wahlenb. var. supina (Syn.: Carex vernaSchkuhr nom. illeg., Carex conglobataKit. ex Willd. nom. illeg., Carex oligocarpaHornem. ex Boott nom. illeg., Carex sphaerocarpaWilld. nom. illeg., Carex apricaTurcz. ex Besser, Carex campestrisHost, Carex costataJ.Presl & C.Presl, Carex turczaninofiiSteud. ex Boott, Carex nitida var. conglobataNyman, Carex obtusata var. spicataAsch., Carex obesa var. minorBoeckeler, Carex obesa subsp. conglobata(Nyman) K.Richt., Carex supina subsp. eurasiaticaV.I.Krecz.): Sie ist von Europa über Westasien bis ins westliche Nepal verbreitet.[2]
Literatur
- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- ↑ a b Carex supina Wahlenb., Niedrige Segge. FloraWeb.de
- ↑ a b c d e f Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex supina. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 23. Oktober 2016.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 185.
- ↑ a b c Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
Weblinks
- Niedrige Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Datenblatt mit Fotos.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Carex supina near Golice, zachodniopomorskie, NW Poland
Autor/Urheber: Kenraiz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Carex supina on xerotermic grassland on Odra river valley slopes near Cedynia (NW Poland)