Die Ortschaft liegt in der Südwesteifel, etwa 5 km südlich des Zentrums der Kreisstadt Bitburg. Das Gemeindegebiet umfasst einen Teil des sogenannten „Bitburger Gutlandes“ und wird von der Bundesstraße 257 durchquert. Mit 71,2 % wird ein vergleichsweise hoher Anteil der 5,46 km² großen Gemarkung landwirtschaftlich genutzt, nur 12,9 % sind bewaldet.[2] Innerhalb der Ortsgemeinde schwankt die Höhenlage zwischen 260 und 290 m ü. NHN.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 893 im Prümer Urbar. Auf den Fluren „Alshöhe“ und „Im Grasmärchen“ zeugen Reste römischer Siedlungen und auf dem Flur „Auf der Zahl“ fränkische Grabfunde von einer sehr frühen, sesshaften Besiedelung des Gemeindegebietes. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand 893 statt, damals noch als „Stedeheym“. Eine begriffliche Trennung zwischen den heute nicht mehr zusammengehörenden Gemeinden Ober- und Niederstedem wurde ab 1528 vorgenommen. Die beiden Orte – in den Urkunden „Over et Nyederstedem“ – gehörten bis 1795 zur Propstei Bitburg im Herzogtum Luxemburg.
Bei der Tanklagerexplosion bei Niederstedem am 23. September 1954 kamen durch die Explosion eines mit Flugzeugtreibstoff gefüllten Großtanks 29 Menschen ums Leben.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Niederstedem, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
Johann Hatz wurde am 25. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Niederstedem. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich für Hatz entschied.[5]
Der Vorgänger von Hatz, Willi Niederprüm, hatte das Amt seit 1999 ausgeübt, war 2019 aber nicht mehr angetreten.[6][7]
Wappen
Als Hinweis auf die frühere Zugehörigkeit zur Trierer Abtei St. Maximin steht im Schildhaupt der Doppeladler und im unteren Teil, als Hinweis auf den heiligen Jakobus den Älteren, die silberne Pilgermuschel.[8]
Die alte Bebauung des Ortes prägt das Ortsbild. Wahrzeichen ist die Filialkirche St. Jakobus, die sich bis in das Jahr 1140 zurückverfolgen lässt. Der Friedhof der Kirche ist mit Grabsteinen aus den Jahren 1880–1910 belegt. Aufgestellt ist dort ein Kriegerdenkmal, das den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet ist. Sehenswert sind auch drei über das Gemeindegebiet verteilte spätbarocke Wegekreuze. Als Naturdenkmäler ausgewiesen sind eine 150-jährige Kastanie, verschiedene alte Eichen und mehrere Weiden.
Wie viele andere Gemeinden der Eifel ist Niederstedem landwirtschaftlich geprägt, so gibt es nach wie vor noch mehrere Haupterwerbslandwirte. Zwar pendeln die meisten Erwerbstätigen in die sehr nahe gelegene Kreisstadt Bitburg, in den Raum Trier oder nach Luxemburg, allerdings weist auch Niederstedem selbst mit einigen Gewerbebetrieben eine geringe Anzahl von Arbeitsplätzen auf. Dazu gehören zwei Gasthäuser, eine Reparaturwerkstatt und eine RWE-Umspannanlage in der auch das Pumpspeicherwerk Vianden ans deutsche Stromnetz angeschlossen wird.
↑Willi Niederprüm: Bekanntmachung. Einladung des Ortsbürgermeisters zur konstituierenden Sitzung am 25. Juni 2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 25/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 12. Juni 2019, abgerufen am 27. Juni 2021.
Monolith von Niederstedem H2.jpg Autor/Urheber:Helge Klaus Rieder,
Lizenz:CC0 Der Monolith von Niederstedem. Die Altarplatte des alten Zelebrationsaltars (nicht des neuen nach dem 2. Vatikanischen Konzil eingebauten Zelebrationsaltars direkt davor) ruht auf einem großen, roh behauenen Monolith. Da dieser mit weisser Farbe überstrichen ist, ist seine Oberflächenstrukur leider nicht erkennbar. Aufgrund mehrer Parallelbeispiele der Verwendung von Menhirteilen in christlichen Altären (z. dem 1992 entdeckten in Latsch) und der Nähe zum Ferschweiler Plateau mit seinen vielen Menhiren und anderen vorgeschichtlichen Denkmälern wäre auch hier eine Zweitverwendung eine Menhirs denkbar - wenn auch kaum beweisbar.