Niederweis liegt am Rande des Naturparks Südeifel. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Eichelhof, Höhjunk (PLZ 54298), Mühle, Waldhaus und Sonnenhof.[2]
Geschichte
Eine prähistorische Besiedlung der Gemarkung um das heutige Niederweis ist durch Waffen-, Gefäß- und Grabfunde belegt ebenso wie eine römische Siedlung. Im Bereich der Grabfunde wurden insgesamt drei Entdeckungen gemacht. Zum einen ein Brandgräberfeld (Nekropole) aus römischer Zeit südwestlich des Ortes[3], zum anderen ein ausgedehntes Grabhügelfeld der Urnenfelderkultur südöstlich von Niederweis (teilweise auch auf der Gemarkung von Kaschenbach)[4] und schließlich einzelne römische Gräber südöstlich von Niederweis. Letztere wurden 1890 entdeckt. Nach Angaben handelte es sich unter anderem um eine Brandbestattung in einer Aschenkiste.[5]
→ Hauptartikel: Grabhügelnekropole Niederweis und Urnenfelderzeitliches Gräberfeld Kaschenbach und Niederweis
In der Gründungszeit der Abtei Echternach vermachte ein Martheus der Abtei ein Grundstück zwischen „Wys“ und Edingen. Im Jahre 801 schenken dann Harduwin und seine Gemahlin, reiche Grundherren im Bidgau wiederum der Abtei ihr Besitztum in „Wis quod situm est super fluvio Prumia“. Zwischen 861 und 867 werden weitere Grundbesitzer, zusammen mit Edingen, genannt.[6]
Arno Thies wurde am 29. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Niederweis.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 61,59 % zum Ortsbürgermeister gewählt worden.[10]
Der Vorgänger von Thies, Christof Schackmann, hatte das Amt von 1989 bis 2019 ausgeübt.[11]
Wappen
Blasonierung: „Schild silber geviert durch ein rotes Kreuz belegt mit einem goldenen Glevenkreuz, in 1 eine schrägrechte blaue Schwurhand, in 2 ein schräglinkes schwarzes Blatt,[12] in 3 eine schräglinke schwarze Ähre, in 4 ein schrägrechter blauer Wellenbalken.“[13]
Wappenbegründung: Weiß, als Bestandteil des Ortsnamens, ist die Grundfarbe des Wappenschildes, welches durch das Glevenkreuz der Abtei Echternach in vier Teilflächen getrennt wird. Mit dieser war Niederweis lange Zeit eng verbunden. Etwa 1630 gründete der Abt von Echternach Niederweis und gründete die Herrschaft Niederweis. Damit waren durch Jahrhunderte die Äbte der Abtei St. Willibrord Grund- und Gerichtsherren. Dieser Umstand wird durch die blaue Hand im Wappen gezeigt. Vom Grabstein des 1671 verstorbenen Philippus Christophorus, Cob von Nüdingen, Herr zu Niederweis, wurde auszugsweise ein Symbol, und zwar ein Eichenblatt übernommen, welches auf die langjährige und bedeutende Zeit dieser Familie hinweist. Die Fruchtbarkeit der Muschelkalkböden wird durch eine Ähre dargestellt und versinnbildlicht die traditionelle Landwirtschaft. Den Fluss Nims, an der der Ort liegt, stellt ein schrägrechts liegender blauer Wellenbalken dar.
Verkehr
Niederweis hatte einen Bahnhof an der Nims-Sauertalbahn Bitburg-Erdorf – Irrel – Igel. Der Personenverkehr der Strecke wurde im nördlichen Abschnitt, in dem sich Niederweis befand, im Jahre 1969, der Güterverkehr 1988 eingestellt; die Gleisanlagen wurden in den Folgejahren abgerissen. Das Empfangsgebäude war bereits vorher von der Deutschen Bundesbahn verkauft worden. Der Bahnhof befindet sich etwas außerhalb der Ortslage von Niederweis, auf der Gemarkung Alsdorf. Der Bahnhof war für die Bedienung der beiden Ortschaften gedacht. (Ein in den 1950er Jahren für die Gemeinde Alsdorf geplanter Haltepunkt wurde nie realisiert.)
↑Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur Burgundischen Zeit. 10 Bde., Luxemburg 1935–1955, I 2 Nr. 121 und Nr. 146.